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Ehemalige Eisblume: Wenn der Garten zum Wohnzimmer wird

Seit Ende März hat die Firma Glowing Grass ihren Sitz in den Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurants Eisblume in Worb. Die beiden Inhaber Mario Caretti und David Schmid kreieren hier Designs für Gärten und Aussenbereiche.

David Schmid und Mario Caretti sind die Inhaber von Glowing Grass. (Bild: Adrian Kammer)
Die leuchtenden Gräser kamen schon in der Eisblume zum Einsatz. (Bilder: zvg)
Glowing Grass designt auch Aussenbereiche für Restaurants.

In den Gewächshäusern standen bis Ende Januar Stühle und Tische. Jetzt finden sich hier Werkbänke, Werkzeug und mehr oder weniger fertige, spezielle Lampenkonstruktionen. Den Raum wo früher der Barbereich war, dominiert jetzt ein riesiger Schreibtisch und an den Wänden hängen Skizzen, Fotos und Pläne. Das Restaurant wandelte sich innert weniger Monate zur Werkstatt und zum Büro.

 

Auch wenn nichts mehr an einen Gastronomiebetrieb erinnert, lebt der Geist der Eisblume weiter in den Räumlichkeiten. Das kommt nicht von ungefähr. Schliesslich betreibt der Gründer des renommierten Restaurants Mario Caretti auch die neue Firma, die jetzt in die ehemalige Gärtnerei eingezogen ist. Er und David Schmid sind die Inhaber von Glowing Grass. Zusammen konzipieren, planen und kreieren sie Gärten und Aussenbereiche.

 

Gemeinsamer Traum

Glowing Grass hat auch seinen Ursprung in der Eisblume. Die namensgebenden glühenden Gräser, welche Caretti kreierte, sorgten schon im Restaurant für eine gemütliche Atmosphäre. "Immer wieder haben Besucher danach gefragt", sagt der Worber. Und so kamen erste Aufträge zustande, bevor Glowing Grass überhaupt existierte. 2017 gründeten Mario Caretti und David Schmid die Firma und bauten sie langsam auf. Als dann mit der Eisblume Schluss war, konnten sie direkt einziehen und loslegen.

 

"Mit Glowing Grass verwirklichen wir einen gemeinsamen Traum", sagt David Schmid. Während sich Mario Caretti schon Vollzeit Glowing Grass widmet, arbeitet David Schmid noch 60 Prozent in seinem angestammten Beruf als Psychiatriepfleger. Er betreibt seine eigene Praxis. Genau wie sein Partner hat er eine Affitität zu Design und geniesst die neue Tätigkeit: "Es ist schön, weil man den Kunden Freude bereiten kann."

 

Innenraum nach aussen holen

Glowing Grass übernimmt Planung, Gestaltung und Umsetzung von Landschaftsdesign. Vom kleinen, privaten Gärtchen bis zu weitläufigen Aussenbereichen von Restaurants ist alles möglich. "Unsere Idee ist es, den Innenraum nach aussen zu holen, um quasi den Garten als erweiterten Wohnraum nutzen zu können", erklärt Mario Caretti. Dafür werden die Aussenbereiche in Räume mit verschiedenen Funktionen aufgeteilt. Diese Methode hat den Vorteil, dass nicht von Anfang an der ganze Garten umgebaut werden muss, sondern "Raum" für "Raum" gemacht werden kann.

 

Ihren Stil können die beiden nur schwer in Worte fassen. Aber praktisch immer spielen Bäume und die Beleuchtung eine wichtige Rolle. Nicht selten finden für den Garten eher ungewohnte Elemente einen Platz, wie zum Beispiel eine Küche. "Wir legen viel Wert auf Texturen, Farben, Materialien und Nachhaltigkeit", sagt David Schmid. Weder er noch Mario Caretti haben eine Ausbildung im Garten- oder Designbereich. Sie erlernten das meiste im Selbststudium und vertieften ihr Wissen mit Kursen und Seminaren. Caretti absolvierte zusätzlich Praktikas im Bereich Gartenbau sowie Landschaftsarchitektur.

 

Ort als Inspiration

Das Geschäft sei gut angelaufen, sagen die beiden Inhaber. Sie haben genug Aufträge, auch ohne aktiv Werbung zu betrieben. Einen gewissen Kundenstamm habe man noch von der Eisblume mitnehmen können, so Caretti. Damals im Restaurant machten die Treibhäuser die Lokalität so besonders. Mit Glowing Grass führen Mario Caretti und David Schmid die ehemalige Gärtnerei wieder näher an ihre Wurzeln zurück. "Wir ziehen viel Inspiration für unsere Arbeit aus diesem Ort", sagen die beiden.


Autor:in
Adrian Kammer, adrian.kammer@bern-ost.ch
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Erstellt: 22.05.2019
Geändert: 22.05.2019
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