Nach dem Brand in Wichtrach

«Plötzlich knallte es, dann rief meine Mutter: Es brennt»

Ein Wohnhaus steht innert Minuten in Flammen. Sieben Verletzte, ein Sprung aus dem Fenster und viel Rauch über der Bahnhofstrasse. Wichtrach erlebt eine Nacht, die man nicht so schnell vergisst. 

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Am Tag danach riecht es nach verbranntem Holz. (Foto: rb)

Es war ein schwerer Brand mit insgesamt sieben verletzten Personen. Die Feuerwehren aus Wichtrach, Münsingen und Thun waren am Sonntagabend während Stunden im Einsatz. Das Haus direkt hinter dem Restaurant Bahnhöfli Wichtrach stand schon kurz nach Ausbruch des Feuers in Flammen.

 

Plötzlich hat es geknallt

Eine Nachbarin, Halla Liyann Streha, die im Haus daneben wohnt, schildert den Vorfall: «Noch eine Viertelstunde bevor es gebrannt hat, bin ich am Haus vorbeigelaufen. Als ich bei mir im Zimmer war, hat es plötzlich geknallt, wobei ich mir nichts dabei dachte. Dann rief meine Mutter von unten, dass es brennt.» Daraufhin rannten sie und ihre Mutter aus dem alten Bauernhaus heraus.

 

Flammen züngelten gegen das Dach

Draussen vor dem Haus sahen sie, wie das Nachbarhaus in Flammen stand. «Das ging sehr schnell», so Streha, «die Flammen züngelten auch gegen das Dach unseres Hauses. Wir dachten erst, dass unser Haus auch noch brennen könnte. Doch die Feuerwehr war schnell da und hat dafür gesorgt, dass der Brand nicht übergreift.»

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Die Feuerwehr konnte den Brand nach rund vier Stunden löschen. (Foto: zvg)

Eine Frau sprang aus 3 Metern Höhe

«Eine Person verletzte sich durch einen Sturz aus einem Fenster schwer», schrieb die Kantonspolizei. Halla Streha sagt gegenüber BERN-OST: «Die Frau fiel etwa aus drei Metern Höhe herunter und blieb liegen.» Sie wurde danach geborgen und mit der Ambulanz ins Spital gebracht.

 

Feuerwehr noch vor Ort

«Es war die höchste Alarmstufe, die wir kennen», sagt Feuerwehrkommandant Michael Eberhard. «Als wir an die Bahnhofstrasse kamen, stand das Haus bereits in Vollbrand.» Die Feuerwehr war mit rund 80 Personen vor Ort und konnte den Brand – gemäss eigenen Angaben – nach vier Stunden löschen. Am Tag danach riecht es an der Bahnhofstrasse nach verbranntem Holz, die Feuerwehr richtete vor Ort eine Brandwacht ein.

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Das Haus direkt hinter dem Restaurant Bahnhöfli in Wichtrach brannte lichterloh. (Foto: Google Maps)

Gemeinde verzichtet auf Spendenkonto

Im Haus – das nach dem Brand völlig unbewohnbar ist - wohnten acht Personen verteilt auf sechs Wohnungen. Wie Gemeindepräsident Bruno Riem (FDP) erklärt, ist seit gestern auch die Wohnung des Restaurants Bahnhöfli unbewohnbar. Laut Riem konnten fast alle Personen, die durch den Brand ihre Wohnung verloren haben, untergebracht werden. «Die Gemeinde hilft, wobei sich die meisten privat organisiert haben. Für zwei Personen suchen wir noch eine Lösung, aber wir sind sicher, diese bis am Abend zu finden.»

 

Bezüglich eines Spendenkontos für die Geschädigten des Brandes sagt Gemeindepräsident Riem: «Damit sind wir vorerst noch zurückhaltend. Hier stellt sich die Frage, wer wie viel Geld kriegen würde.» Es hätten sich jedoch bereits Leute gemeldet, die den Brandopfern, mit Kleidern aushelfen möchten. Die Gemeinde vermittelt diese Kontakte weiter an die Brandopfer.


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 18.11.2025
Geändert: 18.11.2025
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