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Modernstes Schulhaus der Schweiz öffnet: Mehr Platz, mehr Licht und neue Lernformen

Nach weniger als zwei Jahren Bauzeit zieht Leben ins neue Schulhaus in Konolfingen ein: Am Montag startet der Unterricht für 400 Kinder in einem runden Gebäude mit einem grünen Innenhof. BERN-OST hat sich vor der Eröffnung umgesehen.

Bernhard Bacher: «Heute wird anders unterrichtet als früher.» (Foto: rb)
Jeder Teil des Schulhauses Kaleidoskop hat eine eigene Farbe. (Foto: rb)
Ein Klassenzimmer der 5./6. Klasse. (Foto: rb)
Blick ins Kaleidoskop Konolfingen: Eine Spielecke für die Kleinsten. (Foto: rb)
Helles Entrée aus Holz und Beton. (Foto: rb)
Ein Raum für die ganz Kleinen. (Foto: rb)
Bernhard Bacher: «Wir starten mit 400 Kindern, 20 Klassen und 60 Lehrpersonen.» (Foto: rb)
In der schuleigenen Küche wird an den Schultagen gekocht. (Foto: rb)
Es gibt keine Wandschränke, alles ist auf Rädern. (Foto: rb)
Blick vom Dach auf Konolfingen. (Foto: rb)

Noch wird gebohrt, doch ab Montag wird gelernt: Das neue Schulhaus Kaleidoskop in Konolfingen geht in Betrieb. 400 Kinder in 20 Klassen und 60 Lehrpersonen starten in eine neue Lernumgebung. Unterrichtet wird in modernen Klassenzimmern mit viel Platz, Licht und flexiblen Räumen. «Wir sind parat», sagt Schulleiter Bernhard Bacher.

 

Holz und eine Oase

Das neue Schulhaus besticht durch viel Holz in den Mittelzonen sowie einer grünen Oase im Innenhof. Die freie Fläche im Inneren des runden Neubaus kann sowohl als Pausen- wie auch Arbeitsbereich genutzt werden. Auf dem Schulhausdach wachsen Gewürze, welche künftig in der Küche des Schulhauses verwendet werden.

 

Spielerisches Lernen 

Im Schulhaus Kaleidoskop gibt es keine klassischen Schulzimmer mehr. Die Räume sind offen, flexibel, möbliert mit rollbaren Pulten und mobilen Schränken. Vorhänge ermöglichen variable Raumaufteilungen. In den Bereichen für die kleinsten Kinder hat es Spielzeug, Brettspiele, Sitzecken und Trampoline. Im Treppenaufgang spielten zwei Jungs während der Besichtungstour Tischfussball.  

 

In der Basisstufe lernen vier- bis achtjährige Kinder gemeinsam – spielerisch und interaktiv, wie Schulleiter Bacher erläutert: «Heute wird anders unterrichtet als wir das früher kannten. Bei uns gab es eine Klasse mit Frontalunterricht, alles war gegen die Tafel ausgerichtet. Heute findet der Unterricht individualisiert statt. Spielen und lernen soll ineinander verfliessen. Die Kinder werden nicht einen Morgen lang am Pult sitzen und zuhören, sondern selber agieren und selber erfahren.»

 

Kinder sind schnell

Neben der Basisstufe werden auch ältere Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klasse sowie der 5. und 6. Klasse im Kaleidoskop – so der Name des Schulhauses – unterrichtet. In diesem Bereich hat es weniger Spielsachen, dafür mehr Pulte. Auch diese können je nach Unterrichtsform flexibel angeordnet werden. Bernhard Bacher ist überzeugt, dass sich die Kinder schnell an die neue Umgebung gewöhnen: «Viel wird sich für die Kinder nicht ändern. Sie sind an einem anderen Ort, nach zwei Wochen werden sie sich wie zuhause fühlen.»

 

Konzept überzeugt auch Lehrpersonen

In den Räumen sind sich bereits etliche Lehrerinnen am Vorbereiten und Einrichten. Auch bei der Stellenbesetzung, habe das neue Konzept eine Rolle gespielt, so Bacher: «Wir hatten kein Problem, unsere Stellen zu besetzen. Wir setzen auf offenen Unterricht, es wird sich zeigen, ob dies funktioniert.»

 

Start am Montag

Am Montagmorgen geht es los. 400 Schülerinnen und Schüler werden ins neue Schulhaus strömen. Das Schulhaus verfügt über vier Eingangszonen, an denen verschiedene Personen die Kinder empfangen werden. «Die Freude beim Lehrpersonal ist gross», sagt Bernhard Bacher, «wir sind parat.»

 

[i] Das neue Schulhaus Stalden hatte einen langen Vorlauf. Vor zehn Jahren begann die Planung. 2018 fiel der Entscheid für das Schulhaus als Ring, in dem sich Kinder verschiedener Altersklassen begegnen können. Im Herbst 2018 sprach sich das Stimmvolk von Konolfingen nur mit drei Stimmen Differenz zum neuen Schulhaus aus. Danach folgten Jahre mit Einsprachen und Beschwerden. Als diese bereinigt waren, musste über ein Zusatzkredit abgestimmt werden. Ukraine-Krieg und Teuerung hatten die Baukosten in die Höhe getrieben. Statt über 31 Millionen wurde über 37 Millionen Franken abgestimmt. Auch diesmal sagte das Volk mit einer knappen Mehrheit von nur vier Stimmen Ja zu den Mehrkosten. Im Dezember 2023 fand schliesslich der Spatenstich zum Bau des Schulhauses statt.


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 09.08.2025
Geändert: 09.08.2025
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