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Bolligen - Das grosse Umbauen beim Bahnhof

Quelle
Berner Zeitung BZ

Gemeinde, Landi und RBS sollen im Bahnhofgebiet höher bauen dürfen. Nun kann sich erstmals das Volk äussern.

Die aktuelle Situation beim Bahnhof: links die UBS, in der Mitte die Landi, rechts der Bahnhof. (Foto: Andreas Blatter)

Noch stehen die geplanten Häuser nicht. Aber falls sie einmal stehen werden, sieht es rund um den Bahnhof Bolligen ziemlich anders aus als heute.

 

Die UBS-Geschäftsstelle soll der neuen Gemeindeverwaltung weichen. Anstelle der Musikschule ist ein Neubau mit Wohnungen vorgesehen. Die Landi möchte einen grösseren Verkaufsladen sowie zusätzliche Parkplätze.

 

Und der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) wird irgendwann vielleicht das Bahnhofgebäude aufstocken. Damit all die Vorhaben möglich werden, braucht es allerdings eine Umzonung. Die Unterlagen sind derzeit in der öffentlichen Mitwirkung. Bis am 23. Februar kann sich die Bevölkerung dazu äussern.

 

Mehr Verkehr

 

Knackpunkt dürfte der Verkehr sein. Schon heute sei die Verkehrssituation zum Teil prekär, bestätigt Gemeindepräsidentin Kathrin Zuber (FDP) – insbesondere an Samstagvormittagen oder generell im Frühjahr, wenn sich die Bevölkerung in der Landi mit Pflanzen eindecke.

 

Laut einem Verkehrsgutachten würden die Neubauten in Spitzenzeiten zusätzlich bis zu 160 zuund wegfahrende Fahrzeuge pro Stunde generieren. Diese Zunahme habe «keine wesentlichen Auswirkungen auf die Verkehrsqualität», halten die Spezialisten fest. Die Qualität werde sich durch die allgemeine Verkehrszunahme in den nächsten Jahren so oder so verschlechtern.

 

Aus raumplanerischer Sicht mache die Entwicklung am Bahnhof durchaus Sinn, erklärt Kathrin Zuber. Die Parkplätze verschwänden unter den Boden, das heute eher schlecht ausgenutzte Gebiet könnte dichter bebaut werden, sich «zu einem attraktiven Ortsteil entwickeln». Heute stehen im Gebiet dreistöckige Gebäude; in Zukunft wären je nach Sektor vier-, fünfoder sogar sechsgeschossige Häuser möglich.

 

Was macht die Landi?

 

In das Projekt sind drei Liegenschaftsbesitzer involviert: nebst der Gemeinde, der die heutige UBS und die Musikschule gehören, auch die Landi und der RBS. Dem RBS ist es ein Anliegen, dass «die schlanken Umsteigeanschlüsse vom Ortsbus auf die S-Bahn sichergestellt bleiben».

 

Zudem sei die Verkehrsführung so zu optimieren, dass Velofahrer, Fussgänger und Autos gut nebeneinander vorbeikämen, erklärt Sprecherin Andrea Jenk. Am Bahnhofgebäude plant der RBS kurz- und mittelfristig keine Anpassungen, will sich längerfristig aber die Option einer Aufstockung offenlassen.

 

Die Landi dagegen lässt sich im Moment nicht gross in die Karten blicken. Wird sie sicher beim Bahnhof bleiben oder ist auch ein anderer Standort in Bolligen denkbar? «Wir haben unsere Anliegen deponiert und warten jetzt einmal ab», heisst es bei der Landi nur.

 

Spätestens 2028 fertig

 

Die Bolliger Gemeindeversammlung hat für die neue Verwaltung bereits einen 6,4-Millionen-Kredit bewilligt. Wo genau die neue Verwaltung zu stehen kommt, blieb damals offen. Mittlerweile habe sich gezeigt, dass der Standort bei der heutigen UBS der beste sei, erklärt Kathrin Zuber.

 

Ein definitiver Entscheid ist allerdings noch nicht gefallen. Sicher ist nur, dass die neue Verwaltung 2028 bezugsbereit sein muss. Dann muss die heutige Verwaltung der Wohnüberbauung Flugbrunnenareal weichen. «Das werden wir schaffen», ist Zuber überzeugt.


Autor:in
Markus Zahno, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 08.02.2019
Geändert: 08.02.2019
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