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GV Bowil: Wohnungsverkauf, Tempo 60 und mehr

Der Himmel zeigte sich klar über Bowil an diesem Montagabend. Der Planet Jupiter stand tief am südlichen Horizont. Wir gehen nicht davon aus, dass die Konstellation am Nachthimmel einen Einfluss auf die Gemeindeversammlung hatte. Sämtliche Geschäfte wurden angenommen.

GV Bowil: (von rechts) Gemeindeschreiber Urs Rüegger, Gemeindepräsidentin Claudia Jaussi, GR Christian Reisacher, GR Marianne Witschi, GR Patric Brechbühl, GR Mariann Zaugg, Finanzverwalterin Gabriela Hauri, Vize-Gemeindeschreiberin Beatrice Schneider. (Bild: Rolf Blaser)

Die Traktandenliste der GV präsentierte sich übersichtlich. Es ging um die Umnutzung einer Wohnung im Gebäude der Gemeindeverwaltung, ums Budget und diverse Meldungen aus dem Gemeinderat. Die Versammlung fand unter Coronabedingungen in der Turnhalle des Schulhauses Bowil statt. Für das Virus herrschten, vom maskentechnischen Blickpunkt aus gesehen, schlechte Bedingungen. Rein temperaturmässig dürfte sich das Virus wohl gefühlt haben, sofern es denn da war.

 

Büro der Gemeinde sanieren

Die Infrastruktur und die Räumlichkeiten der Gemeindeverwaltung sind in die Jahre gekommen, deshalb müssen die Verwaltung sowie die Wohnung im Obergeschoss saniert werden. Es geht um Ersatz der Teppichböden, Malerarbeiten, eine Erneuerung der Beleuchtung und um neue Büromöbel. Für die Sanierung werden 50'000 Franken veranschlagt. Die Wohnung steht seit September leer und soll künftig als Büro und Sitzungszimmer genutzt werden.

 

Der Gemeinderat will die Wohnung als Büro nutzen und Sitzungsräume auch an Dritte vermieten. Aufgrund dieser Nutzung muss die Wohnung per Januar vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen umgebucht werden. Der errechnete Buchwert beträgt 287'800 Franken. Bei der Umschreibung fliesse kein Geld, sagte Gemeinderätin Mariann Zaugg, der Betrag werde lediglich umgebucht. Der Gemeinde entgehen durch den Verlust der Mietwohnung Mietzinseinnahmen von jährlich 14'400 Franken.

 

Einige Bürger meldeten sich und wollten wissen, ob es Anfragen von Vereinen gebe die Räume zu mieten. Bis auf den Schützenverein habe sich noch niemand gemeldet, heisst es von Seiten des Gemeinderats. Die Räumlichkeiten seien aber auch noch nicht ausgeschrieben gewesen.

 

Die Mehrheit der Gemeindeversammlung folgt dem Antrag des Gemeinderats. Bei der Abstimmung stimmen 25 dafür, vier dagegen, vier enthalten sich der Stimme.

 

Budget 2022: Leichtes Minus

Das Budget fürs kommende Jahr geht von einem Defizit (Aufwandüberschuss) von 160'410 Franken aus. Bowil hat einen Steuersatz von 1.84 Einheiten. Die höchste Abweichung gegenüber dem Vorjahresbudget weist der Posten Gesundheit auf. Die budgetierten Gesundheitsausgaben für 2022 sind um 67 Prozent höher als im letzten Jahr. Dies, weil die Gemeinde fürs Schlossbergquartier einen Defibrillator anschaffen wird.

 

Das Eigenkapital der Gemeinde beträgt 5.4 Millionen Franken. Die grösste Investition fürs nächste Jahr wird für die Sanierung der Turnhalle veranschlagt. Diese soll 250'000 Franken kosten. Das Budget wurde mit 32 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung angenommen.

 

Informationen aus dem Gemeinderat

Neues Temporegime kommt

Wie die Gemeinde bereits früher angekündigt hat (BERN-OST berichtete), wird das Tempo auf verschiedenen Strassen reduziert. Wo bisher Tempo 80 gefahren werden konnte, gilt künftig Tempo 60. Zudem wird auf verschiedenen Strassen Tempo 40 eingeführt. Wie Gemeinderat Patric Brechbühl mitteilt, kann das Temporegime im nächsten Jahr umgesetzt werden.

 

Der Gropbach

Es geht um ein Revitalisierungsprojekt beim Gropbach im Schächli. Dies ist nötig, weil die bisherigen Verbauungen unterspült wurden und ersetzt werden müssen. Das Planungsbüro hat das Vorprojekt abgeschlossen. Die Arbeiten laufen weiter, voraussichtlich kann an der nächsten oder übernächsten Gemeindeversammlung darüber abgestimmt werden.

 

Schulraumplanung

Es geht um die Sanierung der Schulräume in den Schulanlagen Dorf und Hübeli. Der Gemeinderat hat damit ein Planungsbüro aus Mühlethurnen beauftragt. Es geht um Schulmobiliar aus dem Jahr 1976, welches ersetzt werden muss. Der Gemeinderat sei sich bewusst, dass man keinen grossen finanziellen Spielraum habe, aber es müsse nun etwas gemacht werden. Über mögliche Sanierungspläne wird an den folgenden Gemeindeversammlungen orientiert.

 

[i] An der Gemeindeversammlung waren 33 Stimmberechtigte anwesend. Das entspricht 3.2 Prozent der Stimmbevölkerung. Um 21:30 Uhr war Schluss, dies wurde mit Applaus bestätigt.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 07.12.2021
Geändert: 07.12.2021
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