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Geglückter Pilotversuch: Bolligen führt die Ferieninsel definitiv ein

Der Bolliger Gemeinderat hat nach einer mehrjährigen Pilotphase beschlossen, das Ferienangebot der Tagesschule definitiv einzuführen. Es gebe laufend mehr Anmeldungen, sagt Thomas Lehmann, der Abteilungsleiter für Bildung. Die Zusammenarbeit mit der Kita habe sich gut bewährt.

Durch die "Ferieninsel" ist das Schulhaus Bolligen für Kinder auch während der Ferien geöffnet. (Bild: zvg)

Die sogenannte Ferieninsel soll ein Ergänzungs- und Entlastungsangebot für Familien sein, welche die Tagesschule Bolligen nutzen. Das Angebot steht aber auch allen anderen Familien offen. Angeboten wird es in enger Zusammenarbeit mit der Kita Butzus. Nur so können auch jene Tage durchgeführt werden, für welche nur einzelne Anmeldungen vorliegen.

 

Durchgeführt wird die Ferieninsel durch die Kita Butzus, am Standort der Tagesschule, eine Woche in den Frühlings-, zwei Wochen in den Sommer- und zwei Wochen in den Herbstferien. Der Bolliger Gemeinderat hat das Projekt nun definitiv eingeführt und, neben der kostenlosen Zurverfügungstellung der Räumlichkeiten und administrativen Arbeiten, einen Kostenbeitrag von 1‘500 Franken zur Vergünstigung von Elternbeiträgen bewilligt.

 

Das Angebot ist gefragt. "Wir haben laufend mehr Anmeldungen", sagt Thomas Lehmann, Abteilungsleiter für Bildung. Die Zusammenarbeit mit der Kita habe sich bewährt und mache Sinn. "In Bolligen können wir das Angebot allein führen", sagt Lehmann. Dies sei nicht in jeder Gemeinde der Fall. Künftig könne man sich auch vorstellen mit anderen Gemeinden zusammenzuspannen und Ressourcen zu teilen. Konkret komme die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden Ittigen und Stettlen in Frage. Ein entsprechender Vorstoss wird gerade diskutiert.

 

Ferienbetreuung noch eine Ausnahme

In Stettlen ist die Nachfrage gross. Eltern forderten den Aufbau eines Ferienprogramms von drei bis vier Wochen (wir berichteten). Die Abklärungen hierfür sind im Gange. Auch in anderen Gemeinden in der Region Bern-Ost zeichnet sich ein Interesse ab. In Oberdiessbach zum Beispiel sei die Nachfrage steigend, allderdings noch nicht gross genug, um ein entsprechendes Programm einzuführen. In Grosshöchstetten ist der Gemeinderat dabei, verschiedene Angebote wie Lager oder Ferienspass zusammenzutragen und darüber zu beraten, da "dieses Thema in aller Munde ist", wie Gemeindepräsidentin Christine Hofer sagt.

 

Trotz Nachfrage ist die Ferieninsel als Konzept in der Region Bern-Ost noch eine Ausnahme. Bolligen nimmt hier, zusammen mit Münsingen und Worb, eine Vorreiterrolle ein. In Münsingen werden gar neun Betreuungswochen während der Ferien angeboten. In allen anderen Gemeinden gibt es bislang keine Ferieninsel in der Tagesschule. Alternativ können Kinder teilweise Angebote der Kirchgemeinden besuchen.

 

Worb: Neues Angebot ab Herbst

In der Gemeinde Worb findet derzeit ein Wechsel statt. Von Herbst 2016 bis Sommer 2019 wurde in einem Pilotversuch eine Ferienspass-Angebot in Zusammenarbeit mit der Jugendarbeit angeboten. "Die Erfahrungen haben gezeigt, dass sich das Angebot der Ferienbetreuung langfristig lohnt", sagt Monika Keller, Leiterin der Tagesschule. Die Abdeckung der Betreuung in Zusammenhang mit dem Ferienspass deckte das Bedürfnis von Eltern ab, welche den Kindern in den Freien ein abwechslungsreiches Programm bieten möchten und einzelne Tage abdecken wollen. "Dem Bedürfnis von berufstätigen Eltern, welche ganze Wochen abdecken müssen, entspricht das Angebot nicht." Der Pilotversuch wird daher nicht weitergeführt.

 

Ab Herbst wird in Worb ein eigenständiges Ferienbetreuungsangebot angeboten. Durch die Änderung des kantonalen Volksschulgesetzes wird es möglich, für die Eltern und die Gemeinde eine kostengünstige Ferienbetreuung aufzubauen. Worb bietet neu an sieben Ferienwochen in den Tagesschulräumlichkeiten eine Ferienbetreuung an (wir berichteten).


Autor:in
Annalisa Hartmann, annalisa.hartmann@bern-ost.ch
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Erstellt: 09.07.2019
Geändert: 09.07.2019
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