- Wirtschaft
Neues Betreiberpaar Chäsi Oberdiessbach: "Der persönliche Kontakt ist uns wichtig"
Anfangs Juli übernahmen in der Chäsi Oberdiessbach neue Gesichter das Zepter: Hans (59) und Silvia (58) Hofer, erfahrene Chäsi-Leute aus Heimenschwand, sichern den Fortbestand des geschätzten Quartierladens.
Hofers käsen schon lange in der Chäsi Scheidweg in Heimenschwand, wo sie auch einen Laden betreiben. Da sich die Käsereigenossenschaft Heimenschwand kürzlich neu ausrichtete und sich fortan auf die Chäsi Dorf, die zweite Käserei im Ort konzentriert, fiel für Hofers die Milchannahme und die Emmentalerproduktion weg. Darum suchten sie ein zweites Verkaufslokal. Dieses fanden sie in Oberdiessbach, zur grossen Erleichterung der dortigen Milchgenossenschaft, welche verzweifelt nach einer neuen Betreiberschaft für das beliebte Lädeli suchte (BERN-OST berichtete).
Kontaktaufnahme gelungen
Mit vollem Elan und ohne Scheu stürzten sich die beiden in den Betrieb ihres neuen Standorts: "Bei der Eröffnung waren wir nie hinter der Theke, sondern bewirteten die ganze Zeit Leute", sagt Hans Hofer. Morgens gab es gratis Kafi und Gipfeli, nachmittags Bier, Wein und Käse, als Präsent erhielten die Besucher*innen ein Käsli.
"Die Eröffnung war sehr gut", sind sich beide einig. Sie hätten ein sehr positives Echo erhalten. "Wir konnten es geniessen, Kontakt zu den Leuten aufnehmen und sie kennenlernen", sagt Silvia Hofer. Beiden ist der persönliche Kontakt zu den Kund*innen allgemein wichtig.
Hans Hofer: "Die Vielfalt macht das Lädeli aus"
Dass man beim Einkaufen weiss, woher die Produkte im Laden kommen, ist Hofers ebenfalls ein grosses Anliegen. Damit sie die regionalen Lieferant*innen beim Ladensortiment nach eigenem Gutdünken berücksichtigen können, haben sie auch vom Franchiseunternehmen "Maxi" zu "Treffpunkt", der Vereinigung der unabhängigen Detailisten gewechselt. "Die Vielfalt macht das Lädeli aus", sagt Hans Hofer. Bei einem Franchise-Konzept wie Maxi sei man stärker gebunden.
Das heisst aber nicht, dass sich nun alles ändert. "Das Sortiment bleibt vorerst gleich, mit Ausnahme der Käsereiprodukte", sagt Hofer. Diese stammen nun aus Hofers eigener Produktion in Heimenschwand. Auch was die Ladeneinrichtung anbelangt, bleibt soweit alles gleich, ausser dass später ein Stufenkühler noch ersetzt wird. "Aber die Front ist frisch gestrichen und neu beschriftet", sagt Hans Hofer mit sichtlicher Freude. Dort steht jetzt eben nicht mehr "Maxi" in blau-weiss, sondern "Treffpunkt" in rot-grün.
Ein Familienbetrieb
Ebenfalls übernommen haben Hofers das bestehende Verkaufsteam mit vier zu insgesamt rund 200 Prozent angestellten Verkäuferinnen. Neu steht neben Silvia und Hans Hofer auch ihre Tochter und gelernte Landschaftsgärtnerin und Landwirtin Andrea (22) hinter der Verkaufstheke. In der Produktion in Heimenschwand ist neben Hans Hofer auch Sohn Thomas (26) tätig, der wie sein Vater gelernter Käser ist. Silvia Hofer ist die Allrounderin: "Ich helfe in der Produktion, im Lädeli und rüste die Ware für Bestellungen", sagt sie.
Erstellt:
14.08.2020
Geändert: 14.08.2020
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