- Wirtschaft
Brauerei Egger: Darum kostet die Stange bald mehr
Von 1.80 auf 5 Franken: Eine Stange Bier hat in 40 Jahren kräftig zugelegt. Ab Januar kommt der nächste Preissprung. Im Interview erklärt Braumeister David Santschi, was hinter dem steigenden Bierpreis steckt.
Die Stange wird teurer. Anfang Woche hat die Brauerei Egger mitgeteilt, dass sie den Bierpreis aufs neue Jahr um zwei Prozent anhebt. Wir haben mit David Santschi, Braumeister und Geschäftsführer von Egger Bier gesprochen.
BERN-OST: David Santschi, wissen Sie, wie viel man heute für eine Stange bezahlt?
David Santschi: Im Normalfall kostet dies zwischen 4.80 und 5.80 Franken.
Wissen Sie noch, wie viel das Bier kostete als Sie Ihre erste Stange bestellten?
Ich mag mich an einen Preis um etwa vier Franken erinnern.
Zu meiner Zeit, Anfang der 80er Jahre, kostete eine Stange 1.80 Franken. Warum erhöht die Brauerei Egger die Preise?
Wegen den klassischen Gründen: Steigende Rohstoffpreise, Energie und insbesondere haben wir den Mitarbeitern stets den Teuerungsausgleich vergütet. Wir haben also steigende Personalkosten. Letztmals erhöhten wir vor drei Jahren den Bierpreis, darum kommt jetzt dieser Aufschlag aufs neue Jahr.
Welche steigenden Rohstoffe sprechen Sie konkret an?
Hopfen, Malz, aber auch Glas, Dosen, Etiketten.
Wie stark wird der Preis für die Konsumentinnen und Konsumenten steigen – in Franken pro Stange oder Flasche?
Wir erhöhen die Preise pro Flasche oder Dose um zwei Prozent. Bei einem Flaschenpreis von 2.50 Franken, sind das fünf Rappen. Jeder Gastronom entscheidet selbst, ob er dies weitergibt oder nicht.
Erhöhen auch die anderen Brauereien den Bierpreis?
Ja, auch die Grossen der Branche haben dies schon bekanntgegeben oder werden es im Herbst mitteilen.
Hat die Brauerei Egger überlegt, die Kosten anders zu verteilen, zum Beispiel durch kleinere Mengen oder Aktionen?
Da sind wir stets am Optimieren, mit der neu geplanten Brauerei werden wir auch effizienter produzieren können. Aber nichtsdestotrotz, Energie und Personalkosten sind gestiegen, also kommt jetzt dieser Schritt.
Stichwort neue Brauerei in Worb SBB, wo stehen Sie da?
(lacht) Ich warte auf ein Couvert der Gemeinde mit der Abbruchgenehmigung. Sobald diese da ist, beginnen wir die alte Halle in Worb abzubrechen. Wir hoffen, dass demnächst die Baupublikation für den neuen Standort Worb SBB folgt.
Wie schauen Sie als Braumeister auf den Sommer zurück?
Es begann gut mit einem heissen Juni, aber der Juli hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir sind ein wetterabhängiges Geschäft: Wenn nicht gegrillt werden kann, merken wir das sofort. Da es im Juli regnete, war es für uns kein Rekordsommer.
Erstellt:
03.10.2025
Geändert: 03.10.2025
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