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Ennstal Classic Rallye: Bruno Flückiger und Caroline Hoi wollen unter die ersten 100

Erst letzten Sonntag erreichten zwei Jungs aus der Region Bern-Ost mit ihrer 500-fränkigen Occasion in Split das Ziel der Pothole-Rallye. Heute ist schon der nächste Fahrer aus der Region unterwegs. Bei der Ennstal Classic Rallye sind keine Schlaglöcher zu befürchten, die Autos kosten etwas mehr und die Fahrer sind zum Teil ein wenig älter. Der Worber Bruno Flückiger ist mit seiner Partnerin und einem alten Auto Union am Start.

Caroline Hoi mit Hund Ascari, dem Auto Union 1000 Coupe 1960 und Bruno Flückiger. (Bilder: zvg)
Glänzt wie neu: Der Auto Union ist bereit für das Rennen.
Hier wird im Oktober 2017 in Oxford, die Teilnahme von Ex-Formel-1-Pilot und Le Mans Gewinner David Brabham (Bildmitte), an der Ennstal Classic mit dem Team Automobile Flückiger besiegelt. V.l.n.r.: Willi Eichenberger, Lisa Brabham, David Brabham, Cliff Thackwell, Bruno Fückiger.
… und bei der Arbeit.
Die Technikcrew nach Feierabend: Ruedi und Marcel Frei von der Sonnmatt Garage in Grosshöchstetten und Eilli Eichenberger aus Allmendingen.

Bruno Flückiger führt gemeinsam mit seinem Bruder Beat, dessen Sohn Michael und Tochter Nathalie die Automobile Flückiger AG in Rüfenacht und in Gümligen. Einen Teil des Geldes, das er mit dem Verkauf und der Reparatur von Oldtimern und Sportwagen verdient, steckt er auch selber wieder in Oldtimer.

 

Seit der Rallye ein Paar

Heute fährt er allerdings kein eigenes Auto, sondern den 1960er Auto Union seiner Partnerin Caroline Hoi, die er vor 16 Jahren an der Rallye kennengelernt hat. Sie begleitet ihn als Beifahrerin. „Sie muss die Arbeit machen“, sagt Flückiger. Das Roadbook, also die Anweisungen für den Tag, wird erst fünf Minuten vor dem Start ausgegeben, Hoi wird ihren Partner über die Land- und Alpenstrassen Österreichs lotsen und 28 Sonderprüfungen ausrechnen.

 

Drei Etappen müssen die beiden am Donnerstag, Freitag und Samstag meistern. Am Samstag gibt es sieben Sonderprüfungen in Gröbming, wo auch der Start und das Ziel der Rundfahrt der beiden ersten Tage ist. Insgesamt 900 Kilometer. Strafpunkte gibt es für Verstösse gegen die Verkehrsordnung. Bei den Sonderprüfungen geht es zum Beispiel darum, über 10 Kilometer eine vorgegebene Durchschnittsgeschwindigkeit genau einzuhalten.

 

Elitäre Autos

Gemäss Website der Veranstalter löst die Ennstal-Classic für die Teilnehmer „ein Rückfahrticket in die Jugend, sie steht für pures Autofahren auf den schönsten Alpenstraßen Österreichs mit elitären Autos in einer durch Leidenschaft geprägten Atmosphäre von Gleichgesinnten.“ Der Auto Union mit dem Flückiger und Hoi unterwegs sind, wurde auch schon von Skiweltmeister Mike Von Grünigen gefahren. Wieviel er gekostet hat, gibt er nicht bekannt.

 

Meistens Beifahrer

Bruno Flückiger ist schon zum 17. Mal an der Ennstal Classic Rallye. Meistens war er Beifahrer. An den alten Autos interessiere ihn vor allem die Technik, sagt er. „Wussten Sie, dass es in den 1910er und 1920er Jahren einen Elektroauto-Boom gab? Nur die Akkus waren noch sehr schlecht.“ Aber auch der moderne Rennsport lässt ihn nicht kalt. Während 25 Jahren war er Techniker in der Formel 1 mit Marc Surer, BMW, Porsche, Sauber Mercedes und Ferrari. Auf Flückigers Vermittlung hin fährt dieses Jahr auch der ehemalige Formel-1-Fahrer und Le Mans Sieger David Brabham die Rallye.

 

Nach seinen Ambitionen gefragt, ist Bruno Flückiger vorsichtig. „Wenn wir unter den ersten Hundert wären, wäre das eher eine Überraschung."

 

Der Preis für den Sieger oder die Siegerin der Rallye hat, zumindest unter Menschen, die Oldtimer Sportwagen fahren, eher symbolischen Wert: „Eine Uhr im Wert von sieben-, achttausend Franken. Und Ruhm und Ehre. Und einen Schnaps.“ Und ein Pokal.

 

www.ennstal-classic.at


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 19.07.2018
Geändert: 20.07.2018
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