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Friedhofsgärtner Ruedi Liechti: "Die Toten machen mir ja nichts!"
Seit dem 1. Januar ist Ruedi Liechti pensioniert. Er war von 1983 bis Ende 2017 Friedhofgärtner in Zäziwil und Grosshöchstetten. Jetzt freut er sich auf seine ersten grossen Ferien in Neuseeland. "Vor allem, wenn ich dann dort bin", schmunzelt Liechti, weil er ein etwas mulmiges Gefühl vor dem Fliegen hat.
Vermehrt reisen und Orte besuchen, die er noch nicht kennt, gehört zu Ruedi Liechtis Plänen für nach der Pensionierung. So wie auch: Mehr Zeit, um zu biken und längere Spaziergänge mit Hund Miro, einem Labrador-Appenzeller-Mischling. Das Rennvelo hingegen werde auch in Zukunft nicht allzu viel Bewegung bekommen, meint Liechti. Lieber als im Strassenverkehr bewegt er sich mit dem Velo nämlich in der Natur.
Bäume schneiden trotz Pensionierung
Bäume schneiden wird Ruedi Liechti weiterhin. Dies allerdings nicht mehr auf dem Friedhof, sondern um die Kirche und um sein eigenes Haus herum. Auch den Sigristdienst wird Liechti mit seiner Frau Annabeth weiterhin erledigen.
Vielen mag es eigenartig vorkommen, dass Ruedi Liechti überhaupt pensioniert werden kann. Seit 35 Jahren ist er als Friedhofgärtner auf den Friedhöfen Grosshöchstetten und Zäziwil präsent. Seine Aufgaben: Rasen mähen, Bäume und Sträucher schneiden, Schnee räumen, Rabatten pflegen. Und natürlich das Bestattungswesen: Aufbahrungsräume sauber halten, beim Aufbahren helfen, beerdigen, Kränze auf die Gräber legen.
In Grosshöchstetten und Zäziwil zusammen waren es 2017 34 Urnenbeisetzungen und elf Erdbestattungen. "In früheren Jahren hat es zusammen auch schon bis zu 60 gegeben", sagt Liechti.
Keine Angst, aber traurige Momente
Dass es kaum mehr Erdbestattungen gebe, sei die grösste Veränderung, seit er diese Arbeit mache. Eine andere, dass es vermehrt stille Beerdigungen gebe, also im engsten Familienkreis und ohne den Termin im Vorfeld bekanntzugeben. "Die Leute würden oft gerne dabei sein", sagt Liechti. Neu sind auch diverse Bestattungsarten wie der Waldfriedhof. Hierhin möchte Ruedi Liechti gelegt werden, wenn er dereinst stirbt. "Eigentlich noch lieber in Zäziwil, da gibt es aber noch keinen Waldfriedhof." Noch. Denn: "Platz hätte es schon", sagt Liechti verschmitzt.
Angst vor dem Tod habe er keine, sagt er, und der Job als Friedhofgärtner sei auch nicht unangenehm. "Die Toten machen mir ja nichts." Traurige Momente habe es aber schon gegeben. Etwa wenn er einen alten Freund beerdigen musste. Oder ein Kind. "Kinder zu beerdigen ist gar nicht schön." Und glaubt Ruedi Liechti an ein Leben nach dem Tod? "Ja, natürlich. Wo soll die Seele denn hin?"
Als Friedhofgärtner ersetzt wurde Ruedi Liechti durch Stefan Blaser.
[i] Siehe auch News-Bericht "Zäziwil - Stefan Blaser neuer Friedhofsgärtner" vom 8.12.2017
Bäume schneiden trotz Pensionierung
Bäume schneiden wird Ruedi Liechti weiterhin. Dies allerdings nicht mehr auf dem Friedhof, sondern um die Kirche und um sein eigenes Haus herum. Auch den Sigristdienst wird Liechti mit seiner Frau Annabeth weiterhin erledigen.
Vielen mag es eigenartig vorkommen, dass Ruedi Liechti überhaupt pensioniert werden kann. Seit 35 Jahren ist er als Friedhofgärtner auf den Friedhöfen Grosshöchstetten und Zäziwil präsent. Seine Aufgaben: Rasen mähen, Bäume und Sträucher schneiden, Schnee räumen, Rabatten pflegen. Und natürlich das Bestattungswesen: Aufbahrungsräume sauber halten, beim Aufbahren helfen, beerdigen, Kränze auf die Gräber legen.
In Grosshöchstetten und Zäziwil zusammen waren es 2017 34 Urnenbeisetzungen und elf Erdbestattungen. "In früheren Jahren hat es zusammen auch schon bis zu 60 gegeben", sagt Liechti.
Keine Angst, aber traurige Momente
Dass es kaum mehr Erdbestattungen gebe, sei die grösste Veränderung, seit er diese Arbeit mache. Eine andere, dass es vermehrt stille Beerdigungen gebe, also im engsten Familienkreis und ohne den Termin im Vorfeld bekanntzugeben. "Die Leute würden oft gerne dabei sein", sagt Liechti. Neu sind auch diverse Bestattungsarten wie der Waldfriedhof. Hierhin möchte Ruedi Liechti gelegt werden, wenn er dereinst stirbt. "Eigentlich noch lieber in Zäziwil, da gibt es aber noch keinen Waldfriedhof." Noch. Denn: "Platz hätte es schon", sagt Liechti verschmitzt.
Angst vor dem Tod habe er keine, sagt er, und der Job als Friedhofgärtner sei auch nicht unangenehm. "Die Toten machen mir ja nichts." Traurige Momente habe es aber schon gegeben. Etwa wenn er einen alten Freund beerdigen musste. Oder ein Kind. "Kinder zu beerdigen ist gar nicht schön." Und glaubt Ruedi Liechti an ein Leben nach dem Tod? "Ja, natürlich. Wo soll die Seele denn hin?"
Als Friedhofgärtner ersetzt wurde Ruedi Liechti durch Stefan Blaser.
[i] Siehe auch News-Bericht "Zäziwil - Stefan Blaser neuer Friedhofsgärtner" vom 8.12.2017
Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
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Erstellt:
15.01.2018
Geändert: 16.01.2018
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