- Wirtschaft
Bolligen - Zu jeder Bestellung gibts ein paar Sugus
Innerhalb von 75 Jahren ist die Iba AG vom Ein-Mann-Betrieb zum grössten Unternehmen der Gemeinde Bolligen gewachsen. Heute zählt es 190 Angestellte und beliefert 135'000 Kunden mit Büroartikeln.
Auf Förderbändern zirkulieren graue Kunststoffboxen durch das weitläufige Lagergebäude. Die Boxen werden von den Mitarbeitenden nach und nach mit allerlei Büroartikeln gefüllt: hier zehn gelbe Leuchtmarker, dort fünf rote Ordner, dann noch ein Tonermodul für den Drucker und zum Schluss eine Schachtel mit 2500 Blatt Kopierpapier.
Sobald die bestellte Ware komplett ist, kommen die Kunststoffboxen per Förderband in die Verpackungsabteilung. Hier wird das Ganze in Kartonschachteln verpackt. Bevor diese zugeklebt werden, legt die Verpackerin oder der Verpacker eine Hand voll Sugus hinein. «So können wir den Kunden, welche die Schachtel öffnen, ein Lachen auf das Gesicht zaubern», sagt Christa Furter. «Das ist gut für die Kundenbindung.» Christa Furter ist Geschäftsführerin der Iba AG.
Die Firma ist an der Gewerbestrasse in Bolligen beheimatet und beliefert Firmen, Verbände sowie öffentliche Institutionen wie Schulen aus der ganzen Schweiz mit Büromaterial. Iba steht für Ilo Basci, der das Geschäft vor 75 Jahren in Bern gründete. Im Laufe der Zeit ist es kontinuierlich gewachsen, ehe vor gut 20 Jahren aus Platzgründen der Umzug nach Bolligen folgte. Hier hat die Iba AG bereits mehrmals erweitert und ist mit rund 190 Mitarbeitenden mittlerweile die grösste Arbeitgeberin in der Gemeinde, wie der Bolliger Gemeindepräsident Rudolf Burger bestätigt.
Eine Migros-Tochter
Die Iba AG beliefert 135 000 Kunden – viele kleine, aber auch mittlere und grosse. Sie können nicht nur klassische Büroartikel wie Kugelschreiber oder Kuverts bestellen, sondern auch viele andere Dinge, die Büroangestellte benötigen: zum Beispiel Kaffeekapseln, Fertigsuppen oder Toilettenpapier. «Wir haben sogar Streusalz und Scheibenwischmittel im Sortiment», sagt Christa Furter. Den Einwand, dass das doch keine Büroartikel seien, hat sie erwartet. Sie erklärt: «Unsere Kundschaft schätzt es, wenn sie alles aus einer Hand bestellen kann.»
Vor 4 Jahren haben die beiden Söhne des Firmengründers Ilo Basci die Iba AG an die Migros-Gruppe verkauft. Heute erwirtschaftet die Firma einen Jahresumsatz von über 80 Millionen Franken und ist – hinter der französischen Lyreco-Gruppe – die zweitgrösste in der Schweiz tätige Bürobedarfsanbieterin für Firmenkunden. Für die Zukunft sagt Christa Furter der Iba AG ein weiteres Wachstum voraus, man sei auch offen für die Akquisition kleinerer Firmen.
Onlinemarkt wächst
«Kommen Sie», sagt die Geschäftsführerin und weist den Weg in die Speditionsabteilung. Pro Tag werden hier bis zu 3000 Pakete versandfertig gemacht, dann von einem externen Kurier- und Logistikunternehmen abgeholt und verteilt. Was bis 17 Uhr bestellt wurde, trifft am nächsten Tag beim Kunden ein.
Über 60 Prozent der Bestellungen werden heute online via E-Shop abgewickelt. Dort stehen 7000 Artikel zur Auswahl, die sofort verfügbar sind. Das Sortiment werde in Zukunft weiter vergrössert, erklärt Christa Furter. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt: Wenn ein Kunde einen speziellen Artikel wünscht, testet die Iba AG, ob die Nachfrage auch bei anderen Kunden besteht. Ist dies der Fall, wird der Artikel ins Standardsortiment aufgenommen. Wie beim Streusalz und beim Scheibenwischmittel.
Erstellt:
06.10.2014
Geändert: 06.10.2014
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