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Gemeinderätin und Demonstrantin Catherine Meyer: "Beides ist Teil meiner politischen Tätigkeit"

Wenn heute Nachmittag in Bern die Klimabewegung auf die Strasse geht, sind dabei längst nicht mehr nur junge Gymeler:innen. Manche Aktivist:innen sind mittlerweile im etablierten Politikbetrieb angekommen. Zum Beispiel die Bolliger Gemeinderätin Catherine Meyer (Grüne). Mit BERN-OST hat sie darüber gesprochen, warum sie an der Demonstration mitläuft und wie sie persönlich zu zivilem Ungehorsam steht.

Heute wird in Bern demonstriert. (Bild: Symbolbild Climatestrike.ch/zvg)

„Ich werde an die Demo gehen“, sagt Catherine Meyer auf die Frage, was ihre Pläne sind für Freitag. Anreisen werde sie mit der Klimagruppe Bolligen. „Das Klimathema ist durch die Pandemie etwas in den Hintergrund geraten. Die Klimakrise schreitet aber ungebremst weiter voran, wie man auch diesen Sommer etwa an den vermehrten Waldbränden sieht. Gerade auch nach dem Nein zum CO2-Gesetz müssen wir jetzt dranbleiben.“

 

"Ein Zeichen setzen"

Dranbleiben – woran genau? Was bringt es, mit Gleichgesinnten in Bern zu demonstrieren? Hilft das dem Klima? „Es geht darum, die Dringlichkeit des Themas wieder in Erinnerung zu bringen. In der Bevölkerung, aber auch bei den Politiker:innen. Und das geht am besten, wenn man zusammen mit einer Demonstration ein Zeichen setzt.“ Zudem seien viele Teilnehmer:innen zu jung, um abzustimmen oder sich wählen zu lassen und hätten gar keine andere Möglichkeiten, ihre Meinung kundzutun.

 

Selber ist Meyer seit Anfang Jahr Gemeinderätin in Bolligen und hat damit auch andere Möglichkeiten, ihre Anliegen einzubringen. Auch als Gemeinderätin könne sie demonstrieren, sagt sie. „Beides ist Teil meiner politischen Tätigkeit.“

 

Demonstration ist bewilligt

Die Demonstration in Bern ist bewilligt. Die Klimabewegung ist aber auch bekannt für zwar gewaltlose aber illegale Aktionen, sogenannten zivilen Ungehorsam. So wurden etwa am Montag in Zürich die Eingänge zweier Grossbanken blockiert. Dabei werden oft auch Leute verhaftet und angeklagt.

 

Sie habe sich ausführlich mit dem Thema ziviler Ungehorsam beschäftigt, aber selber noch nie mitgemacht, sagt Meyer. „Mit meiner Rolle als Politikerin lässt sich das meines Erachtens nur schwer vereinbaren. Als Mensch kann ich aber gut nachvollziehen, dass junge Personen, die sich ihrer Zukunft beraubt sehen, sich mit friedlichen Aktionen des zivilen Ungehorsams für eine striktere Klimapolitik einsetzen".


Autor:in
Anina Bundi, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 06.08.2021
Geändert: 06.08.2021
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