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Feuerwehrbilanz 2022: Guschti im Bschüttloch und 51 Feuereinsätze

Über 400 Mal rückten die regionalen Feuerwehren im letzten Jahr aus. Die meisten Einsätze waren nicht auf Feuer, sondern andere Ursachen zurückzuführen. Mal musste sie einen Gockel retten, mal Baumstämme wegräumen oder Feuer löschen. Wir liefern einen Überblick.

59 Mal rückten die Feuerwehren wegen Öl, Gas oder Benzin aus. (Foto: Symbolbild)
In Gysenstein musste Ende Dezember ein Guschti aus einem Pschüttloch geborgen werden. (Foto: konolfingen.ch)

Am häufigsten rückte die Feuerwehr aus, weil automatischer Alarm (102 Einsätze)  ausgelöst wurde. An zweiter Stelle sind sogenannte Hilfeleistungen (84 Einsätze) der Feuerwehr, danach folgen Einsätze wegen Öl, Benzin oder Gas (59) und erst an vierter Stelle kommen die Brandeinsätze (51).

 

Einsätze wegen Öl

Die Feuerwehr rückt oft aus, wenn etwas ausläuft. Beispielsweise wurde die Feuerwehr Rubigen zu einer Tankstelle gerufen, weil dort eine "kleine Treibstoffmenge" bei der Tankstelle liegen blieb. Auch Ölspuren führten zu wiederholten Einsätzen. Im November musste die Feuerwehr Oberdiessbach eine acht Kilometer lange Ölspur zwischen Bleiken und Wichtrach binden.

 

Auch Wasser muss beseitigt werden

Oft rücken die Feuerwehren aus, um nicht Feuer, sondern Wasser zu bekämpfen. Meistens nach einem Unwetter oder auch bei defekten Leitungen. So geschehen am 18. August in Oberdiessbach, als Wasser in eine Zivilschutzanlage eindrang. Die Feuerwehr war während drei Stunden vor Ort und pumpte das Wasser aus der Anlage.

 

Wenn Rinder, Güggel oder Büsi ausbüxen

Wenn Tiere ausreissen, hilft die Feuerwehr. In Bleiken war die Feuerwehr vor Ort, als laut Einsatzbeschrieb "Ein Hahn am Hang unten stand, Besitzer kommt selbst nicht dazu." Die Rettung des Tiers missglückte: "Beim Eintreffen der Einsatzkräfte verabschiedet sich der Güggu fliegend talwärts. Trotz Suche konnte dieser nicht mehr aufgefunden werden."

 

In Stettlen verirrte sich eine Katze auf das Flachdach des Bernaparks, sie konnte von der Feuerwehr rasch "gerettet" werden. Ende Jahr fiel ein Guschti in ein offenes Gülleloch in Gysenstein, welches dank Berufsfeuerwehr Bern und der Feuerwehr Konolfingen geborgen werden konnte.

 

Der Grossbrand in Kehrsatz

Die Feuerwehr Rubigen war zusammen mit der Feuerwehr Münsingen und zehn weiteren kantonalen Feuerwehren beim Grossbrand im September in Kehrsatz im Einsatz. Ein Gebäude im Gewerbeareal in Kehrsatz brannte, betroffen waren unter anderem eine Schreinerei und ein Malergeschäft.

 

Aussergewöhnlicher Einsatz

Die Feuerwehr Regio-Gumm rückte Ende Februar aus, nicht um einen Brand zu löschen, sondern weil ein Bankomat der Raiffeisenkasse in Biglen gesprengt worden war.

 

Einsatz bei Elementarschäden

Wenn sich eine Gewitterzelle nicht weiterbewegt, so geschehen Ende August in Stettlen, heisst es für die Feuerwehr "einrücken". 28 Angehörige der Feuerwehr standen im Einsatz:

 

"Eine grosse Gewitterzelle, welche sich fast nicht von Stettlen wegbewegt hat, entleerte sich mit rund 75mm Regen über der Region. Nebst dem üblichen Erstellen der Schutzmassnahmen hatten wir neun Ereignisse abzuarbeiten. Kellerräume und Eingangsbereiche Auspumpen/Absaugen sowie im Buechholz mehrere Kubik Geschiebe vor einer Garage sichern und entfernen waren die Hauptarbeiten." Insgesamt wurden bei diesem Einsatz laut Protokoll 86 Mannstunden abgearbeitet.

 

Alle Einsätze 2022 im Überblick

 Feuerwehr

Brand

Elementar

Hilfe-
leistung

Öl,
Benzin,
Gas

Personen-
rettung
n. Unfall

Tier-
rettung

autom.
Alarm *)

andere

ABC-
Wehr

FW-
KP

Einsätze

Bolligen

4

2

11

7

 

2

5

9

 

1

41

Konolfingen

9

7

10

14

1

2

5

11

 

 

59

Linden

     

2

   

1

2

   

5

Münsingen

11

2

34

10

 

2

57

17

 

 

133

Oberdiessbach

7

7

3

7

   

2

7

 

7

40

Regio Gumm

4

3

3

7

1

 

7

12

 

 

37

Rubigen

1

1

1

1

 

1

7

6

   

18

Stettlen

1

4

5

2

1

1

1

9

 

8

32

Vechigen

6

7

5

2

   

3

4

1

 

28

Worb

6

3

11

7

6

1

14

14

 

 

62

Zäziwil

2

 

1

       

4

   

7

Total Einsätze

51

36

84

59

9

9

102

95

1

16

462

In Prozent

11

8

18

13

2

2

22

21

0

3

100

 

[i] Nicht berücksichtigt wurden die Gemeinden Allmendingen, Bowil und Brenzikofen. Die Gemeinde Bowil hat keine eigene Feuerwehr, sondern ist der Feuerwehr Langnau angeschlossen. Auch die Gemeinde Brenzikofen hat keine eigene Feuerwehr mehr, sondern hat diese mit der Gemeinde Heimberg zusammengeschlossen. Die Feuerwehr Allmendingen gehört zur Organisation AMG (Allmendingen, Muri-Gümligen), da Muri-Gümligen nicht zur Region Bern-Ost zählt, fehlt diese in der Liste.

 

[i] Aufgrund eines Versehens fehlt auf der Liste die Feuerwehr Grosshöchstetten, welche die Gemeinden Grosshöchstetten und Oberthal abdeckt. Wir entschuldigen uns dafür. 

 

[*] Automatische Alarme werden von Sensoren ausgelöst (z.B. Rauchwarnmelder). Die Feuerwehren werden benachrichtigt und rücken aus. Dabei kann es vorkommen, dass es sich um einen Fehlalarm handelt, bei dem keine Intervention notwendig ist. Egal, ob es eine Intervention braucht oder nicht, der Einsatz wird in der Auswertung unter "automatische Alarme" gebucht.

 

[i] Quelle: GVB: Bilanz der Berner Feuerwehren 2022


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 28.01.2023
Geändert: 31.01.2023
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