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Bigenthal - Rolf Steck plant Zukunft der Firma

1999 hat Rolf Steck das Geschäft von seinem Vater übernommen. Bald geht er in Pension. Im Gespräch mit BERN-OST sagt Steck, wie es mit seinem Betrieb weitergeht und warum es so schwierig ist, ausgebildetes Personal zu finden.

Inhaber Rolf Steck (links) hat die Leitung der Firma Anfang Jahr Daniel Geissbühler übergeben. (Foto: Rolf Blaser)
Blick ins Zylinderschleifwerk der Steck AG in Bigenthal. (Foto: Rolf Blaser)
Die Steck AG in Bigenthal feiert im April das 120-jährige Firmenbestehen mit einem Fest. (Foto: zvg)
Blick in die Werkstatt der Steck AG. (Foto: Rolf Blaser)

"In drei Jahren werde ich pensioniert, ich plane jetzt die Zukunft der Firma", sagt Rolf Steck. Er ist Alleininhaber der Steck AG in Bigenthal. Deshalb hat er Daniel Geissbühler Anfang Jahr in die Geschäftsleitung befördert. Die Geschäftsführung übernimmt Geissbühler, Steck steht ihm unterstützend zur Seite.

 

Alte Bekannte

Daniel Geissbühler und Rolf Steck kennen sich gut. Geissbühler kam 1988 nach seiner Lehre als Landmaschinenmechaniker zur Steck AG. Erst arbeitete er als Mechaniker, bald wechselte er in die Motorenabteilung und half diese aufzubauen. 20 Jahre später verliess Geissbühler die Firma und begann in der Montage bei der Zaugg AG in Eggiwil, welche auf Schneepflüge und -fräsen spezialisiert ist. Er war oft geschäftlich im Ausland unterwegs und kehrte vor zwei Jahren zurück zu Steck ins Bigenthal.

 

Wenn sich Youtube-Mechaniker bewerben

Bei der Steck AG kümmert sich Geissbühler um den Verkauf, hilft in der Werkstatt mit und ist verantwortlich für die Lehrlinge. Die Steck AG bildet aktuell zwei Lehrlinge aus. Beim Gespräch landen wir schnell beim Thema Personalsuche. Zurzeit sei es schwierig qualifiziertes Personal zu finden. "Viele, die sich auf eine offene Stelle bewerben sind Youtube-Mechaniker. Die sehen dies im Internet und unterschätzen die Arbeit. Wenn sie zwei Tage hier sind und schmutzige Hände haben, ist es ihnen zu rau", sagt Geissbühler.

 

Schwierig Personal zu finden

"Der Fachkräftemangel ist da." Die Firma habe über ein Jahr versucht, eine offene Stelle zu besetzen. Das bestätigt Firmeninhaber Rolf Steck: "Wir haben mehr als 10'000 Franken für Inserate ausgegeben. Wir haben sogar in Polen und Tschechien gesucht, aber niemanden gefunden." Heute sei die Stelle besetzt.

 

Der Fachkräftemangel ist also nicht bloss ein Medienthema, sondern existiert. Eine mögliche Erklärung ist laut Steck: "Zu viele Jugendliche gehen lieber an die Uni, ein Handwerk zu lernen ist nicht mehr so attraktiv. Dabei ist Landmaschinenmechaniker eine super Ausbildung, die Leute sind gesucht."

 

1903 als Schmiede angefangen

Der Urgrossvater von Rolf Steck hat 1903 die Firma gegründet, damals als einfacher Schmiedebetrieb. Heute ist das Geschäft in drei Bereiche aufgeteilt. "Wir verkaufen Traktoren und weitere Maschinen, darunter Heu-Erntegeräte, Rasenmäher, Motorsägen oder auch Kleingeräte sowie Kehrsaugmaschinen für die Reinigung", so Geissbühler. Zudem importiert die Steck AG Motoren von Kohler und Lombardini.

 

Werden ein Ersatzmotor oder -teile benötigt, liefern sie diese schweizweit aus. Das dritte Standbein ist das Zylinderschleifwerk. "Wir machen sämtliche Instandsetzungsarbeiten an Motoren, sei es von einem Traktor oder von Baumaschinen. Wir reparieren auch Motoren, seien es fremde oder unsere Marken", erklärt Geissbühler. 

 

120-jähriges Jubiläum

Im April lädt die Steck AG zur Jubiläumsfeier ein. Die 120-jährige Firmengeschichte wird mit einer Ausstellung, einem "Märit", mit Musik und Unterhaltung gefeiert. "Es ist eine Chilby mit Ausstellung", so Steck. Das Jubiläum wird zusammen mit der Steck Automobile AG im Bigenthal zelebriert, diese war bis Ende Jahr im Besitz von Rolf Stecks Bruder Hansjörg.

 

[i] Die Steck AG, Dorfstrasse 39, Bigenthal, beschäftigt zehn Angestellte.


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 22.01.2023
Geändert: 23.01.2023
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