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Münsingen: 12 Tonnen Essen werden verschwendet

Am Samstag findet in Münsingen in der Schlossallee das Foodsave-Bankett statt. BERN-OST hat mit dem Organisationsmitglied This Rutishauser über seine Beweggründe gesprochen.

Das erste Foodsave-Bankett in Münsingen ist nur eines von vielen in Bern, Zürich und Chur. (Bild: zvg)
Mitorganisator This Rutishauser. (Bild: zvg)
Im Pavillon im Schlosspark findet eine kleine Ausstellung mit "Gedankenfutter" Platz. (Bild: zvg)
Bewohnerinnen des Alterszentrums kochen Sirup für die Bar. (Bild: zvg)

Insgesamt 44 Institutionen und Betriebe aus Münsingen und den Nachbargemeinden unterstützen das Foodsave-Bankett, welches am 18. September in Münsingen veranstaltet wird. Nebst einem Gemüseeintopf und einem fruchtigen Dessert aus Lebensmitteln, welche nicht mehr verkauft werden konnten, gibt es verschiedene Aktivitäten und Livemusik der Musikschule Aaretal im Park.

 

Unter den Partner:innen finden sich von gemeinnützigen Unternehmen, über Bauernhöfe bis zu Mediengestaltungsbetrieben allerlei Unterstützer aus Münsingen und der näheren Umgebung.

 

Ein weiterer Standort für eine schweizweite Bewegung

"Wir sind Teil der Foodsave-Bewegung. Mit Münsingen verbindet sich für mich der Agglo-Gedanke und das Stadt-Land-Gefühl. Aus diesem Grund bietet die Gemeinde eine gute Plattform für das Bankett", so der Mitorganisator This Rutishauser. "Ich habe dies zusammen mit meiner Partnerin, Johanna Knutti aufgegleist."

 

Gegen Verschwendung

"Es gab keine negativen Feedbacks", sagt Rutishauser. "Das Einzige, was wir hörten, war, dass ein Unternehmen nicht teilnehmen kann, weil keine finanziellen Mittel für ein Sponsoring zur Verfügung stehen." Dabei gehe es nicht um den finanziellen Gedanken, im Vordergrund stünde die Idee und das Vermitteln von Alternativen gegen die Lebensmittelverschwendung. "Gerne möchte ich hierbei das Beispiel des Psychiatriezentrums Münsingen erwähnen. Wir bekamen das Angebot, dass sich die Wäscherei des PZM um weisse Tischtücher für unsere Banketttische kümmert. Auch solche Unterstützung ist wertvoll für unsere Arbeit."

 

Drei Tonnen Kartoffeln

"In Münsingen und angrenzenden Gemeinden werden pro Tag durchschnittlich 3.5 Tonnen Lebensmittel entsorgt und dies nur aus den privaten Haushalten." Vom Feld bis auf den Teller werden in der Gemeinde rund 12 Tonnen Lebensmittel verschwendet. Zur Veranschaulichung der Lebensmittelverschwendung in der Region, werden insgesamt sechs bis sieben Palloxen mit Futterkartoffeln im Schlosspark aufgehäuft. Auch hierbei handle es sich um Gemüse, welches die gewünschte Norm für den Verkauf im Detailhandel nicht erfüllt. "Wir möchten den Besucher:innen zeigen, dass dieses Gemüse, auch wenn es unförmig ist, oder Schönheitsfehler aufweist, genauso geniessbar ist."

 

Foodwaste vor der eigenen Haustür

Erst vor kurzem wurde This Rutishauser mit einer Foodwaste-Situation konfrontiert: "Ich war unterwegs im Dorf und da stand dieser Abfallsack am Strassenrand. Bei genauerem Hinschauen stellte ich fest, dass der Sack bis oben gefüllt mit Lebensmitteln war. Diese waren zum Teil nicht einmal abgelaufen. So etwas zu sehen, ist schockierend."

 

Ohne Zertifikat

Auch wenn die Wettervorhersage nicht von Sonnenschein und blauem Himmel spricht, sind die Veranstalter:innen optimistisch. Es gibt nur einen Plan A. "Wir wollen das Bankett bewusst nicht drinnen machen, es sollen alle teilnehmen können. Niemand muss ein Zertifikat vorweisen. Uns ist es aber ein Anliegen, dass die weiteren Schutzmassnahmen im vorgegebenen Rahmen eingehalten werden", erklärt Rutishauser "Wir freuen uns auf den kommenden Samstag und sind gespannt, wie es schlussendlich wird."

 

[i] Das Foodsave-Bankett findet am Samstag, 18. September 2021 ab 12:00 Uhr in der Schlossallee in Münsingen statt. Mehr Informationen im Veranstaltungseintrag, auf www.foodsave-bankette.ch oder unter www.foodwaste.ch.


Autor:in
Michelle Thönen, michelle.thoenen@bern-ost.ch
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Erstellt: 16.09.2021
Geändert: 16.09.2021
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