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Bollstrasse: SP und Grüne wollen Tempo 50 nicht akzeptieren

Die SP und die Grünen Worb haben beim Kanton Einsprache eingereicht gegen das Beibehalten von Tempo 50 auf der Bollstrasse. Weitere Einsprachen betreffen den beidseitigen Ausbau des Trottoirs.

Bollstrasse dorfauswärts mit einem der Fussgängerstreifen, die gemäss Einsprachen von SP und Grünen bleiben sollen, auch falls doch noch Tempo 30 kommen sollte. (Bild: Res Reinhard)

"Die Mehrheit der Mitwirkenden begrüsst Tempo 30, kritisiert aber die damit verbundene Aufhebung der Fussgängerstreifen." So zieht der Gemeinderat von Worb im März 2014 Bilanz aus dem Mitwirkungsverfahren zur Sanierung der Boll- und der Enggisteinstrasse.

 

Trotzdem will der Kanton auf beiden Strassen bei Tempo 50 bleiben. Gegenüber BERN-OST begründete dies Adrian Gygli, Projektleiter beim Oberingenieurkreis II des Kantons, vor rund einem Jahr unter anderem  mit der Aufhebung der Fussgängerstreifen. In Tempo-30-Zonen sind im Allgemeinen nicht zugelassen. Beide Strassen sind aber oft genutzte Schulwege.

 

In seiner Antwort auf eine Interpellation der Fraktion SP plus Grüne stellte der Gemeinderat zudem fest, dass Tempo 30 nur eingehalten werde, wenn bauliche Massnahmen wie Verengungen realisiert würden. Dafür sei weder auf der Boll- noch auf der Enggisteinstrasse genügend Platz vorhanden.

 

"Reine Lehre" oder gibt es andere Lösungen?

SP und Grüne wollen das so nicht akzeptieren. Beide Ortsparteien haben Einsprache erhoben gegen den Strassenplan für die Bollstrasse. "Unsere Beobachtung ist: Wenn es keinen Widerstand gibt, probiert der Kanton die "reine Lehre" durchzuziehen", sagt Guido Federer, Mitglied des GGR und der Planungskommission, der die Einsprache namens der SP verfasst hat. "Wenn man sich wehrt, sind dann aber oft doch andere Lösungen möglich, wie verschiedene Beispiele rund um Worb zeigen." Er sieht deshalb durchaus Chancen für die Einsprache.

 

In ihrer Einsprache fordert die SP Tempo 30 zwischen der Einmündung Hangweg und der Löwenkreuzung unter Beibehaltung der beiden Fussgängerstreifen, sowie einen durchgehenden Velostreifen. Beim aktuellen Plan wäre dieser bei den Fussgängerstreifen unterbrochen. 

 

Mehr Kinder auf der Bollstrasse

Hauptgrund für die Einsprache und das Bestehen auf Tempo 30 seien sichere Schulwege, sagt Federer. "Mit der neuen Überbauung Sunnebode werden sogar noch mehr Kinder die Bollstrasse als Schulweg benutzen, da die Sonnhalde für sie das nächste Schulhaus ist."

 

Die Einsprache der Grünen fordert ebenfalls Tempo 30 sowie die Beibehaltung der Fussgängerstreifen. Gegenüber BERN-OST gaben sowohl Federer wie auch Grünen-Präsident Günter Heil an, man werde auch den Plan für die Enggisteinstrasse genau studieren,wenn er aufgelegt wird, und gegebenenfalls auch da Einsprache einreichen.

 

Gegen den Strassenplan gingen weitere fünf Einsprachen ein. Zu den Verfassern und zum genauen Inhalt dürfe er keine Auskunft geben, sagt Adrian Gygli auf Anfrage. "Sie betreffen Tempo 30 und den Ausbau des Trottoirs." Nach den Plänen des Kantons soll neu auf der ganzen Länge der Strasse beidseitig ein Trottoir verlaufen. Dafür müssten einige Landbesitzer einen Streifen Boden abgeben.

 

Die Einspracheverhandlungen laufen bis Ostern. Danach fällt die Baudirektion einen Entscheid, gegen den wiederum Beschwerde erhoben werden kann.


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 20.03.2019
Geändert: 09.04.2019
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