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Bioladen in Worb: «Wir haben es geschafft!»

«Es ist geschafft! WIR haben es geschafft!» - Mit diesen Worten teilte das Gsund und Gnuss-Team mit, dass der Bio-Laden wieder öffnet. Für die Kundschaft ist damit seit Samstag wieder alles beim Alten - im Hintergrund wird aber neu organisiert.

Der Bio-Laden feierte am Samstag Wiedereröffnung. Im Bild (v.l.): Sandra Wick-Wyss, David Gerner und Nelly Madotto. (Bilder: Anina Bundi, Archiv BERN-OST/zvg)
Der Spendenaufruf zur Rettung des Bioladens hat Wirkung gezeigt. (Bild: Pascale Groschel)

50'000 Franken und Leute, die den Bioladen neu organisieren, sonst ist Schluss, gab Gsund-und-Gnuss-Betreiberin Gabriela Streich Mitte August bekannt (BERN-OST berichtete). Es fehlte an Geld und Personal, ausserdem war Streichs Geschäftspartnerin Manuela Stettler aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen. Die beiden Frauen suchten eine Lösung, wie der Bioladen zukünftig weiterbestehen kann. Ende September dann die gute Nachricht: «Es ist geschafft! Wir haben es geschafft!»

 

«Neuer Glanz»

«Dank der Mithilfe aller Lieferant:innen, vielen Spender:innen sowie einer Interessensgemeinschaft, welche sich für das Fortbestehen des Ladens einsetzt, konnte ein Sanierungskonzept erarbeitet werden, welches dem Laden dank einigen betrieblichen Änderungen, zu neuem Glanz verhelfen soll» teilt Gabriela Streich mit.

 

Die Rettung kam mit den erreichten 50'000 Franken Spenden und in der Person von David Gerner. Er ist Mitgründer der Berner Direktvermarktungsinitiative für lokale Lebensmittel «Coloc». «Wir sind darin geübt, die Kosten im Ladenbetrieb auf ein Minimum zu reduzieren», erzählt er am Telefon. Um Hilfe angefragt wurde er von Streich und einigen Produzent:innen, die sowohl Gsund und Gnuss als auch Coloc beliefern.

 

Nicht ohne Einschnitte

In einem ersten Schritt ging es darum, unter Mithilfe der Gläubiger:innen den Konkurs abzuwenden. Vor allem aber habe er nach Optimimierungsmöglichkeiten im Laden gesucht. Gefunden habe er diese etwa beim Waren- und Kassensystem, aber auch bei den betrieblichen Abläufen. Ganz ohne Einschnitte ging das nicht, eine Vollzeitstelle wurde gestrichen. Die Prozente hat Gabriela Streich allerdings bei sich selber abgezogen, da auch sie gesundheitlich angeschlagen ist. Die restlichen Mitarbeitenden bleiben.

 

Mehr aus der Region

Auch bei den Öffnungszeiten und dem Sortiment ändert sich vorerst nichts. Zwar habe man mit dem gesammelten Geld erstmal die Produkte eingekauft, von denen man wisse, dass sie laufen und rasch Geld einbringen. Mittelfristig sei aber sogar ein Ausbau geplant, so will Gerner noch mehr regionale Produkte in den Laden bringen, zum Beispiel vom Verein «Feldprodukte Aaretal» (BERN-OST berichtete).

 

Selber fungiert er seit der Wiedereröffnung des Ladens am Samstag als Geschäftsleiter ad interim. In den nächsten vier, maximal sechs Monaten werden die beiden Inhaberinnen und die neu gegründete IG aus Kundschaft und Lieferant:innen entscheiden, welche Rechtsform der Laden in Zukunft haben soll. Mindestens bis dahin gehört der Laden weiterhin Gabriela Streich und Manuela Stettler.


Autor:in
pd/pg, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 18.10.2023
Geändert: 18.10.2023
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