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Durstiger Bruder Utzigen: Neues Leben, aber mit Feierabendbier ist Schluss

Nach rund zwei Jahren Leerstand kehrt im "Durstigen Bruder" Utzigen wieder Leben ein. Die Beiz bleibt allerdings zu. Die neuen Mieter:innen sind vor allem an der grossen Küche interessiert.

Im Durstigen Bruder kehrt wieder Leben ein. (Bilder: zvg/Archiv BERN-OST)
Die Foodoo-Gründer:innen (v.l.): Pierre-Yves Bernasconi, Mirko Buri, Jürg Burri und Fabia Dellsperger. (Bild: zvg)
Der Landgasthof in Utzigen ist schon länger zu.

In der Küche des Restaurant Durstiger Bruder wird schon bald wieder gekocht. Die Foodoo GmbH aus Köniz verlegt per 1. Mai ihre gesamte Produktion nach Utzigen.

 

Pierre-Yves Bernasconi und Mirko Buri führen in Köniz seit sieben Jahren das Restaurant „Mein Küchenchef“. 2018 gründeten sie mit zwei weiteren Mitstreiter:innen  „Foodoo“.

 

Bouillon im "Rüedu"

Die Lebensmittelmanufaktur produziert unter anderem Bouillon und diverse Saucen aus Ausschussgemüse. Das Gemüse stammt meist aus dem Seeland, die Endprodukte kann man unter anderem in den „Rüedu“-Läden kaufen, die Bouillon sogar in der Migros.

 

Neu wollen die vier voll auf Foodoo setzen, sagt Mitgründer Pierre-Yves Bernasconi zu BERN-OST. In Köniz sei dafür nicht der richtige Ort. „Die Küche wird zu klein für unsere Produktion“. Auch dass sich der Tagesbetrieb des Restaurants und die Lebensmittelproduktion in der Küche vermischten, sei nicht ideal. Am 18. März hat Mein Küchenchef deshalb zum letzten Mal offen.

 

Beiz bleibt definitiv zu

„Voll auf Foodoo setzen“ bedeutet auch, dass die neuen Gastronom:innen das Restaurant in Utzigen nicht wieder eröffnen werden. Die Gaststube bleibt für Gruppenanlässe und Kochevents bestehen. Mittagessen und Feierabendbier wird es aber definitiv nicht mehr geben im Durstigen Bruder.

 

In der grossen Restaurantküche wollen Bernasconi und Buri die Produktion ausbauen. Per Crowdfunding hat die Firma 100'000 Franken gesammelt, um zusätzliche Küchenmaschinen anzuschaffen. Ein grosser Umbau ist nicht geplant. „Die Küche ist gross und gut eingerichtet, ausserdem wurde das Restaurant vor wenigen Jahren neu und schön renoviert. Das rupfen wir jetzt nicht wieder heraus“, so Bernasconi.

 

Ziel: Grösser werden und mehr Leute anstellen

Die beiden Foodoo-Chefs werden ihr jetziges Teilzeitpensum auf Vollzeit erhöhen, wenn das Restaurant in Köniz zu ist. Die weiteren vier Teilzeitstellen bleiben vorerst so bestehen. „Wir müssen in Utzigen dann erst einmal ankommen. Mittelfristig ist das Ziel aber schon, grösser zu werden und dann auch mehr Leute anzustellen.“

 

Der „Durstige Bruder“ in Utzigen ist seit 2019 geschlossen. Nach bewegten Zeiten und mehreren Wirtewechseln hatte die Eigentümerin, eine Immobilienfirma aus Murten, zuletzt gar nicht mehr aktiv nach neuen Wirt:innen gesucht und auch über alternative Nutzungen nachgedacht, sagt Michael Röthlisberger, Mitglied der Geschäftsleitung.

 

Die neuen Mieter:innen von Foodoo beziehen nur das Restaurant im Erdgeschoss. Darüber befinden sich mehrere Wohnungen, die privat vermietet sind und wo auch keine Änderungen geplant sind.


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 21.01.2022
Geändert: 21.01.2022
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