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Brunnenhof Oppligen: Ex-Fernsehkoch Adrian Tschanz übernimmt den elterlichen Betrieb

Auf dem Brunnenhof in Oppligen gibt es einen Generationenwechsel: Christian (67) und Bettina (60) Tschanz übergeben an ihren Sohn Adrian (37) und dessen Frau Linda (41). Nach seiner Karriere als Spitzen- und Fernsehkoch will Adrian Tschanz nun selber produzieren, was er nachher den Gästen auf die Teller legt. Kochen wird er nämlich auch weiterhin – auf dem eigenen Hof.

Führen ab 2023 den Brunnenhof: Adrian und Linda Tschanz (links), hier mit ihren drei Kindern und Adrians Eltern Christian und Bettina Tschanz. (Bilder: zvg)
Neue Methode gegen Unkraut, Verdunstung und Bodenerosion: Für den traditionellen Kürbisanbau kommt dieses Jahr eine spezielle Folie zum Einsatz.
Läuft bereits unter Adrian Tschanz: Die Hofgastronomie wird weitergeführt.

Bereits die zweite Saison arbeiten Adrian und Linda Tschanz auf dem Hof von Adrians Eltern mit. Auf Anfang nächsten Jahres werden die beiden den Hof selber führen. Der Entscheid dazu sei mit der Zeit gereift. "Ein Hauptgrund sind unsere drei Kinder. Und in der Gastronomie konnte ich alles machen, was ich wollte", sagt Adrian Tschanz. Er hatte bei SRF mit "Tschanz mit allem" eine eigene Sendung, nachdem er ein Restaurant geführt hat, war er zuletzt auch Hotelier.

 

Ein weiterer Grund sei auch die Nachhaltigkeit. Zwar werde in der Gastronomie immer nach Nachhaltigem gefragt, aber am Schluss entscheide dann doch meistens der Preis. "Man kann bei Regionalem und Nachhaltigem mehr anreissen, wenn man selber Produzent ist und den direkten Draht hat zu den Konsument:innen und Gastronom:innen", sagt Tschanz. So wolle er neben den Kürbissen, für die der Brunnenhof bekannt ist, auch spezielle Gemüse anbauen und damit den Markt mit Delikatessengemüse aus der Region ergänzen. "Letztes Jahr haben wir Tomatillos angepflanzt, eine südamerikanische Bergaubergine. Ein Thuner Restaurantchef war begeistert und machte ein Dessert daraus. Später rief eine Gastronomin aus Zürich an, weil sie gehört hatte, dass wir das Gemüse in der Schweiz anbauen."

 

Praktikum beim Nachbar

Für die Übernahme hat sich Tschanz entsprechend gerüstet. "Ich habe eine verkürzte Ausbildung zum Bio-Landwirt, den Nebenerwerbskurs auf der Bio Schwand in Münsingen gemacht", sagt er. Im Rahmen dessen machte er auch ein Praktikum. "Gleich gegenüber bei Aschi Daepp, der Rüebli anbaut."

 

Tschanz will, wie es seine Eltern seit 26 Jahren machen, weiterhin Kürbisse anbauen. Dafür ist der Brunnenhof bekannt. "Und die Hofgastronomie, die ich mit meiner eigenen Firma betreibe, ist bereits jetzt ein grosses Standbein", so Tschanz. Neben verschiedenen Anlässen gibt es im Herbst das Hofrestaurant La Zuccheria, bei dem sich alles um Kürbisse dreht. Zudem finden auf dem Hof auch kulturelle Anlässe statt. "Das werden wir vielleicht ausbauen." Geplant ist auch eine Erweiterung des Direktverkaufs. "Die Idee ist, in unserem Hofladen nicht nur Lebensmittel zu verkaufen, sondern ihn mit einer Ecke für ein Stück Kuchen und ein Kafi auch zu einem Treffpunkt des Dorfs zu machen."

 

[i] Zur Webseite des Brunnenhofs


Autor:in
Isabelle Berger, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 23.06.2022
Geändert: 23.06.2022
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