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Chäsi Biglen: Der letzte Käser geht
In der Chäsi Biglen gibt es bald keinen dorfeigenen Käse mehr. Käser Joel Schär verlässt die Produktion Ende Monat. Danach stellt die Käsereigenossenschaft keinen Käser mehr ein.
Der Emmentaler Käse aus Biglen ist bald Geschichte. Der aktuelle Käser Joel Schär hat seine Stelle per Ende Monat gekündigt. Einen Nachfolger wird es nicht geben, wie Beat Schüpbach, Präsident der Käsereigenossenschaft Biglen, auf Anfrage sagt. „An der gestrigen Hauptversammlung haben wir beschlossen, nicht mehr weiter in die Produktion in Biglen zu investieren.“
Die Genossenschaft habe intensiv nach einem Nachfolger gesucht. „Aber heute ist es sehr schwierig, in dieser Branche jemanden zu finden“, sagt Schüpbach. Denn die Käserarbeit müsse 365 Tage im Jahr ausgeführt werden. „Die Kühe machen ja auch keine Pause, sie geben jeden Tag Milch“, sagt Schüpbach. Aus seiner Sicht ist in der Branche ein Wandel im Gange. „Die Jungen zieht es heute mehr in die Industrie, zu Nestle oder Emmi. Sie wollen einen geregelten Arbeitsalltag und am Wochenende frei haben.“
Der Chäsi-Laden bleibt
Ein Aus für die Produktion bedeutet aber kein Aus für den Chäsi-Laden. „Den Laden führen wir mit dem gleichen Angebot weiter“, sagt Schüpbach. Das Geschäft laufe sehr gut, Kunden kämen sogar von weit her nach Biglen. Der Laden werde künftig mit rund 100 verschiedenen Käsesorten von Betrieben aus der Region beliefert. Die Bigler Bauern bringen ihre Milch neu der Käserei Eyweid in Zäziwil zur Verarbeitung.
Erstellt:
15.03.2019
Geändert: 15.03.2019
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