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Enggisteinstrasse in Worb: Grüne und VCS reichen Beschwerde ein
Die Grünen Worb reichen zusammen mit dem VCS Beschwerde ein gegen die Sanierung der Enggisteinstrasse. Sie fordern Tempo 30 auf der ganzen Strecke und bergwärts einen durchgehenden Radweg.
Tempo 30 auf der Enggisteinstrasse und bergwärts ein durchgehender Radstreifen. Was die Grünen und der VCS mit ihrer Beschwerde fordern, war im Vorprojekt zur Sanierung der Kantonsstrasse eigentlich vorgesehen. Im definitiven Strassenplan ist das anders. Tempo 30 gibt es nur rund um die Löwenkreuzung, ein 1,5 Meter breiter Radstreifen ist bergwärts zwischen der Einmündung Zelgweg bis kurz vor der Einmündung Sonneggstrasse geplant.
"Uns bleibt nur die Beschwerde"
Das widerspreche nicht nur dem Resultat aus der Mitwirkung zur Sanierung, sondern auch den Ausbau-Standards für Berner Kantonsstrassen und dem "Veloartikel" 88 in der Bundesverfassung, schreiben die Grünen in einer Mitteilung. Da eine Einsprache 2019 gegen die Pläne abgelehnt wurde, bleibe nur noch eine Beschwerde als Möglichkeit.
In der "Arbeitshilfe Anlagen für den Veloverkehr" des Kantons werde etwa verlangt, dass Velostreifen bergwärts 1,7 Meter breit sind anstatt der üblichen 1,5 Meter, sagt der Worber Grünen-Politiker Roland von Arx. Ausserdem müssten Velostreifen durchgehend sein. Die Gründe für die Abweichung seien unverständlich, schreibt die Ortspartei. Der Veloartikel in der Bundesverfassung seinerseits verlangt von den Kantonen, für durchgehende und sichere Velowege zu sorgen.
Bevölkerung wollte Tempo 30 - aber mit Fussgängerstreifen
Allerdings steht die Worber Bevölkerung nicht vorbehaltlos hinter Tempo 30 auf der Enggisteinstrasse. Das sagt der zuständige Gemeinderat Urs Gerber, der ebenfalls für die Grünen politisiert. "Der Tenor war: Ja, wenn die Fussgängerstreifen bleiben können und sonst eher nein," fasst er die Ergebnisse der Mitwirkung zusammen. Der Gemeinderat sei mit dem Kanton im Gespräch, um die Tempo-30-Zone rund um die Löwenkreuzung in Richtung Bollstrasse und in Richtung Enggisteinstrasse zu verlängern. Allerdings nicht so weit, wie von den Grünen gewünscht. Das habe aber nicht direkt mit der Sanierung zu tun und laufe dewegen auch zeitlich unabhängig von den Sanierungsplänen, sagt Gerber.
Dass der VCS mit im Boot ist, zeigt, dass er der Beschwerde zumindest minimale Chancen einräumt. Auch die Grünen sehen die Beschwerde nicht chancenlos. "Wir hoffen natürlich, dass wir etwas bewirken können. Denn wenn die Strasse erst mal saniert ist, wird es die nächsten 30 Jahre schwierig, noch etwas zu ändern."
Die Tiefbaudirektion des Kantons Bern wollte wegen des laufenden Beschwerdeverfahrens keine Stellung nehmen.
Erstellt:
15.04.2021
Geändert: 15.04.2021
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