• Kultur

Francine Jordi zur Soirée Fankhauser: "Wer probt, ist ein Feigling"

Nächste Woche ist die Richigerin Francine Jordi auf Einladung von Philipp Fankhauser in der Mühle Hunziken zu Gast. BERN-OST hat nachgefragt, was sie als Schlagersängerin mit Blues am Hut hat und ob der Titel ihres neuesten Liedes bedeutet, dass sie die Nase voll hat vom Singen.

An der Soirée Fankhauser in der Mühle Hunziken treffen sich zwei Berner Grössen. (Bilder: zvg/Marc Riesen, Thomas Buchwalder, Hanspeter Zaugg)
Francine Jordi ist nach einem Monat Auszeit wieder zurück. (Bild: zvg/Thomas Buchwalder)
Cover der neuesten Single Herzburnout. (Bild: zvg/Thomas Buchwalder)
Philipp Fankhauser. (Bild: Facebook/Hanspeter Zaugg)

BERN-OST: Francine Jordi, am 8. Februar sind Sie Gast an der „Soirée Fankhauser“ in der Mühle Hunziken. In der Vorschau steht, Philipp Fankhauser und Sie wollten schon lange ein Duett singen. Warum? Was verbindet Sie beide?

Francine Jordi: Freundschaft und die Liebe zur Musik. Wir haben uns schon mehrmals privat getroffen und ich schätze ihn als spannenden Menschen. Uns verbindet auch eine Offenheit in der Musik, auch gegenüber der Musik des jeweils anderen.

 

Schlager und Blues, das sind verschiedene Welten. Was sind die Gemeinsamkeiten?

Erstens ist beides Musik. Zweitens geht es um Gefühle. Blues und Schlager lösen Gefühle aus bei den Leuten und man legt auch selber viel Gefühl rein. Drittens geht es sowohl beim Blues wie auch beim Schlager oft um Herzschmerz. Beim Blues kommt meistens noch Whisky oder Bier dazu, bei uns im Schlager ist es eher tränenreich. (lacht)

 

Was haben Sie selber für einen Bezug zu Blues? Was hören Sie überhaupt privat für Musik?

Ich höre sehr gern Blues. Mein persönlicher Geschmack ist breit gefächert und meine Playlists sind querbeet und wild gemischt: Schlager, Pop, Blues, Jazz, Klassik, Country...

 

Was werden Sie und Philipp Fankhauser an der Soirée musikalisch bieten?

Er fordert mich mit Blues heraus und ich ihn mit Schlager. Er wird seine Musik spielen und ich meine, aber wir werden auch zusammen singen. Klar ist, dass wir beide unser jeweiliges Gärtli verlassen müssen.

 

Haben Sie schon geprobt?

Wer probt, ist ein Feigling. (lacht) Wir haben im Moment beide keine Zeit, um zu proben und werden uns einfach am Nachmittag vor der Soirée zusammensetzen. Das wird super funktionieren.

 

Erwarten Sie eher das Schlager- oder eher das Bluespublikum?

Keine Ahnung. Und das ist auch egal. Es sollen die Leute kommen, die Spass und Lust haben an Musik und an einem spannenden Abend.

 

Mit wem würden Sie sonst gerne einmal ein Lied singen?

Mit Michael Bublé. Der hat eine Stimme, um darin zu baden. Den könnte ich mir ins Wohnzimmer stellen und ihm den ganzen Tag zuhören. (lacht)

 

Ihre nächste CD ist in Produktion, die erste Single daraus ist bereits erschienen – „Herzburnout“. Der Titel klingt traurig. Wie geht es Ihnen?

Mir geht es gut. Ich hatte gerade einen Monat Auszeit. Dabei habe ich mich total zurückgezogen, konnte mich gut erholen und bin jetzt wieder mit viel Lust am arbeiten.

 

Dann muss man den Titel nicht in Bezug auf Ihre Karriere verstehen? Dass Sie die Nase voll hätten vom Singen?

Äuää. Ich nehme mir genügend Auszeiten, damit ich die Nase eben nicht voll bekomme. Man muss die Arbeit dosieren, damit man noch mag, auch körperlich. Ich hatte vorher sechs sehr volle Monate, da hat es diese Pause jetzt schon gebraucht.

 

Am 4. Februar spielen Sie ein Konzert im Chalet der Kunsteisbahn auf dem Bundesplatz. Taufen Sie dort die neue Platte?

Nein. Das wird mein erstes Konzert nach der Pause, aber die CD kommt erst im April heraus, zusammen mit einem Kochbuch mit Rezepten aus meiner Kindheit, von meiner Mutter und meinen Grossmüttern.

 

Die Verkaufszahlen für CDs gingen in den letzten zwanzig Jahren massiv zurück. Bildet der Schlager da eine Ausnahme?

Nein, das ist ein Problem, das die ganze Branche betrifft. Vom CD-Verkauf kann man nicht mehr leben und auf den Streaming-Plattformen verdient man viel weniger. Es braucht andere Wege, um Geld zu verdienen.

 

Wie verdienen Sie Ihr Geld?

Mit Auftritten und mit meinen Sponsoren, mit denen ich zum Teil schon ganz lange zusammenarbeite.

 

Sie haben mit „Zäme ha – zäme stah“ die offizielle Hymne zum letztjährigen Eidgenössischen Schwingfest in Pratteln gesungen und sind dort auch aufgetreten. Was haben Sie mit Schwingen am Hut?

Mit Res Hadorn haben wir einen Bösen in der Familie und mit seinem Sohn Marco, der im Schwingklub Münsingen schwingt, kommt jetzt schon der Nächste. Ausserdem gehört das Schwingen so wie das Jodeln und die Volksmusik zu den Schweizer Traditionen. Und ich finde Traditionen toll und wichtig. Der Auftritt in Pratteln war ungefähr mein siebter an einem ESAF. Dass ich diesmal in der Arena vor 50'000 Personen auftreten und mit über 1000 weiteren Mitwirkenden die Schlusszeremonie mitgestalten durfte, war für mich eine grosse Ehre.

 

Haben Sie einen Lieblingsschwinger?

Uh, ich finde viele toll. Es sind bodenständige und natürliche Männer. Aber natürlich schlägt mein Herz besonders für die Berner.

 

[i] An der Soirée Fankhauser vom Mittwoch, 8. Februar werden Philipp Fankhauser und Francine Jordi auf der Bühne der Mühle Hunziken zusammen plaudern und Musik machen. Letzte Tickets gibt es hier.

 

[i] Die Tische am Konzert auf dem Bundesplatz sind ausgebucht, es wird aber noch wenige Stehplätze geben (keine Reservation möglich). Ein weiteres Gratiskonzert gibt Francine Jordi am Samstag, 11. Februar im Rahmen des (Schwinger-)Königstreffens in der Langnauer Ilfishalle, Infos gibt es hier.

 

[i] Hier kann man sich die Single "Herzburnout" anhören, und hier gibt es den Clip zur ESAF-Hymne "Zäme ha - zäme stah".


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 01.02.2023
Geändert: 01.02.2023
Klicks heute:
Klicks total: