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Mit dem Zelt unterwegs: Junges Paar wagt den Schritt
Seline und Michael Bigler übernachteten in den Ferien auf einem Autodach. Die Idee, in einem Zelt auf einem Auto zu campen, liess das Paar nicht mehr los. Deshalb gründeten sie ihre eigene Firma. Ganz nach dem Motto: Wer sich keinen Camper leisten mag, kann mit dem Dachzelt in die Ferien düsen.
Seline und Michael sind früher nie zelten gegangen. Beide haben am Open-Air-Festival in Frauenfeld zum ersten Mal in einem Zelt übernachtet. Ein Australienurlaub machte aus den beiden Campingfans. Vor vier Jahren reisten sie mit einem Auto mit Dachzelt einen Monat der Westküste entlang. Zurück in der Schweiz wollten sie einen Bus kaufen und diesen umbauen, doch dann kam alles anders.
Die Idee der eigenen Firma
Auf der Suche nach einem geeigneten Fahrzeug rechneten sie verschiedene Modelle durch. Sie kamen zu folgendem Schluss: "Einen Bus selbst ausbauen kostet viel. Dann müssen wir auch für Fixkosten wie Unterhalt und Parkplatz aufkommen. Wenn man bedenkt, dass man im besten Fall nur vier Wochen im Jahr in die Ferien kann, fanden wir das zu teuer." Die beiden suchten nach einer Alternative und dachten an den Australienurlaub. So kauften sie sich ein Dachzelt und montierten dieses auf ihren Peugeot Kombi. Michael musste für sein Studium der Betriebswirtschaft eine Diplomarbeit schreiben. Bei einem Nachtessen kam ihm die Idee, die Diplomarbeit über ein Geschäftsmodell für Dachzelte zu schreiben. Gleichzeitig entstand der Gedanke einer eigenen Firma für Dachzelte. Diesen Januar haben sie ihre Firma gegründet und im April den Showroom im Bernapark eröffnet.
Dachzelt billiger als Camper
Ein Dachzelt bietet gegenüber einem Campingbus einen grossen Vorteil. Es ist billiger. Erste Modelle sind bereits ab 2200 Franken erhältlich. Das Dachzelt ist in einer Minute aufgestellt. Man benötigt keine Heringe, muss keine Stangen stellen und schläft in der Höhe. Michael ist überzeugt, dass es dafür einen Markt gibt: "Viele haben ein Auto. Zudem ist campen im Trend. Wir zielen nicht auf eine luxuriöse Kundschaft, sondern auf Leute, die spontan und flexibel sind." Seline fügt an, ein Dachzelt biete noch einen weiteren Vorteil: "Wer einen Camper kauft, sieht sich eher gezwungen jedes Jahr mit dem Camper in die Ferien zu fahren. Das Dachzelt lässt man auch mal einen Sommer im Keller, wenn man andere Ferienpläne hat."
Dachzelt Momente neben dem Job
Seline hat eine kaufmännische Ausbildung. Sie arbeitet als Teamleiterin bei der Steuerverwaltung des Kantons Bern. Michael arbeitet zu 80 Prozent als Fachberater bei Sanitas Troesch. Ihre neue Firma betreiben sie nebenbei mit dem Traum, später davon leben zu können. Es gehe jetzt darum das Dachzelt bekannter zu machen. Die Dachzelte können über ihre Homepage oder direkt im Showroom angeschaut werden.
[i] Dachzelt Momente, Bernapark, Deisswil. Besuche nur auf Anfrage möglich. Zur Website.
Erstellt:
03.05.2021
Geändert: 03.05.2021
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