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Chrisegglen Oberdiessbach: Streit um Neubau geht in nächste Runde

Die Steiner AG zieht das Projekt Chrisegglen weiter ans Verwaltungsgericht. Nachdem die Baudirektion des Kantons Bern bereits zwei Mal Nein zur Baubewilligung gesagt hat, folgt jetzt der Gang ans Gericht. Das kann dauern.

Am Chrisegglenweg in Oberdiessbach soll die neue Siedlung zu stehen kommen. (Bild: Rolf Blaser)
Auf der grünen Wiese vor dem Kran sollte die Siedlung gebaut werden. (Bild: Rolf Blaser)
Illustration der Siedlung. (Grafik: Steiner AG)

Letzte Woche wurde bekannt, dass die Baudirektion des Kantons Bern keine Baubewilligung erteilt für die Siedlung auf der Chrisegglen in Oberdiessbach (BERN-OST berichtete). Dies, obwohl sich der geplante Neubau in einem eingezonten Gebiet befindet. Andreas Gurtner von der Bauherrin Steiner AG sagt gegenüber BERN-OST: "Wir glauben nach wie vor an das Projekt in Oberdiessbach und sind überzeugt, mit diesem für alle Beteiligten einen Mehrwert zu schaffen." Deshalb reicht die Steiner AG beim Bernischen Verwaltungsgericht Beschwerde ein.  

 

Was bisher geschah

Bereits vor drei Jahren hatte die Baudirektion keine Baubewilligung erteilt. Damals zog die Steiner AG den Entscheid vors Verwaltungsgericht und erhielt Recht. Das Gericht wies die Baudirektion an, das Baugesuch neu zu beurteilen. Die Baudirektion liess darauf das Baugesuch von der kantonalen Kommission zur Pflege der Orts- und Landschaftsbilder (OLK) prüfen. Die OLK kam zum Schluss, dass das Bauareal übernutzt sei. Gestützt auf diese Einschätzung lehnte die Baudirektion das Baugesuch ein zweites Mal ab mit der Begründung, das Projekt füge sich schlecht in die Umgebung ein.

 

Noch zwei Jahre warten

Der Fall liegt nun wieder beim Verwaltungsgericht. Bis dieses einen Entscheid fällt, kann es laut Auskunft des Gerichts ein bis zwei Jahre dauern. Der zuständige Gemeinderat Stephan Hänsenberger (FDP) sagt: "Das Projekt startete 2017. Fünf Jahre sind schon durch. Das ist halt so, dass vor zehn Jahren nicht gebaut werden kann." Nach wie vor kein Verständnis hat Hänsenberger für die nicht erteilte Baubewilligung: "Der Kanton schreibt vor, dass verdichtet gebaut werden soll. Das Nein ist ein Widerspruch zu den Bauvorschriften des Kantons."

 

Bauherrin der Überbauung auf der Chrisegglen ist die Steiner AG mit Sitz in Zürich und Bern. Geplant sind sechs zweistöckige Mehrfamilienhäuser mit 40 Wohnungen.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 18.08.2022
Geändert: 18.08.2022
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