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Hofladen Wichtrach: "Es lief wie an Weihnachten"

Seit Corona ist vieles anders. Statt im Coop oder Migros kaufen viele Leute direkt auf dem Bauernhof ein. Im Hofladen gibt’s kein Gedränge und keine Warteschlangen. Dafür Frischfleisch vom Land, das schätzen die Kund*innen.

Der Schweikhof in Wichtrach. (Bild: zvg)
Stefanie Gfeller-Jaberg vom Schweikhof in Wichtrach. (Bild: zvg)
Der Schweikhof in Wichtrach erlebt einen Einkaufsboom dank Corona. (Bild: zvg)
Der Hofladen hat geöffnet am Freitag von 16-19 Uhr und samstags. (Bild: zvg)

Stefanie Gfeller-Jaberg betreibt ihren Hofladen seit sechs Jahren. Schon während des ersten Lockdowns seien mehr Kund*innen als üblich zu ihnen auf den Schweikhof in Wichtrach gekommen. Die Betreiberin des Hofladens freut sich: "Die Lebensmittelläden waren immer offen, aber die Leute kommen trotzdem."

 

Boom hält an

Im letzten April sei der Umsatz etwa so gewesen, wie sonst nur im Dezember. Im Dezember hätten sie dann fast doppelt so viel verkauft wie sonst. "Das heisst aber nicht, dass ich mir noch einen längeren Lockdown wünsche", sagt Gfeller-Jaberg. Ohne Lockdown hätte sie nicht nur den Hofladen, sondern auch noch ein Bistro und ein Eventlokal.

 

Rindfleisch ab Bauernhof

Den grössten Teil des Umsatzes erzielen sie und ihr Mann Matthias mit Rindfleisch. "Wir verkaufen Bio Natura-Beef von den eigenen Rindern. Wir haben noch ein paar Weidesäue, aus denen machen wir Grillwürste." Die Leute schätzten es, in einem Laden einzukaufen, wo man den Produzenten noch antreffe. "Man merkt zwar schon, dass der Fleischkonsum rückläufig ist. Dafür legen die Leute Wert darauf, woher das Fleisch kommt und dass die Qualität stimmt."

 

Dass die Hofläden derart am Boomen seien, erklärt Gfeller-Jaberg aber auch mit dem Homeoffice. "Die Leute haben mehr Zeit, sie machen sich mehr Gedanken, was sie kochen und sind experimentierfreudiger in der Küche." Sie kochten auch mal ein Ragout oder Siedfleisch. Homeoffice und nebenbei noch in der Küche stehen, passe da ganz gut.

 

Nicht nur Fleisch

Neben Fleisch bietet der Schweikhof auch Backwaren an. Aus dem Holzofen gibt's Brot und Züpfe. Als Aufstrich bieten sie Konfitüre an. Gfeller-Jaberg: "Natürlich machen wir nur Konfitüre mit Früchten, welche wir selbst anpflanzen." Von Kirschen und Pflaumen lässt der Schweikhof eigenen Schnaps brennen. "Das machen wir nicht selbst, sondern lassen ihn bei Bruni in Amsoldingen bei Thun brennen."

 

[i] Der Schweikhof, Wichtrach hat freitags und samstags geöffnet.

[i] Liste mit weiteren Hofläden.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 01.03.2021
Geändert: 01.03.2021
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