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Biomilk Worb: Milchüberschüsse werden bald verkäst

Die Biomilk AG in Worb will ihre Produktion erweitern und in Zukunft auch Käse und Butter produzieren. Nötig ist das, weil mehr Milch da ist als sie verarbeiten kann. Möglich ist es, weil das Geschäft mit ihren bisherigen Demeter-Milchprodukten sehr gut läuft.

Produktionsleiter Adrian Liechti fischt frischen Mozzarella aus der Schotte. (Bild: Res Reinhard)

Die Biomilk AG will im Worbboden ihre Produktion erweitern und in Zukunft auch käsen. Für die Erweiterung und zwei neue Tanks auf dem Aussengelände der Molkerei hat sie ein Baugesuch eingereicht.

 

Zweieinhalb Jahre ist es her, dass die Biomilk von Münsingen nach Worb zügelte und ihre neugebaute Molkerei in Betrieb nahm. Vor dem Umzug hatte sie fast ausschliesslich Milch mit dem Demeter-Biolabel verarbeitet. In Worb übernahm sie von der Chäsi Worb die Abnahmeverträge mit der örtlichen Milchgenossenschaft und produzierte weiter die Produktelinie „Chäsi Worb".

 

Mehr Höfe, zu viel Milch

Seither ist die Biomilk nur gewachsen. Die 18 Angestellten verarbeiten mittlerweile 1,5 Millionen Liter Milch pro Jahr zu Joghurt, Quark und Desserts. Die Anzahl Demeter-Bauernhöfe aus der weiteren Region, die Milch nach Worb liefern, stieg von fünf auf zwölf. Aus Worb liefern vier konventionelle Betriebe weiterhin, ein fünfter ist in Umstellung auf Demeter.

 

Die Milch fliesst inzwischen so reichlich, dass die Anlagen in Worb nicht mehr genügen. Weitere Produktionszweige und eine Ausweitung des bisherigen Angebots seien zwingend, erklärt Adrian Liechti. „Wir haben mit allen Höfen die Abmachung, dass wir die Milch übernehmen und verarbeiten. Im Moment können wir das nicht mehr.“ Die überschüssige Milch verkauft die Biomilk an eine Demeter-Molkerei in der Ostschweiz und an Emmi. „Aber die Milch mit dem Lastwagen in der Schweiz herumzufahren, ist natürlich nicht unser Ziel.“

 

"Geschäfte laufen erfreulich"*

Seit November produziert die Biomilk deshalb schon Mozzarella. „Im Moment schaffen wir 800 Kugeln pro Woche. Und die Nachfrage wäre noch grösser.“ Neu sollen Butter und Käse dazukommen. „Viel braucht es dafür eigentlich nicht, ein Chessi und eine Presse, sonst ist ja alles da“, sagt Liechti. Die Nachfrage sei vorhanden, ist er auch hier überzeugt. Die Geschäfte liefen allgemein sehr erfreulich. „Wir gehören zu denen, die zurzeit eher profitieren. Die Nachfrage ist gross“, sagt Liechti.

 

Die Bauarbeiten sind für diesen Sommer geplant. Schon Anfang 2022 könnte damit der erste Demeter-Raclette in den Läden sein, später vielleicht mehr. „Vielleicht gibt es einen Worblentaler, irgendetwas eigenes.“ Auch vom Standort Worb ist Liechti nach wie vor überzeugt. „Es ist schön, wir haben gute Räume, Worb ist gut gelegen“, schwärmt er.


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Erstellt: 15.04.2021
Geändert: 20.04.2021
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