Hoch oben zwischen Landiswil und Obergoldbach

Der Adventsstern erhellt die Winternacht

Hoch über den beiden Dörfern Landiswil und Obergoldbach leuchtet er wieder: Seit anfangs Dezember strahlt auf der Schmittenegg der fünf Meter hohe Adventsstern in die Winternacht. Er ist von beiden Seiten her gut sichtbar, und längst ist er mehr als eine schöne Weihnachtsdekoration: Der Stern verbindet die gesamte Talgemeinschaft.

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Das ist der Weihnachtsstern von Landiswil - und das sind die vier Männer, die dahinter stehen (von links unten im Uhrzeigersinn): Gemeindepräsident Samuel Leuenberger, Andreas Neuhaus, Hansulrich Wegmüller und Heinrich Trachsel. (Fotos: zvg)

Die Dezemberabende sind dunkel in den Hügeln der Gemeinde Landiswil. Aber schon Ende November haben sich viele gefreut: Pünktlich seit dem ersten Dezember leuchtet zuoberst auf der Schmittenegg wieder ihr Weihnachtsstern. Fünf Meter hoch ist er, aus Holzlatten zusammengebaut und mit Lichterketten versehen und von den beiden Dörfern Landiswil und Obergoldbach aus gut sichtbar.

 

Idee des Gemeindepräsidenten, Hilfe dreier Landiswiler

Ihren Adventsstern verdankt die Gemeinde der Idee des Gemeindepräsidenten Samuel Wittwer – und der Mithilfe der drei begeisterten Landiswiler Andreas Neuhaus, Hansulrich Wegmüller und Heinrich Trachsel: Seit fünf Jahren schleppen Neuhaus, pensionierter Schreiner, und Wegmüller, pensionierter Landwirt, den Stern auf den Hoger hinauf und bauen ihn dort auf. Dann montieren sie den Lichterschlauch, ziehen das Kabel und stecken es beim Haus von Heinrich Trachsel, pensionierter Seniorchef von Trachsel Holzbau, ein.

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Hoch oben auf der Schmittenegg steht der Stern: Er ist sowohl von Landiswil ...

Ein grosser Stern für alle

Dieser stellt auf den 1. Dezember gewissenhaft die Zeitschaltuhr, damit der Stern bis tief in die Nacht hinein und noch einmal am frühen Morgen leuchtet. Auf der Spitze des Hügels strahlt er dann weitum, jedes Jahr, seit er im dunklen Corona-Winter 2021 erstmals aufgebaut wurde. Ein Jahr später half er der Gemeinde beim Strom sparen: Statt vieler privater Lichter leuchtete hoch oben der grosse Stern für alle.

 

 

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... als auch von Obergoldbach her sichtbar. (Fotos: zvg)

So entstand die Idee …

Wittwer erinnert sich noch gut an diese Zeit, in der alles noch viel finsterer schien: «Ringsum war es so düster, dass für mich feststand – wir brauchen Licht im Tal.» Er überlegte, wie sich das anstellen liesse. Während einer Gemeinderatssitzung glitt sein Blick durchs Fenster hinaus – direkt auf den Hügel, auf dem bis 2017 eine riesige, uralte Buche stand. Und da war sie, die Idee: Nicht nur eine frische Buche sollte dort gepflanzt werden, nein, in den Winternächten sollte auch ein Stern leuchten, von allen Tälern gut sichtbar, leuchtend und verbindend.

 

… und so wurde daraus ein Stern

Die Umsetzung zeigte sich unkompliziert, die nötigen Helfer waren rasch gefunden: «Nach einem Gemeinderatsessen brachten wir die Holzlatten und den LED-Schlauch durch das Schneegestöber auf den Hoger, stellten den Stern auf und begossen ihn feierlich», fasst Gemeindepräsident Wittwer zusammen. Vielleicht war der Stern ein schönes Omen für die junge Buche, die sie gleichzeitig als Ersatz für die gefallene Uraltbuche setzten – jedenfalls grünt diese im Sommer prächtig.

 

 

«Er steht wieder» …

Im Winter wiederum geht jeweils die erfreute Meldung durch die beiden Dörfer: «Er steht wieder», und Samuel Wittwer bekommt viele schöne Rückmeldungen. Sehr bewegt hat ihn die Nachricht einer jungen Frau, die schwer erkrankt im Bett lag und ihm mitteilte, wie sehr sie sich freue, den Stern durch ihr Fenster zu sehen. Unlängst hörte er von einer anderen Frau, dass sie extra aus Grosshöchstetten vorbeigefahren sei, um den Stern zu betrachten.

 

… und er verbindet die Dörfer

Solche Nachrichten freuen Wittwer enorm, sie bestätigen ihm, dass seine Idee funktioniert: «Der Stern bringt zugleich Helligkeit und wärmende Zusammengehörigkeit nach Landiswil und Obergoldbach.» Auch er selbst freut sich immer wieder über den Stern, der nur zwischendurch für das Silvesterfeuerwerk kurz aus- und wieder angeschaltet wird: «Ich sehe ihn von meinem Haus aus und denke dann immer: Die Welt ist noch in Ordnung im Tal.»

So funktioniert der Adventsstern

Der Stern auf der Schmittenegg leuchtet den ganzen Dezember hindurch bis am 6. Januar, jeweils von 17 bis 00.30 Uhr und frühmorgens von 6 bis 7.30 Uhr. Die drei Helfer Andreas Neuhaus, Hansulrich Wegmüller und Heinrich Trachsel erhalten von der Gemeinde eine kleine Entschädigung respektive eine kleine Strompauschale.


Autor:in
Claudia Weiss, claudia.weiss@bern-ost.ch
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Erstellt: 25.12.2025
Geändert: 25.12.2025
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