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Corona-Krise: "Gemeinde muss Vorbild sein"

Die Virus-Pandemie ist auch für die Präsidenten und Präsidentinnen der Bern-Ost-Gemeinden eine Herausforderung. Zwei davon haben BERN-OST darüber Auskunft gegeben, was sie am meisten beschäftigt.

In Grosshöchstetten sind die Schalter vorerst geschossen. (Bild: Grosshöchstetten.ch)

Am Montagabend hat der Bundesrat im Kampf gegen das Corona-Virus die "ausserordentliche Lage" ausgerufen und verordnet, dass nach den Schulen nun auch Restaurants, Geschäfte und Kinos schliessen müssen.

 

"Ich habe damit gerechnet", sagt Christine Hofer (EVP), Gemeindepräsidentin von Grosshöchstetten. Seit Montagmorgen sei sie  fast nonstop wegen dem Virus und den Massnahmen unterwegs.

 

Die grösste Herausforderung für die Gemeinde sei nun, zu entscheiden, was dringend ist und was nicht. "Wir wollen möglichst gut aufgestellt bleiben aber auch die Vorgaben einhalten." Es ist wichtig, dass wir unseren Teil beitragen und auch ein Vorbild sind", ist sie überzeugt. "Wir haben am Montag um halb neun die Gemeindeverwaltung geschlossen und waren nur noch telefonisch erreichbar."

 

Keine Angst

Angst habe sie keine, sagt Christine Hofer, sondern Vertrauen in das Gesundheitssystem. "Ich weiss, dass es im Spital ein Bett hätte für mich, wenn ich krank würde", sagt sie und appelliert aber auch an die Bevölkerung: "Damit das so bleibt, müssen wir nun alle mitmachen."

 

Auch Heinz Suter (parteilos), Gemeindepräsident von Konolfingen beschäftigt sich dieser Tage vor allem mit dem Corona-Virus und dem Umgang damit. "Es gibt eine grosse Verunsicherung, was jetzt gilt und was nicht", glaubt er. Das führe zu einer Gerüchteküche und löse zum Teil Panik aus.

 

Oberstes Ziel: Geordnetes Leben

"Oberstes Ziel ist, dass das Leben so geordnet wie möglich weitergeht", sagt Suter, der auch im Militär Karriere gemacht hat und im Stab des Regionalen Führungsorgans (RFO) sitzt. "Neue Situationen sind kein neues Handwerk für mich."

 

Eine Herausforderung werde es sein, die Bevölkerung nach dem ersten Schock bei der Stange zu halten. "Jetzt hält man sich noch an die Vorgaben, aber später könnte es schwierig werden."

 

Christine Hofer und Heinz Suter haben beide Kinder, die allerdings nicht mehr im Schulalter sind und deshalb wegen dem Schulstopp auch nicht mehr Betreuung brauchen. "Das gibt natürlich Handlungsfreiheit", ist sich Suter bewusst.


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 17.03.2020
Geändert: 17.03.2020
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