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Zeit läuft bald ab: Gibt's sogar eine zweite Rehkitz-Drohne?

Seit Mai sammeln Rehkitzretter aus Zäziwil via Crowdfunding Geld für eine Wärmebild-Drohne, wie BERN-OST berichtete. Mit dieser soll es einfacher werden, die Tiere im hohen Gras zu finden, um sie vor den Mähern in Sicherheit zu bringen. Unterdessen haben die Intianten bereits eine Drohne kaufen können. Und vielleicht reichen die Spenden sogar für eine zweite.

Georg Schlüchter, Ueli Siegenthaler und Andreas Flühmann mit einem Drohnen-Landepad (links) und dem Logo der Crowdfunding-Plattform "Lokalhelden". (Bilder: zvg)
Zwei gerettete Kitze: Die Retter fanden die Tiere um 5.50 Uhr in Mirchel.
So sieht ein Wärmebild aus 60 Metern Flughöhe aus: Die Pfeile zeigen auf zwei Kitze, links der Waldrand.
Auch die natürlichen Feinde der Kitze sind im Heugras, hier ein Rotfuchs.

"Wir sind überaus dankbar für die vielen, solidarischen Spenden", schreiben Ueli Siegenthaler, Georg Schlüchter und Andreas Flühmann in einer Mitteilung. Die drei rücken in der Mähsaison in den Gemeinden Zäziwil, Oberhünigen und Mirchel aus, um Rehkitze zu retten. Ihr Crowdfunding für die Anschaffung eines modernen Rehkitzrettungssets läuft noch bis am Donnerstagabend. Etwas über 14 000 Franken haben sie bisher gesammelt.

 

Die drei Initianten hatten sich zwei Finanzierungsziele gesetzt: Mit 4000 Franken hätten sie sich ein Set quasi selbst zusammengebastelt, 8000 Franken kostet ein fixfertiges Set. Beide Ziele wurden überschritten, womit sie ein sofort einsatzfähiges Set bereits beschaffen konnten und ein zweites in Griffnähe ist.

 

Sieben Kitze mit Drohne gerettet

Das erste Set haben die Rehkitzretter bereits eingesetzt. "Bis zum heutigen Tag wurden ungefähr 45 Hektaren erfolgreich abgeflogen, was einer Fläche von rund 63 Fussballfeldern entspricht. Dabei konnten sieben Rehkitze vor dem sicheren Mähtod bewahrt werden", schreiben sie.

 

Nach den ersten Erfahrungen sehen sie zwar noch Verbesserungsmöglichkeiten, haben aber bereits die angenehme Seite der Rehkitzsuche mittels Drohne entdeckt. Anders als die traditionelle Vorwegsuche, die meistens am Nachmittag stattfinde, kämen Drohnen in den frühen Morgenstunden zum Einsatz. Dann sei der Temperaturunterschied zwischen Umgebung und zu suchenden Säugetieren grösser, als wenn die Sonne scheine. Das frühe Aufstehen wird belohnt: "Es herrscht eine friedliche Stille mit zwitschernden Vögeln, die nur ab und zu von einer startenden oder landenden Drohne unterbrochen wird."

 

[i] Zum Crowdfunding


Autor:in
pd/ib, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 29.06.2022
Geändert: 29.06.2022
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