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GV Konolfingen - Der Kreisel kann kommen
Der Saal war gut gefüllt bei der Gemeindeversammlung am Donnerstagabend in Konolfingen. Dies, obwohl kein kontroverses Thema auf der Traktandenliste stand. Der Gemeinderat brachte seine Anliegen ohne Gegenwehr durch.
Seit Jahren wartet Konolfingen auf einen Kreisel vor der Migros an der Thunstrasse. Ein Kreisel und zwei Bushaltestellen hätten schon vor Eröffnung der Migros gebaut werden sollen. Dies wurde durch Einsprachen und Beschwerden verzögert. Der Kostenvoranschlag lag zur Zeit der Planung vor sechs Jahren bei 716'000 Franken. Heute werden für denselben Kreisel 1.8 Millionen veranschlagt. Einsprachen kosten also nicht nur Nerven, sondern auch Zeit und Steuergelder in Millionenhöhe.
Klares Mehr für neuen Kreisel
Die Kosten für den neuen Kreisel teilen sich die Migros, der Kanton und Konolfingen. Für Konolfingen beträgt der Anteil 615'000 Franken. Um den Kreisel zu bauen, müssen 233 Quadratmeter Land zu einem Quadratmeterpreis von 800 Franken gekauft werden, Kostenpunkt 186'000 Franken.
Aus dem Publikum kommen Äusserungen für und gegen den Kreisel. Die einen sind der Ansicht, ein Kreisel bringe nichts, da bereits der Doppelkreisel und die Barriere für Stau sorgen. Andererseits wird eingeworfen, dass ein Kreisel ein besseres Einbiegen von der Migros in die Thunstrasse erlaube. Die Versammlung genehmigt den Kredit über 615'000 Franken mit deutlichem Mehr.
Unbestrittenes Budget
Das Budget fürs nächste Jahr präsentiert sich unspektakulär. Bei einem Gesamtaufwand von 40 Millionen rechnet Konolfingen mit einem Minus von 180'000 Franken (BERN-OST berichtete). Bis 2025 wird mit einer Steueranlage von 1.59 Einheiten gerechnet, ab 2026 mit 1.69 Einheiten. Der Steuerdurchschnitt im Kanton beträgt 1.72 Einheiten. Das Budget wird mit einer Gegenstimme angenommen.
Diverses
Schulhausbau Stalden
Am 5. Dezember findet die Grundsteinlegung mit Schülerinnen und Schülern des Schulhauses statt. Kinder schreiben Briefe, die danach einbetoniert werden. Weiter werden für die Schullandschaft Stalden noch zusätzliche Parkplätze nachgereicht, da diese bei der Planung vergessen gingen.
Neugestaltung Hünigenstrasse/Mehrzweckplatz
Gemeinderat Simon Buri (GLP) korrigiert seine Aussage, welche er in einem BERN-OST-Interview gemacht hat. Es sei nicht geplant, eine Flaniermeile einzurichten, man stelle sich eher eine Route vor für den Langsamverkehr für Velos und Personen.
Gemeindepräsident Heinz Suter legt Wert darauf, dass es bei der geplanten Überbauung nicht darum gehe, alle Parkplätze in Konolfingen aufzuheben. Diese würden anderweitig ersetzt, sei es ober- oder unterirdisch. Sollte der Mehrzweckplatz bebaut werden, so würden künftige Anlässe anderorts stattfinden, beispielsweise auf dem Inseli-Areal.
Verabschiedung Gemeinderätin Ursula Steffen
Ursula Steffen (SP) wurde 2015 in den Gemeinderat gewählt. Sie war federführend im Dossier Schulraumplanung Stalden. Laut Gemeindepräsident Suter musste sie häufig als Blitzableiterin hinhalten. Zum Glück habe sie nebenbei noch viele andere Leidenschaften gepflegt, wie den alten Bären, die Kultur und vieles mehr. Leider habe sie sich entschieden, auf Ende Jahr zurückzutreten. Wer ihre Nachfolge antreten wird, sei noch offen, so Suter.
Die abtretende Gemeinderätin freut sich über den Applaus. Bei ihren Abschlussworten fasst sie sich kurz. Sie habe an 17 Gemeindeversammlungen das Wort ergriffen, damit sei nun Schluss. Zum Abschied sagt sie: «Wer mich vermisst, kann mir künftig im Kirchenchor zuhören.»
[i] An der Gemeindeversammlung waren 166 stimmberechtigte Personen anwesend.
Erstellt:
23.11.2023
Geändert: 24.11.2023
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