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Boll - "Viele wären überrascht, was eine neue Einrichtung bewirkt"
Zwei Jungunternehmerinnen haben ihre eigene Firma gegründet. Sie spezialisieren sich auf die Gestaltung von Räumen. Sei es für Geschäfte, Läden oder Private. Sie wissen, wie man Räume aufpeppt. Im Gespräch sagen sie, warum Corona den Schritt in die Selbständigkeit beschleunigt hat.
"Jedes Mal wenn ich einen Raum betrete, überlege ich mir, wie man ihn schöner gestalten könnte." Das sagt Manuela Scheidegger, eine der beiden Gründerinnen der Artmaison Design GmbH. "Es geht nicht nur um schöner, sondern auch darum, einen Raum passender einzurichten. Einfach um das Wohlbefinden zu steigern."
Zusammen mit Charlotte Strub berät sie Firmen oder Private, welche ihre Wohnung oder auch nur ein Zimmer verschönern wollen. "Licht ist etwas vom Wichtigsten. Damit kann man Farben anders zur Geltung bringen. Passendes Licht kann aber auch für eine Leichtigkeit in einem Raum sorgen", sagt Strub.
Selbständigkeit wagen trotz Corona
Strub und Scheidegger sind beide noch zu 80 Prozent angestellt. Sie versuchen nun ihre GmbH nebenbei zum Laufen zu bringen. Das sie in der Coronazeit eine Firma gründen sei kein Zufall. Seit einem Jahr verbringen die Leute viel Zeit zu Hause. "Viele überlegen sich, wie sie ihre Wohnung schöner einrichten können. Solchen Leuten können wir helfen." Sei es nur beratend oder auch mit einer Visualisierung der Wohnung über eine App.
Wände müssen nicht weiss sein
Hauptsächlich wollen die beiden aber Firmen beraten: "Wenn eine Maklerin eine Immobilie verkaufen will, die noch bewohnt ist. Dann kann sie zwar Fotos machen und den Kaufinteressent*innen ihre Ideen einer Neugestaltung erläutern. Aber können es sich die Käufer*innen auch vorstellen? Da kommen wir zum Zug."
Am Computer können die Räume ab Foto neu eingerichtet werden. Per Mausklick verwandeln sich Teppichböden in Parkett, weisse Wände werden grün und schon sieht die Wohnung völlig anders aus. "Vielen fehlen die Ideen oder sie haben keine Zeit, dennoch möchten sie etwas ändern", sagt Scheidegger. "Wir haben auch schon Kund*innen betreut, bei denen es zu einer Geschäftsübernahme kam. Da sollte der Empfangsraum verändert werden, sie wussten aber nicht wie."
Vom KV zur eigenen GmbH
Scheidegger und Strub kennen sich privat. Scheidegger kommt aus Burgdorf, Strub aus Lyss, mit ihrer Firma haben sie sich in Boll niedergelassen. Beide haben einen ähnlichen Hintergrund. Die Eltern sind bei beiden selbständig. Beide haben vor Jahren eine KV-Lehre gemacht. Später haben sie bei Immobilienfirmen gearbeitet, jedoch nie zusammen. Damals ist ihnen auch die Idee gekommen, Design-Ideen zu visualisieren, damit sich Kund*innen eine Wohnung besser vorstellen können.
"Es war immer unser Traum. Wir haben eine Leidenschaft für Immobilien, für das Schöne. Dem wollen wir gerecht werden." Die beiden Gründerinnen halten die Fixkosten ihrer Firma tief, so können sie langsam wachsen. Strub meint: "Wir wünschen uns, dass wir später davon leben können" und Scheidegger fügt an: "Wichtig ist, dass wir den Absprung vom Job nicht verpassen."
[i] Artmaison Design GmbH, Boll
Erstellt:
06.04.2021
Geändert: 06.04.2021
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