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Zukunft Freizythuus Münsingen: Der Rahmen steht, alles andere ist offen

Der Gemeinderat hat den Rahmen für die Zukunft des Freizythuus beschlossen. Die Kosten sollen sinken und das Haus besser genutzt werden. Für Ideen sei man offen, betont Gemeinderätin Vera Wenger.

Findet demnächst wieder statt: Kerzenziehen beim Freizythuus. (Bild: Freizythuus-muensingen.ch)

Der Gemeinderat von Münsingen hat im Aufgaben- und Finanzplan die Kosten und die Betriebsform des Freizythuus in Frage und Veränderungen in Aussicht gestellt. Das hat ein Komitee auf den Plan gerufen. Mittels Volks- und Jugendmotion verlangt es, dass die Gemeinde das Freizythuus weiter im gleichen Umfang unterstützt, so dass es im gleichen Stil wie bisher weitergeführt werden kann. Rund 400 Unterschriften seien innert weniger Tage für die Volksmotion eingegangen, weitere 100 für die Jugendmotion, schreibt das Komitee "Freunde des Freizythuus" auf seiner Webseite. Die Motion wurde noch nicht eingereicht.

 

Projektgruppe startet im Januar

An seiner letzten Sitzung hat der Gemeinderat nun den Rahmen für ein zukünftiges Betriebskonzept festgelegt. Als erstes hält er fest, dass er das Freizythuus weiter beleben und für die Zukunft sichern will. Die Kommission für Kultur, Freizeit und Sport hat den Auftrag, bis Ende Juni 2019 ein Konzept auszuarbeiten. Dafür wird sie eine Projektgruppe einsetzen, der nebst Vertretern der Kommission und des Gemeinderats auch jemand vom Freizythuus und ein Mitglied des Komitees angehören werden. Geleitet wird die Gruppe voraussichtlich von einer externen Person, sagt die zuständige Gemeinderätin Vera Wenger (Grüne). Die Zusammensetzung der Projektgruppe sei aber noch nicht fix, man sei durchaus offen für weitere Mitglieder.

 

Ganz allgemein betont Wenger die Offenheit des Gemeinderats, auch bezüglich des Ziels der Projektgruppe. "Es wird nicht nur um die Institution Freizythuus, sondern allgemein um die Belebung und bessere Auslastung der Räume gehen. Es kann auch sein, dass weitere Nutzungen vorgeschlagen werden. Auch dafür sind wir offen." 

 

Kostenrahmen 100'000 Franken

Die jährlichen Kosten für die Gemeinde sollen von heute 250'000 auf etwa 100'000 Franken sinken. Wie auch heute sind darin Miete, Unterhalts- und Investitionskosten nicht inbegriffen, der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung aber, den Erwerb der Liegenschaft zu prüfen.

 

Weiter hat der Gemeinderat beschlossen, Jeanette Nydegger, die das Bastel- und Nähatelier führt, nicht zu ersetzen. Nydegger habe ihre Stelle unabhängig von den kommenden Veränderungen auf Ende Jahr gekündigt, sagt Vera Wenger. Die Atelierstelle wird nun nicht mehr als Gemeindestelle ausgeschrieben, sondern in Form einer Leistungsvereinbarung an eine selbständig erwerbende Person vergeben. Es werde keinen Unterbruch geben im Angebot, so Wenger.

 

"Nicht ausradieren, sondern neu zeichnen"

Dass der Gemeinderat das Spektrum an möglichen Lösungen bereits jetzt beschlossen hat, geht dem Komitee gegen den Strich. Das Freizythuus ist im Budget 2019 wie bisher enthalten. Es habe kein dringender Handlungsbedarf bestanden habe, jetzt schon Entscheide zu treffen, schreibt das Komitee. "Das Vorgehen des Gemeinderates ist unverständlich und widerspricht unserem demokratischen Verständnis."

 

Dagegen wehrt sich Vera Wenger: "Ich finde das überhaupt nicht undemokratisch", sagt sie. Die Projektgruppe, die Anfang 2019 ihre Arbeit aufnehmen wird, brauche eine Grundlage. Diese sei aber nicht in Stein gemeisselt. "Wenn jetzt jemand mit einer Wahnsinnsidee kommt, kann die Kommission damit auch wieder an den Gemeinderat gelangen. "Wir wollen das Freizythuus nicht ausradieren, sondern neu zeichnen und farbig ausmalen."

 

[i] Kerzenziehen im Freizythuus: Zum Veranstaltungseintrag auf BERN-OST


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 15.11.2018
Geändert: 15.11.2018
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