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Dorfmuseum Konolfingen: Filigrane Eisenbahnmodelle im Rampenlicht
An den Eisenbahntagen im Dorfmuseum Alter Bären in Konolfingen faszinierten die Modell-Dampfloks und selbstfahrenden Holzeisenbahnen Klein und Gross.
Filigrane, nicht handelsüblich zu kaufende, Modelleisenbahnen standen übers vergangene Wochenende im Rampenlicht. An den Eisenbahntagen waren neben der Sonderausstellung «Konolfingen zur Zeit Dürrenmatts» wunderbare, selbstgebaute Eisenbahnmodelle zu bestaunen. Nebenbei konnten die Gäste die Geschichte des Bahnhofs Konolfingen, speziell mit dem letzten grossen Umbau, der vor einem Jahr abgeschlossen wurde, als Film ansehen.
Fast vollständig aus Holz gebaut
Die eigenhändig gebauten Holzmodelleisenbahnen im Massstab 1:11 von Martin Rindlisbacher (Utzigen) und Hans Feuz (Thierachern) begeisterten. «Unsere Fahrzeuge entstanden aus früheren Vorbildern. Wir machen alles, bis auf die Antriebsmotoren und die Fernsteuerungen, selber», erklärte Hans Feuz. «Jedes Detail, sogar die winzigen Nieten sind aus Holz. Zum Teil brauchte ich das Holz von alten Schränken. Wie bei allen Projekten lege ich grossen Wert auf die Machbarkeit in Wirklichkeit», erzählt Martin Rindlisbacher. Neben dem schweizerischen Kruckenberg, dem Zeppelin mit Propellerantrieb auf Schienen, fuhr auch die Lady Edana auf den auch selbstgebauten Holzschienen. «Mit dem Bau meines Urtriebwagens Edana (keltisch = kleines Feuer) von 1852 habe ich mir einen lang gehegten Wunsch erfüllt». Auch Hans Feuz hält sich an die Vorbilder. So hat er neben vielen anderen Modellen die Bödeli-Bahn (1874), das Berner Dampftram von 1894 oder die Sandy Lee aus den USA nachgebaut.
Heinz Brechbühls Miniatur-Dampfloks
Wie seine Modellbahnkollegen baut Heinz Brechbühl (Heimberg) seine Modell-Dampfloks selber. Auch der gebürtige Konolfinger hält sich an die Vorbilder. «Ich musste anhand der Originalpläne oder in anderen Spurweiten vorhandenen Fahrzeuge alles von Zoll in Millimeter umrechnen oder konstruierte einiges selber. Auch die Funkfernsteuerung habe ich ähnlich wie bei Modellflugzeugen selber eingebaut», erklärt der Maschineningenieur. Bis zu 1'000 Stunden brauche er für die Herstellung einer Lok. Die Kohlefeuerung habe er auf Grund der langen Vorheizzeit und der anschliessenden aufwändigen Reinigung im Eigenbau auf Gasfeuerung umgebaut. Nun fehle einzig der typische Dampfgeschmack, erklärt Heinz Brechbühl.
Die Alphorngruppe, die zuvor am Bahnhoffest mit ihren Klängen unterhielt, überraschte mit ihrem Auftritt im Garten des Dorfmuseums. Zeitgleich fand eben am Samstag auf dem Bahnhofplatz das Bahnhoffest mit attraktiven Marktständen und einer Bildergalerie statt.
Erstellt:
07.06.2021
Geändert: 07.06.2021
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