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Feuerwehr Konolfingen: Mobbing-Vorwürfe – bei Konofire ist Feuer im Dach

14 Kadermitglieder der freiwilligen Feuerwehr Konolfingen haben die Kündigung eingereicht. Dies wurde an der Gemeideversammlung am Dienstag (BERN-OST berichtete) bekannt. Die zurückgetretenen Feuerwehrmänner fühlen sich von der Gemeinde unfair behandelt. Was ist dran an der Geschichte? BERN-OST hat nachgefragt.

Bei Konofire, der freiwilligen Feuerwehr Konolfingen, ist Feuer im Dach. (Bild: konofire.ch)

Die 14 zurückgetretenen Feuerwehrmannen sprechen mit einer Stimme. Mittels Communiqué äussern sie sich gegenüber BERN-OST: "Der neue Kommandant hat sich seiner Truppe nicht vorgestellt, an Übungen war er nicht präsent… Wir haben das Gespräch mit dem neuen Kommandanten gesucht. Die Gemeindeführung hat unser Anliegen nicht ernst genommen. Stattdessen wurde uns Mobbing gegenüber dem neuen Kommandanten vorgeworfen."

 

Sicht der Gemeinde

Der Gemeindepräsident von Konolfingen, Heinz Suter will zu den Vorwürfen nicht Stellung beziehen. Er verweist darauf, was er an der Gemeindeversammlung sagte: "Grund für die Abgänge bei der Feuerwehr war der Wechsel an der Spitze."

 

Die Vorgeschichte ist folgende:

Nach der letztjährigen Kündigung des Kommandanten des Bevölkerungsschutzes und der altersbedingten Ablösung des langjährigen Kommandanten Michael Gfeller per Ende 2021 hat sich die Gemeinde im letzten Jahr entschieden die beiden Bereiche unter dem gemeinsamen Dach "Schutz und Rettung" zu führen. Diese Stelle beinhaltet 40 Prozent Kommando Feuerwehr und 60 Prozent Zivilschutz.

 

Der neu eingesetzte Kommandant Andreas Fähndrich wurde auf Februar angestellt. Bis Ende Juni wird er im Bereich Bevölkerungsschutz eingearbeitet, parallel ist er noch in einer beruflichen Weiterbildung. Bis zu seinem Antritt am 1. Juli hat Fähndrich keine Funktion bei der Feuerwehr. Bis dahin leitet der bisherige Kommandant Gfeller die Feuerwehr, danach hört er auf. Fähndrich sei der Truppe kurz vorgestellt worden. Dass Fähndrich in dieser Zeit Feuerwehrübungen besuchen wird, war nicht geplant.

 

Der Mobbingvorwurf

Die Feuerwehrleute, die gekündigt haben, schreiben weiter: "Den Mobbingvorwurf weisen wir klar von uns. Alles was wir suchten, war ein Gespräch mit dem neuen Kommandanten."

 

Gemeindepräsident Suter will nicht auf die Mobbingvorwürfe eingehen. Das führe zu einer Schlammschlacht und bringe nichts. Er sagt: "Bei den beiden Sitzungen, welche zwischen der Gemeinde und den Feuerwehrleuten stattgefunden haben, war Oberst Peter Frick, der kantonale Feuerwehrinspektor dabei und das Regierungsstatthalteramt war ebenfalls involviert. Das ist für uns abschliessend."

 

Fehlt Feuerwehrerfahrung?

Von Seiten der zurückgetreten Feuerwehrleuten heisst es weiter: "Wir bedauern, dass damit der Grossteil der operativen Führung, viele Jahre an Einsatzerfahrung ein Ende findet."

 

Gemeindepräsident Suter verweist auf seine Äusserung an der Gemeindeversammlung: "Einsatzfähig sind wir nach wie vor. Es könnte ein Engpass in der Einsatzleitung geben. Aber das sollte gehen."

 

Fazit

14 Kadermitglieder der freiwilligen Feuerwehr haben ihren Dienst auf Ende Jahr gekündigt. Der bisherige Kommandant Gfeller hört Ende Juni auf. Ab 1. Juli wird Andreas Fähndrich das Kommando übernehmen.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 11.06.2021
Geändert: 22.11.2021
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