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Christoph Hofer aus Grosshöchstetten: Mit dem Velo nach Prag ans Unihockeyspiel des Sohnes

Die Familie Hofer aus Grosshöchstetten reist an ein Unihockeyturnier in Prag. Allerdings nicht gemeinsam: Vater Christoph fährt allein mit dem Velo.

Christoph Hofer mit Tochter Lia vor dem Tourstart in Grosshöchstetten. (Bilder: zvg)
Erinnerungsbild für Sohn Levin (im Fanleibchen).
Selfie an der "Donauquelle".
2800 Kilometer weiter auf dem Donauradweg erreicht man die rumänische Küste des Schwarzen Meers.
Der zweitlängste Fluss Europas nahe bei seinem Ursprung...
… wächst später in die Breite.
Auch das gehört zu einer anständigen Velotour: Reifenpanne kurz vor Ulm.
Nasser Start am Freitag in die dritte Etappe.
"Mit meiner Heldin des Tages. Birgit Kieweg aus Tapfheim", schreibt Christoph Hofer zu diesem Bild. Sie fuhr ihn 10 Kilometer weit in den nächsten Veloladen.
Die Donau ist inzwischen ein breiter Strom.
Panoramabild am Freitag.
Hopfenfeld kurz vor Neustadt an der Donau.
Air B'n'B in Abensberg mit den Gastgebern Ingrid und Ralf.

Levin Hofer (12) aus Grosshöchstetten spielt bei den Unihockey Tigers in Zäziwil. Schon zum zweiten Mal hat er sich nun aber temporär der Mannschaft Zug United angeschlossen.

 

Zusammen mit rund 300 anderen Jugendlichen und ihren Betreuern reist er nächste Woche in die Tschechische Republik zu den Prague Games, einem Internationalen Unihockeyturnier. Mit dem Car. Seine Eltern wollen ihn mit ihrer Anwesenheit unterstützen und reisen deshalb ebenfalls nach Prag. Mutter Muriel nimmt das Flugzeug. Christoph Hofer dagegen verbindet die Reise mit einem sportlichen Abenteuer und fährt die knapp 1000 Kilometer mit dem Velo. Die Töchter Lia (8) und Zoé (14) sind derweil in einem Waldlager.

 

Christoph Hofer fährt einen grossen Teil der Strecke der Donau entlang. Das ist ein Umweg, der die Fahrt um rund 150 auf fast 1000 Kilometer verlängert.

 

Abenteuer Grossstadt Zürich

Die erste von fünf Etappen führte ihn am Mittwoch durchs Entlebuch nach Zürich. "Für mich als Berner eines der grössten Unterfangen an diesem Tag", schreibt er auf Facebook. "Ich finde die Stadt lebendig und cool, jedoch wurde für meinen Geschmack zuwenig Geld für Wegweiser ausgegeben." Schliesslich wies ihm das Navi den Weg in Richtung Schaffhausen. Von dort aus ging es zur Grenze. Nach einem Abstecher an die Rheinfälle, wo er ein Erinnerungsbild schoss für Levin, verbrachte er die erste Nacht in Bargen, dem nördlichsten Zipfel der Schweiz.

 

Erster Platten wegen Reissnagel

Am zweiten Reisetag war die Königsetappe angesagt: 242 Kilometer mit 1'368 Metern Höhendifferenz.  Er besuchte die "Donauquelle", respektive, wie er von Einheimischen belehrt worden sei, eigentlich den Ort, an dem die beiden Quellflüsse der Donau zusammenfliessen und wo der zweitlängste Fluss Europas seinen Namen bekommt. Nach einem ersten Platten, verursacht durch einen Reissnagel, erreichte er schliesslich kurz vor 21 Uhr Ulm.

 

Regen, Panne und liebe Hilfe

Die dritte Etappe führte Christoph Hofer am Freitag weiter der Donau entlang ins Städtchen Abensberg, etwa 30 Kilometer südwestlich von Regensburg.  200 Kilometer, die es in sich hatten: Start bei Regen, nach einer Stunde nass bis auf die Haut, bei Kilometer 90 der nächste Platten. Ausserdem waren die Pneus in einem schlechten Zustand vom Kies auf dem Veloweg. Im Gepäck hatte er aber nur Schläuche.

 

Als er sich bei einer Einheimischen nach dem nächsten Veloladen erkundigte, führte diese ihn gleich mit dem Auto hin. Obwohl der Laden 10 Kilometer entfernt war und sie eigentlich auf dem Weg zum Einkaufen. "Diese Herzlichkeit, dass jemand einer wildfremden Person einfach so hilft, war sehr schön."

 

Fahren im Rausch

Mit frischen Pneus erreichte er schliesslich erst spät Abensberg. Trotz der Pannen ist er zufrieden mit der Reise. "Es läuft gut. Am Donnerstagabend hätte ich gut einfach noch weiter fahren können." Es sei wie ein Rausch gewesen. "Ich fahre sehr gern Velo. Aber mit drei Kindern bleibt nicht viel Zeit dafür."

 

Heute Samstag fährt Christoph Hofer 130 Kilometer bis an die tschechische Grenze. Morgen wird er sie überqueren und will abends in Prag sein. Am Mittwoch fängt das Hockeyturnier an.


Autor:in
Anina Bundi, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 07.07.2018
Geändert: 09.07.2018
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