Fussball 1. Liga Classic - Münsingen geht im Torfestival gegen Muttenz als Verlierer vom Platz

Das Team von Trainer Baumann musste letzte Woche erneut eine schmerzhafte Niederlage einstecken und analysieren. In der Offensive war man im letzten Drittel viel zu wenig gefährlich, so bekundete die Defensive des FC Rotkreuz keine Mühe, um die drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.

Heute war man beim Tabellennachbar SV Muttenz zu Gast. Die Basler haben die letzten fünf Heimspiele in überragender Form gewonnen. Mit einem Torverhältnis von 25:6 fegten sie ihre Gegner regelrecht vom Platz. Die Aaretaler waren also von der besten Offensive der 1. Liga Classic (Gruppe 2) gefordert.

Nach ausgeglichenen ersten Minuten setzte sich ein Basler-Offensivmann in der 8. Minute gleich gegen drei Gegenspieler viel zu einfach durch und netzte früh zur Führung ein. Spätestens jetzt war jedem FCM-Akteur bewusst, dass man viel näher beim gegnerischen Mann stehen muss.

Die Reaktion der Gäste war vielversprechend. Die Aaretaler störten den Gegner bereits tief in ihrer Platzhälfte, die Muttenzer wurden nervös und unpräzise. Das beste Beispiel ereignete sich in der 20. Minute, als der Basler Torhüter beim Abschlag von Vernocchi und Jungo unter Druck gesetzt wurde. Der Ball gelang zu Jungo, der zögerte keine Sekunde und flankte in die Mitte zu Fuhrer, der konnte die Partie per Kopfballtreffer ausgleichen.

Nun entwickelte sich ein ausgeglichenes Spielgeschehen. Einige Minuten vor dem Pausenpfiff leistete sich ein Aussenverteidiger des FCM in der Offensive einen Ballverlust, danach ging es blitzschnell und der SV Muttenz lag nach einem sehenswerten Gegenstoss wieder in Führung.

Traumtor nach der Pause

Nach Wiederbeginn waren die Gäste erneut aufsässig. Jungo eroberte sich in der 51. Minute den Ball und zirkelte ihn seitlich rechts von der Strafraumkante in die Maschen. Was für ein Traumtor des ehemaligen YB U21-Akteurs.

Nach dem erneuten Ausgleichstreffer ereignete sich ein offener Schlagabtausch. Beide Mannschaften spielten auf Sieg. Eine Stunde war gespielt, als wieder ein mögliches «Tor der Woche» in die Auswahl notiert wurde. Ein Basler schlenzte das Leder von ausserhalb des Sechzehners ins Tor. Torhüter Zbinden war wie bei den vorherigen Gegentoren machtlos.

Nun musste Münsingen zum dritten Mal einem Rückstand hinterherlaufen. Dies zehrte natürlich an den Kräften. Obwohl sie nun alles nach vorne warfen, wurden sie nicht belohnt: das 4:2 fiel in der 78. Minute. Die Partie schien entschieden, als Hubacher keine fünf Minuten später das Gegenteil bewies. Zuerst tanzte er seine Gegenspieler wie «Slalomstangen» aus und zimmerte anschliessend den Ball aus weiter Entfernung ins Netz. Wieder ein Traumtor!

Tempo statt Stabilität

In der Schlussphase gelang den kämpfenden Gästen der verdient gewesene Ausgleichstreffer nicht mehr, so war die bereits fünfte Niederlage in Serie Tatsache. Die Niederlage war einmal mehr nicht zwingend. Heute ragte das temporeiche Angriffsspiel heraus, jedoch zu Lasten der defensiven Stabilität. Beim FCM sucht man in dieser Saison bisher vergebens eine wunschgemässe Balance zwischen Offensive und Defensive.

Weil der FC Langenthal zum Siegen zurückfand, schmilzt der Vorsprung auf einen der zwei Abstiegsplätze auf fünf Punkte. Dem FCM steht im 2023 noch ein Auswärtsspiel bevor. Nächsten Sonntag wird man beim starken Aufsteiger und Tabellenzweiten FC Courtételle zu Gast sein.

Nächstes Spiel:
Sonntag, 26. November 14.30 Uhr
FC Courtételle – FC Münsingen

Telegramm:
SV Muttenz – FC Münsingen 4:3 (2:1)

Tore:
8. Minute 1:0
20. Minute 1:1 Fuhrer
39. Minute 2:1
51. Minute 2:2 Jungo
60 Minute 3:2
78. Minute 4:2
83. Minute 4:3 Hubacher

Der FC Münsingen spielte in folgender Formation:
Zbinden, Hochuli, Moser, Sablatnig (27. Meisterhans) (74. Hubacher), Zwahlen, J. Fryand (66. Läderach), Erzinger, Fuhrer, Jungo, L. Fryand, Vernocchi

Bemerkungen:
Rothen, Cakaric und Christen verletzt.
Marinkovic gesperrt und Lavorato angeschlagen
Reinhard abwesend
(45.) J. Fryand, (55.) Erzinger und (95.) Läderach auf Seite des FC Münsingen verwarnt.