FC Münsingen: "Wir sind die Gejagten"

Heute Samstag steigt der FC Münsingen mit einem Auswärtsspiel gegen GC II in die neue Saison. BERN-OST hat mit Club-Präsident Andreas Zwahlen gesprochen und wollte wissen, warum Münsingen nicht aufsteigen will und wieviel ein Amateurspieler verdient.

Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch

Der FC Münsingen ist in der letzten Saison von der 1. Liga Promotion League in die 1. Liga abgestiegen. In der neuen Saison spielen die Münsinger gegen Clubs wie den FC Solothurn, FC Luzern II oder auch gegen den FC Köniz.

 

BERN-OST: Am Samstag beginnt die neue Saison. Mit welchen Erwartungen steigt ihr ins Rennen?

Andreas Zwahlen: Die Zielsetzung ist klar. Wir sind der Absteiger, die Gejagten. Das oberste Ziel ist der Verbleib in der 1. Liga. Das wird kein Selbstläufer.

 

Ist der Wiederaufstieg in die Promotion-League kein Thema?

Nein, das ist kein Ziel. Wir waren nun drei Jahre dort. Wir wissen, dass wir mit Münsingen in der Promotion League zu hoch sind. Wir sind wohl in der 1. Liga, da gehören wir hin. Das ist die Realität.

 

Der FC Münsingen hat im Cup gegen St. Gallen 0:5 verloren – welche Lehren zieht ihr daraus?

Es war eine Lehrstunde was Fussball ist. Das ist gar nicht so eine hohe Niederlage. Das 0:5 ist anständig, es zeigt die Unterschiede zwischen Profis und Amateuren.

 

YB spielt in der Super League, FC Thun in der Challenge League, Biel und YB2 spielen in der Promotion League. Münsingen und Köniz sind in der 1. Liga. Bilden Sie Spieler aus, die aufsteigen? Oder kommen Spieler von oben runter?

Der ganze Bereich, der ausserhalb von YB und Thun ist, ist der Breitenfussball. Wir versuchen junge Spieler an den Spitzenfussball heranzuführen. Wir haben die Strukturen nicht, selbst Fussballprofis auszubilden. Wir schicken junge Talente in die U-Mannschaften bei YB oder Thun. Von zehn Talenten, die dort hingehen, kommen neun wieder zurück zu Münsingen.

 

Also schafft jeweils nur einer dieser Junioren den Sprung zu YB oder Thun?

Ja, die Selektion ist brutal hart.

 

Münsingen ist ein Amateurclub, heisst das, die Spieler verdienen nichts?

Amateur heisst, es ist nicht ihr Beruf. Jeder Spieler hat einen Beruf, womit er Geld verdient, der Fussball ist sein Hobby. Die Jungs kommen am Abend nach dem Schaffen ins Training. Sie erhalten eine Spesenentschädigung für Training und Match.

 

Welche Corona-Vorschriften gelten für die neue Saison?

Stand heute ist, dass wir bis zu 500 Zuschauer:innen reinlassen dürfen. Es besteht keine Maskenpflicht.

 

Es ist die letzte Saison mit Trainer Kurt Feuz nach 38 Jahren, wie speziell ist das?

Das spürt man schon, da man überall darauf angesprochen wird. Wir befassen uns bereits jetzt mit der Trainer-Nachfolge. Das ist nicht ganz einfach. Wir wollen eine gute Lösung und werden keine Abenteuer eingehen.

 

[i] FC Münsingen, 1. Mannschaft


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 21.08.2021
Geändert: 21.08.2021
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