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Familie Bernhard: Tschüss Worb, hallo Kanada
Thomas (34), Marlis (31), Tim (5) und Ben (2) Bernhard wandern am 20. März zusammen mit ihren Katzen Max und Sophie nach Kanada aus. BERN-OST hat die Familie in Wattenwil bei Worb besucht.
Noch sieht es bei Bernhards in Wattenwil nicht nach Umzug aus. Dabei werden sie am 20. März eine weite Reise machen - bis nach Montreal, dem französischen Teil von Kanada. "Mir kommt entgegen, dass ich nach der Schule im Welschen war", sagt Marlis Bernhard. "Mir wäre es lieber, wenn ich englisch sprechen könnte", sagt hingegen Thomas.
Wohnen wird Familie Bernhard ab dann in Sainte-Sabine, einem Dorf 100 Kilometer südöstlich von Montreal. Vater Thomas wird auf einer Milchfarm mit rund 130 Kühen und 100 Hektaren Land für den Eigengebrauch arbeiten. Chef der Farm ist ein Schweizer, der vor rund 30 Jahren ausgewandert ist. "Ich wollte immer bauern und zurück in die Landwirtschaft", sagt Dachdecker Thomas, der seinen Lohn jetzt noch bei der Firma Siegenthaler in Grosshöchstetten verdient.
"Warum immer Nein sagen?"
Mutter Marlis stand den Auswanderungsplänen ihres Mannes zuerst skeptisch gegenüber: "Nie will ich auswandern, sagte ich." Die Wende erfolgte bei Marlis in den Frühlingsferien vor einem Jahr. "Warum immer Nein sagen, fragte ich mich." Anschliessend besuchte die Familie für eine Woche ihren zukünftigen Wohnort - und die Sache war beschlossen. Die Aufenthaltsbewilligung von Bernhards gilt vorerst mal für drei Jahre.
Marlis wird auch in Kanada in erster Linie für ihre Familie da sein, dazu "helfen, wo ich kann."
"Entweder geht es, oder es geht nicht"
Bernhards gehen ihre Auswanderung praktisch und unkompliziert an. "Ich stelle mir nicht zu viel vor, so ist man nicht enttäuscht", sagt Marlis. "Entweder geht es, oder es geht nicht", ergänzt Thomas. "Ich freue mich so oder so auf die neuen Erfahrungen, ob diese nun positiv oder negativ sein werden."
Obwohl bei Bernhards noch nicht viel nach Wegzug aussieht, vorbereitet ist dieser gut: "Wir haben fast alles weg, was wir nicht mitnehmen können", sagt Thomas. Das Aquarium übernimmt der Mieter im gleichen Haus, die Meerschweinchen sind anderweitig versprochen.
"Schwierig ist für mich, dass ich meine Eltern nicht mehr regelmässig sehen werde - und diese ihre Grosskinder", sagt die gelernte Floristin Marlis. Etwas aber freut die ganze Familie sehr: Die beiden Katzen Max und Sophie dürfen mit. "Sie reisen beieinander im Frachtraum des gleichen Flugzeugs wie wir", sagt Thomas.
Autor:in
Res Reinhard, res.reinhard@bern-ost.ch
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Erstellt:
25.02.2014
Geändert: 25.02.2014
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