Familie Schiessler aus Schlosswil: Für ein halbes Jahr in den wilden Westen nach Texas

Wir hatten uns schon oft Gedanken über einen längeren Aufenthalt im Ausland gemacht. Nicht weil wir arbeitsmüde sind, nein, einfach um einmal einen anderen Blickwinkel auf das Leben zu erhalten. Da wir aus familiären Wurzeln Ungarn sehr verbunden sind, stellten wir uns einen solchen Aufenthalt zuerst in Ungarn vor.

Doch nach dem Import des Pontiac Bonneville 1965, einem amerikanischen Autoklassiker aus Minnesota, ergaben sich neue Ideen. Beim Säubern des Bonneville fanden wir zuhinterst im Kofferraum zwei kleine „Hide a key“-Kästchen und in jedem waren 300 Dollar versteckt. Wir staunten nicht schlecht.

So begannen unser Ausland-Gedanken in eine andere Himmelsrichtung zu gehen. Warum nicht nach Amerika mit der Familie!

Neue Schule, neues Heim

Wir fingen an zu recherchieren, ob dies möglich sei. Zuerst trafen wir mit der Schuldirektion Bern Abklärungen bezüglich des schulfreien Semesters. Zweiter wichtiger Punkt war unsere Unterkunft mit Anschluss einer Schule für die Kinder.

Traumorte wie Florida, Kalifornien oder New York zogen uns für diesen langen Aufenthalt nicht an. Colorado, Arizona oder Texas waren Zielorte. Uns gefallen die Weite und das einheimische Volk.

Auf der Suche nach der geeigneten Unterkunft kamen wir schnell an unsere Grenzen. Mit sechs Personen eine bezahlbare Unterkunft zu finden, war fast ein Ding der Unmöglichkeit. Beinahe gaben wir die Hoffnung auf und wollten unser Projekt an den Nagel hängen.

Doch da stiessen wir auf Google Search mit den Worten „Ferienhaus Texas“ auf eine Schweizer Internetseite. Auf dieser war ein bezahlbares Haus in Abilene, TX zur Miete ausgeschrieben. Jetzt konnte die Planung weitergehen!

Die Reise kann beginnen

Wir wollten unserem Aufenthalt auch einen Nutzen für unsere Kinder geben. Die ACU Schule in Abilene war über unsere Anfrage sehr erfreut. Somit waren die Weichen gestellt.

Unsere Arbeitgeber AXA-Winterthur, sowie auch der Armeestab unterstützten uns tatkräftig in jeglicher Hinsicht. So erstellten wir unser Visa-Gesuch. Einige Bestätigungen, die der Visa-Antrag erforderte, benötigten tatsächlich mehrerer Wochen. Dies machte uns sehr ungeduldig, da wir keine Erfahrung mit diesem Prozedere hatten.

Und jetzt sind es nur noch ein paar Tage bis zum Abflug. Unser Haus ist geputzt und für die Nachmieter bereit. Die Koffer sind gepackt und unsere Haustiere befinden sich in vertrauter Umgebung. Wir freuen uns riesig auf unser Familienabenteuer!

Nachstehend erzählt die Familie Schiessler, auf was sie sich besonders freut.

Lionelle: „Das mit der Schule wird eine coole Sache, ich packe das.“

Elina: „Ich werde mein Pferd Fortuna vermissen. In Texas hat es jedoch sicher auch ein Pferdchen mit dem ich mich anfreunden kann.“

Susanne: „Ich freue mich auf den Familienalltag und die Entdeckungsreise in Texas.“

Bernhard: „Ideen hätte ich heute schon genügend, so dass die sechs Monate zu kurz sein werden. Ich plane so wenig wie möglich und weiss, dass ich jeden Tag Neues entdecken werde. Es macht mich zudem echt stolz, dass meine Kinder voller Elan für das Abenteuer Texas sind“.

Lisa: „Ich werde meine Grosseltern vermissen und freue mich, dass Papi sechs Monate nicht arbeiten muss.“

Luis: „Ich will Motocrosstöff fahren und einmal mit einer Flinte schiessen.“

[i] Abilene Texas auf Wikipedia...