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Crowdfunding Caffè Julia: "Ich möchte am Waldrand einen Kaffee anbieten"

Letzten September musste das Caffè Julia in Münsingen schliessen. Jetzt sammelt Thomas Zahnd Geld für ein neues Projekt. Mit einer mobilen Kaffeebar will er Kaffee und Gipfeli in der Region verkaufen.

So könnte die mobile Kaffebar einst aussehen. (Fotos: zvg)
Thomas Zahnd: "Ich bin leidenschaftlicher Barista und deshalb möchte ich den Kaffee mobil anbieten können."
Thomas und Julia Zahnd im ehemaligen Caffè Julia in Münsingen.

BERN-OST: Thomas Zahnd, Sie sammeln Geld für ein Kaffeemobil - wie kamen Sie auf die Idee?

Thomas Zahnd: Das hat sich ab September nach der Schliessung des Caffès ergeben. Ich fragte mich, wie wir uns mausern können. Ich habe zwischenzeitlich in einem anderen Kaffee gearbeitet. Die selbständige Art, Waren herzustellen, hat mir gefehlt. Ich bin dort ausgestiegen und fragte mich, wie geht es weiter. Es war auch eine gewisse Hoffnungslosigkeit da. Ich wollte nicht in die IT-Branche zurück. Dann kamen Anfragen für Caterings. Also überlegte ich mir: Wie kann ich mobil Kaffee verkaufen?

 

Wollen Sie einen Kaffee-Truck oder einen -Anhänger?

Erst dachten wir an einen VW-Bus, in dem wir auch schlafen können. Das wäre aber zu umständlich gewesen. Dann kam die Idee mit einem Anhänger.

 

Was werden Sie aus dem Anhänger verkaufen?

Es wird eine mobile Variante des Caffè Julia geben mit selbstgemachten Gipfeli, Züpfe, Kaffee und Tee. Auch ein Ausschank von Alkohol wäre möglich, das ist aber nicht der Fokus. Mein Traum wäre, einen Barista-Kurs an einem Waldrand anzubieten.

 

Haben Sie schon eine Idee, wo Sie mit dem Anhänger stehen könnten?

So weit bin ich noch nicht. Erst müssen wir die Finanzierung prüfen. Ich schaue nach Events, für die wir gebucht würden. Ich wurde schon angefragt für Velorennen oder andere Sportveranstaltungen. Letzte Woche war ich mit einem Stand am Chäsitzerlouf. Übers Wochenende bin ich an der Cycleweek in Zürich. Bis jetzt habe ich noch nicht nach Anfragen gesucht, aber es kommen schon viele rein.

 

Bezahlen Sie auch Standmiete?

Grundsätzlich braucht es eine Bewilligung der Eigentümerschaft. Wenn ich meinen Anhänger an einem Waldrand stelle, muss ich mit dem Bauer oder der Bäuerin schauen.

 

Wie sieht es umsatzmässig aus?

Das ist eine gute Frage, die schwierig zu beantworten ist. Vom Kaffee allein kann man nicht leben. Da muss schon noch mehr gehen, aber das ist noch nicht spruchreif. Im Moment schaue ich, dass ich unabhängig bleibe und spontan mit dem Anhänger hinfahren und eine Tavolata anbieten kann.

 

Sie benötigen 20'000 Franken. Aktuell sind über 12'000 Franken eingegangen. Wer unterstützt Sie?

Auf der einen Seite sponsern Avanti und die Bank EvK mit 3000 Franken. Viele Leute haben eingezahlt, die keine Coupons wollen. Klar hat es auch solche, die wir persönlich kennen, aber nicht alle. Grundsätzlich sind es Leute, die wollen, dass es das Caffè Julia wieder gibt. Die Aktion läuft 30 Tage. Wenn das Projekt nicht zustande kommt, erhalten alle ihr Geld zurück.

 

[i] Zum Crowdfunding für ein mobiles Caffè Julia

 

[i] Avanti ist ein Crowdfunding der Bank SLM und der Genossenschaft EvK. Avanti unterstützt und fördert Projekte, welche der Region Bern-Ost zugutekommen.

 

[i] Die Genossenschaft EvK unterstützt die Onlineplattform BERN-OST.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 17.05.2022
Geändert: 17.05.2022
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