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BoulderWorb: Wird im Freizeithaus bald geklettert?

Die Jugendarbeit Worb prüft derzeit, ob im Freizeithaus eine Anlage zum Bouldern – Klettern ohne Seil auf Absprunghöhe – eingerichtet werden kann. Am Dienstagabend lud sie Interessierte zur Vorstellung des Projekts ein. Es stiess auf Anklang.

Eine erste Studie: Mit in den Dachraum gestellten Kuben könnte eine ganzjährig nutzbare Boulderhalle im Freizeithaus entstehen. (Bild: zvg)
Hat viel ungenutzen Raum: Das von der Jugendarbeit Worb betriebene Freizeithaus am Äusseren Stalden 3. (Bild: zvg)
Das Interesse ist da: Rund zwanzig Personen nahmen am Infoanlass zur geplanten Boulderanlage im Worber Freizeithaus teil. (Bild: zvg)

Rund zwanzig Personen nahmen am Anlass teil.  Anwesend war auch Martin Stettler, der ehemalige Betreiber der Boulderhalle „Zäziboulder“ in Zäziwil, welche vor zwei Jahren schliessen musste. Die Eigentümerin des Gebäudes, in dem Stettler eingemietet war, die Gemeinde Zäziwil, meldete Eigenbedarf an (BERN-OST berichtete). „Martin Stettler hat seine GmbH daraufhin in der Zeitung ausgeschrieben, worauf wir uns gemeldet haben“, erzählt Nicole Hug, Stellenleiterin der Jugendarbeit Worb. Die GmbH übernahm die Jugendarbeit Worb nicht, jedoch kam es dazu, dass Stettlers Material – Bodenmatten, Kletterschuhe, Griffe usw. – im Lager des Freizeithauses landete.

 

Unterdessen hat der Trägerverein Jugendarbeit Worb (TJWO) zwei mögliche Szenarien für eine Boulderanlage im bisher ungenutzten Dachraum des alten Bauernhauses ausgearbeitet, welche am Infoabend präsentiert wurden. Besonders bezüglich der betrieblichen Aspekte war dabei unter anderem die Boulderhalle „Griffbar“ in Steffisburg Vorbild, welche ebenfalls im Dachstock eines alten Bauernhauses eingerichtet ist.

 

Klein oder gross?

Beim Szenario I „Basis“ handelt es sich um eine eher einfache, kleinere Anlage, welche ohne grössere bauliche Anpassungen im Dachstock des Freizeithauses realisiert würde. „So wäre sie nur für wenige Personen und nur im Sommer nutzbar“, sagt Hug.

 

Szenario II „Esprit“ sieht eine Halle „in gedämmten Räumlichkeiten mit ambitioniertem Jahresbetrieb“ vor, wie die Jugendarbeit auf ihrer Webseite schreibt. Damit wären Angebote wie Kurse, Schulsport oder Jugendtraining möglich. Erste Visualisierungen zeigen in den Dachstock gestellte Kuben, in denen die Kletterwände installiert würden. In dieser Ausführung könnte die Anlage von einer grösseren Anzahl Leute und auch im Winter genutzt werden, sagt Hug. Diese Variante wäre allerdings kostenintensiver als die erste.

 

IG entwickelt Projekt weiter

Der Zweck des Infoanlasses sei es aber nicht gewesen, konkret zu planen und über Geld zu reden, sagt Hug. „Das Ziel war es, die Leute, besonders die Dorfbevölkerung, mitzunehmen und Personen zu finden, die mitmachen“, sagt sie. Am Anlass wurde eine Interessensgemeinschaft (IG) gebildet, welche das Projekt des TJWO inhaltlich begleiten soll. Beide Szenarien würden nun ergebnisoffen weiterentwickelt, so Hug.

 

Keine Mehrkosten für die Gemeinde

Der TJWO ist seit 20 Jahren auf Basis einer Volksabstimmung für die Kinder- und Jugendförderung in der Gemeinde Worb verantwortlich. Das Gebäude am Äusseren Stalden 3 in Worb ist im Eigentum der Gemeinde und wird vom TJWO mit einem Langfristvertrag gemietet. „Die Gemeinde wurde von Beginn weg in die Überlegungen zur Boulderanlage miteinbezogen. Eine erste Begehung mit Gemeinderat Bruno Wermuth und der Bauverwaltung hat bereits im Sommer des letzten Jahre stattgefunden“, sagt Hug.

 

„Wir stehen aber noch am Anfang“, sagt sie. Sobald der Bedarf und die Machbarkeit geklärt sei, gehe es um den Betrieb und die Finanzierung. Der Präsident des TJWO, Jonathan Gimmel, wolle ein in jeder Hinsicht attraktives Konzept vorlegen, welches seitens der Gemeinde zu keinen Mehrkosten führe. „Neben dem Freizeithaus betreibt der TJWO auch den neuen öffentlichen Spielplatz Robi Rüfenacht. Insofern wäre der Betrieb einer Boulderanlage eine natürliche Weiterentwicklung“, sagt Hug.

 

Hug: „Das Interesse ist gross“

Für die IG haben sich laut Hug alle am Anlass Anwesenden eingeschrieben. Neben eingefleischten Boulderern und von der Idee begeisterten Eltern befänden sich darunter auch Jugendliche. „Das Interesse an einer Boulderanlage in Worb ist recht gross“, stellt Hug fest. Auch ausserhalb der Infoveranstaltung seien sie überall auf positives Feedback gestossen.

 

„Wir finden, eine Boulderanlage wäre eine tolle Sache für Worb“, sagt Hug, für die eine Zusammenarbeit mit der Schule eine Selbstverständlichkeit ist. „Es wäre eine attraktive Freizeitbeschäftigung von regionaler Austrahlung, die auch für Kinder und Jugendliche niederschwellig zugänglich ist“, sagt sie. Dadurch, dass die Jugendarbeit die Anlage betreiben würde, wäre der Zugang zur Anlage anders als in den Boulderhallen der Umgebung. So könnten zum Beispiel auch Kinder das Bouldern ausprobieren, ohne dass die Eltern dabei sein müssten, sagt Hug.

 

[i] Wer Interesse an der Mitarbeit in der IG hat, kann sich bei der Jugendarbeit Worb unter info@jugendarbeit-worb.ch melden.

 

[i] Alle Informationen zum Projekt „BoulderWorb“ auf jugendarbeit-worb.ch/angebote/boulderworb


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 10.02.2020
Geändert: 10.02.2020
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