Gemeindepräsident Bolligen: «Ich bin mit viel Herzblut wieder dabei!»

Der Gemeinderat hat nicht lange gefackelt: Die Mitte Bolligen hat für das Amt des Gemeindepräsidenten den amtierenden Gemeindepräsidenten René Bergmann vorgeschlagen. Da er der einzige Kandidat war, wurde er in stiller Wahl in seinem Amt bestätigt.  

Ob sich René Bergmann auf die Amtsperiode 2025 bis 2028 freut, oder ob er sich einzig gutmütig zur Wahl stellte, weil niemand anderes wollte? Er erreichte zwar im Februar 2023 auf Anhieb das absolute Mehr, sagte aber damals, das Amt werde seinen Alltag als Gärtnermeister nahe an der Natur und den Jahreszeiten komplett umstellen. 

Tiefpunkt an der Gemeindeversammlung… 

Jetzt antwortet er auf Anfrage spontan: «Ich freue mich und bin mit viel Herzblut dabei!» Einen kurzen Tiefpunkt erlebte er zwar an der letzten Gemeindeversammlung, als das Traktandum Organisationsentwicklung aufgrund der Kosten auf der Kippe schien.  

«Ich kann so nicht weiterarbeiten», sagte Bergmann damals klipp und klar. Einen Moment lang schien es gar, als würde er sein Amt am liebsten sofort an die Kritiker übergeben.  

… wurde am Ende deutlich abgewendet 

«Tatsächlich wäre die Demission eine Variante gewesen, wenn das Geschäft gescheitert wäre», sagt er heute. Er sei froh, dass es nach zähen Diskussionen doch deutlich angenommen wurde: «Das positive Resultat der Gemeindeversammlung eröffnet Perspektiven und Chancen für die Zukunft», sagt er optimistisch. 

Daher mit frischem Mut in die neue Amtszeit 

Mit diesen Voraussetzungen geht Bergmann mit frischem Mut an die neue Amtszeit heran. Ein erstes Ziel hat er mit der Organisationentwicklung im ersten Jahr bereits erreicht, jetzt macht er sich an die nächsten Schritte: 

Von allergrösster Bedeutung sei, die offenen Stellen insbesondere von Gemeindeschreiber:in und Geschäftsleiter:in neu zu besetzen, sagt er. Und: «Gemeinsam mit allen Mitarbeitenden und dem Gemeinderat arbeiten wir an der Effizienz in der Verwaltung.»  

Grosse Ziele… 

Ziel sei eine bessere, klarere Struktur, die zu einer tieferen Fluktuation führe. «Das erhöht die Zufriedenheit und Freude.» Er freut sich deshalb, den Changeprozess in der Verwaltung aktiv zu begleiten. Die Organisationsentwicklung gehe weiter, und dafür wolle man die interessierte Bevölkerung und die Parteien mit einbeziehen.  

…und auch ganz konkrete Ziele 

Das grosse Ziel lautet: «Die Gemeinde muss eine zeitgemässe Gemeindeverfassung und Organisationsverordnung erhalten.» Wenn René Bergmann auf die nächsten vier Jahre schaut, kommen ihm aber auch viele konkrete Einzelprojekte in den Sinn, die er aktiv angehen will: «Schulraumplanung, Hallenbad, Fussballcampus, Weiterentwicklung Bahnhofareal und Wegmühle», zählt er auf.  

Veränderungen im Gemeinderat… 

Ausserdem wolle Bolligen enger mit den Nachbargemeinden und den Gemeinden im Worblental zusammenarbeiten. Nicht zuletzt stehen im September die Gemeindewahlen an. «Es wird Veränderungen geben, die Ressorts könnten neu zugeordnet werden.» Und zu guter Letzt zügelt die Verwaltung im Dezember in das neu renovierte Flugbrunnenschulhaus. 

…und trotz Bergen «viel Freude und Engagement» 

«Viele Projekte und viel Arbeit, um mit Stabilität und Erfahrung die nächste Legislatur anzupacken», sagt René Bergmann. Bei so vielen Aufgaben könnte einem Angst und Bang werden. Aber für ihn steht fest: «Ich gehe mit viel Freude und Engagement in die neue Amtszeit.» 

[i] Zugleich neuer Gemeindeversammlungsleiter:  

Rechtsanwalt Peter Muntwyler scheidet nach vier Jahren aus seinem Amt als Gemeindeversammlungsleiter aus. Die Grünliberale Partei Bolligen schlug Matthias Haldimann, Dr. Bau-Ingenieur ETH und Geschäftsführer, als Gemeindeversammlungsleiter vor. Der Gemeinderat hat den Kandidaten an der August-Sitzung ebenfalls in stiller Wahl als gewählt erklärt.