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Tierische Leidenschaft: "Die Schafe sind mir ans Herz gewachsen"

Seit der Grossvater von Hans-Rudolf Brand mit der Schafzucht angefangen hat, gehören die Tiere zur Familie. Es ist ein Hobby, das viel Zeit in Anspruch wird und immer seltener wird.

Video: Adrian Kammer

Mit einem herzlichen "Mäh" aus dem Schafsstall wird man begrüsst, während neugierige Augen den Besucher betrachten. Gleich neben dem Stall hängen Unmengen von Glocken und drei grosse Vitrinen voll mit Auszeichnungen von Schafschauen. Sobald der herzliche Hausherr die Tür öffnet, gibt es keinen Zweifel mehr. Hans-Rudolf Brand aus Vielbringen ist ein Schafzüchter aus Leidenschaft.

 

Das Wohl seiner Tiere ist dem Pensionär wichtig. Das zeigt seine Art, wie er mit den Schafen umgeht, wenn er vorsichtig ein Lamm seiner Mutter hinterher trägt oder vertraulich seine mehrfache Preisträgerin krault. "Es entsteht eine ganz besondere Beziehung zwischen Schaf und Mensch, wenn man keine grosse Herde hat. Ich kann mich viel intensiver um die einzelnen Tiere kümmern. Jedes mal, wenn wieder ein Lamm geboren wird, ist das etwas Schönes", sagt der 68-Jährige.

 

Aufwendiges Hobby

Acht Lämmer toben momentan auf der gepachteten Weide von Hans-Rudolf Brand. Das jüngste kam letzten Freitag auf die Welt und hat noch ein paar Blutreste von der Geburt im Fell. Trotzdem tobt es schon mit seinen etwas älteren Freunden auf der Wiese herum. Etwas Zuwachs wird es noch geben. Ein weiteres Schaf ist hochträchtig. Jeden Tag könnte es soweit sein. Ein Osterlamm sei eher nicht dabei, meint Hans-Rudolf Brand. Die meisten sollen für die Zucht benutzt werden.

 

Schafzucht ist ein aufwendiges Hobby. "Man ist halt schon etwas angebunden. Und wenn man einmal weg will, muss man das gut organisieren", sagt Brand. Jetzt im Pensionsalter kann er sich noch mehr seinen Schafen widmen. Davor arbeitete er die letzten 33 Jahren als Brunnmeister-Stellvertrer bei der Gemeinde Worb.

 

Keinen Nachfolger aus der Familie

Mit der Schafzucht begann schon der Grossvater von Hans-Rudolf Brand. Sie wurde von seinen Eltern fortgeführt. Einen Nachfolger aus der Familie Brand wird es nach Hans-Rudolf allerdings nicht mehr geben. Er wird seine Schafe verkaufen, wenn er nicht mehr in der Lage sein wird, sich um sie zu kümmern. Soweit ist es allerdings noch nicht, und Hans-Rudolf Brand gedenkt weiterhin seine Vitrinen mit neuen Auszeichnungen für seine Schafe zu füllen.

 

Sehen Sie das Interview mit Hans-Rudolf Brand und Bilder der herzigen Lämmer in unserem Video


Autor:in
Adrian Kammer, adrian.kammer@bern-ost.ch
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Erstellt: 14.04.2019
Geändert: 14.04.2019
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