Bilanz Emmentalisches Schwingfest: Kein Gstürm, kaum Schäden und eine volle Festhütte auch ohne grosse Namen

Hans Liechti, das Emmentalische 2023 in Bowil war ein voller Erfolg. Worauf sind Sie besonders stolz?

Dass das Fest von A bis Z ohne irgendein Gstürm oder Gehässigkeiten und ohne Unfälle über die Bühne ging. Unfälle meine ich unsererseits, Schwinger haben sich schon auch verletzt. Und dass wir es geschafft haben, mit einem einfachen Unterhaltungsprogramm, ohne grosse Namen, dreimal die Festhütte zu füllen. Das alles ging nur, weil jedes einzelne OK-Mitglied selbständig eine super Büez gemacht hat.

Was war Ihr persönliches Highlight in diesen drei Tagen?

Die Dankes- und Lobesworte von allen Seiten waren das Grösste. Auch wie gut besucht das Klassenfest war, und wie gut es angekommen ist, hat mich sehr gerührt.

Trotz schlechtem Wetter kam das Fest auch finanziell gut heraus. Den Helfer:innen konnten Sie pro Stunde 14 Franken auszahlen. Ich kann das nicht so einordnen. Ist das sehr viel?

Versprochen waren acht bis zehn Franken, mit viel Pech hätte es auch gar nichts gegeben. Als «normal» gelten zehn Franken. Bei uns ist es jetzt sogar so, dass etwas übrigbleiben wird am Ende, das wir an die Trägervereine verteilen können. Wenn das getan ist, lösen wir den Verein auf. So ist der Ablauf.

Wieviele Helfer:innen waren am Start und wieviele Stunden haben sie geleistet?

Da steht die Endabrechnung noch aus. Aber es waren ca. 700 Helfer:innen, die insgesamt gegen 12‘800 Stunden gearbeitet haben. Es sind auch deshalb so viele Stunden, weil wir wegen dem Regen eine Woche länger aufgebaut und eine Woche länger aufgeräumt haben. Das Aufräumen ging länger, weil wir viel mehr putzen mussten, die Tribünen, die ausgelegten Matten, dann mussten wir die ausgelegten Rindenschnitzel wieder wegräumen…

Was hatte der Regen sonst noch für Folgen? Wieviel musste das OK etwa die Landwirte entschädigen für Schäden an den Wiesen?

Das blieb im Rahmen. Weil viele Leute mit dem ÖV kamen, haben wir nur die Felder als Parkplätze genutzt, auf denen nachher gepflügt und Mais gesät wurde. Da ist der Mais inzwischen gekeimt und ich habe die Rückmeldung, dass alles gut wächst. Wir haben auch schon beim Aufbau geschaut, dass wir nicht zu viel Schaden anrichten. Das hat die Arbeiten auch verlängert. Unser Glück ist, dass wir beim Budgetieren nicht vom besten Fall ausgegangen sind, sondern mögliches Regenwetter auch eingerechnet haben.

Gibt es etwas, das ihr hättet besser machen können?

Wenn man so ein Fest organisiert und einem dann nichts in den Sinn kommt, dann lügt man oder hat die Augen nicht offen. Es gibt immer etwas. Aber ich sehe nichts, das ins Gewicht fällt.

Wann gibt es in Bowil das nächste Schwingfest?

Also ich bin jetzt 66 Jahre alt. Und ich bereue keine Minute, dass wir das gemacht haben, und es war alles super und ich bin zufrieden, und wir hatten eine superschöne Zusammenarbeit im OK. Aber als OK-Präsident werde ich das sicher nicht noch einmal machen. Da kann dann jemand anders Präsident sein.

Und was sagen die anderen im OK?

Ich habe eher gehört, dass das nächste dann wieder ein Hornusserfest wird. Ob das dann 2028 ist oder 2029, das weiss noch niemand.