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Gemeinderat Walkringen: Vier Mitglieder treten nicht mehr an

Vier von fünf Gemeinderäten treten auf Ende Jahr zurück. Somit bleibt nur Gemeindepräsident Hans Peter Aeschlimann als Bisheriger im Amt. Bei den Gemeindewahlen im Oktober werden die Karten neu gemischt.

Nur der Gemeindepräsident tritt nochmals an. (Fotos: zvg/walkringen.ch)
Andreas Amstutz: «Die sieben Jahre im Gemeinderat waren interessant.» (Foto: zvg)
Ursula Röthlisberger: «Wir hatten im Gemeinderat ein gutes Einvernehmen.» (Foto: zvg)
Andreas Schneider hört nach acht Jahren im Gemeinderat von Walkringen auf. (Foto: Rolf Blaser)
Thomas Bücherer kandidiert aus Zeitgründen kein zweites Mal. (Foto: walkringen.ch)
Gemeindepräsident Hans Peter Aeschlimann tritt als einziger nochmals an. (Foto: Archiv BERN-OST)

Gemeindepräsident Hans Peter Aeschlimann (SVP) bestätigt die Rücktritte gegenüber BERN-OST. «Ich war nicht überrascht, sondern habe das vermutet.» Dass auf einen Schlag vier von fünf Sitzen frei werden, ist eher selten. Dies sei kein Protest, sondern habe sich so ergeben, sagen die Beteiligten einhellig auf Nachfrage. Die einen seien schon lange dabei, der Vierte habe zeitliche Gründe für den Rücktritt angegeben.

 

Amstutz: Sieben Jahre sind genug

Als erster habe Andreas Amstutz (parteilos, SVP) seinen Rücktritt gemeldet. «Ich werde 63, habe viele Hobbys, unter anderem einen Rebberg und Enkelkinder. Die sieben Jahre im Gemeinderat waren interessant», so Amstutz. Das Verhältnis im Team sei immer gut gewesen, er trete nicht wegen einem «Gstürm» zurück.

 

Aus seiner Zeit im Gemeinderat nimmt Andreas Amstutz «einen Haufen Erfahrungen» mit. Er sei damals nach dem Rücktritt von Christoph Fankhauser nachgerutscht. Vor seiner Zeit im Gemeinderat habe ihn Politik kaum interessiert, er nehme viel Positives mit: «Man sieht, wie eine Gemeinde funktioniert, was es alles braucht, damit eine Gemeinde bestehen kann. Als Ressortleiter Hochbau machte ich viele Bekanntschaften, die man sonst nicht macht. Ich lernte Leute vom Denkmalschutz, von der Raumplanung oder vom Regierungsstatthalteramt kennen», sagt Amstutz.

 

Schneider und Röthlisberger: Der Zeitpunkt passt

Für Andreas Schneider (SP) geht Ende Jahr das achte Jahr im Gemeinderat zu Ende. Das sei ein Grund kein weiteres Mal zu kandidieren. Auch Ursula Röthlisberger (Freie Wählerinnen Walkringen) stellt sich nicht mehr zur Wiederwahl. Als Grund für ihren Rücktritt nennt sie einerseits die acht Jahre im Gemeinderat und: «Auf Ende Jahr werde ich pensioniert, danach will ich mir mehr Freiheiten gönnen. Der Zeitpunkt passt.» In ihrem Ressort sei viel passiert, eine Tagesschule und eine Schulsozialarbeiterin seien eingeführt worden.

 

«Die Schliessung der Schule in Wikartswil war eine unangenehme Notwendigkeit, jedoch konnten wir den Abschied würdig gestalten.» Die Zeit während der Corona-Pandemie sei ebenfalls einschneidend gewesen, da die Gemeinde herausfinden musste, wie der Kontakt zur Bevölkerung aufrechterhalten werden konnte. Der gleichzeitige Rücktritt von vier Mitgliedern sei Zufall, Röthlisberger betont: «Wir hatten ein gutes Einvernehmen. Die Konstellation ist etwas unglücklich, dass dies zusammenkommt.»

 

Bücherer: zu wenig Zeit

Thomas Bücherer (Freie Wähler Walkringen) schaffte die Wahl in den Gemeinderat vor vier Jahren, er war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Gemäss Gemeindepräsident Aeschlimann entschied er sich aus Zeitgründen, nicht mehr zu kandidieren.

 

Neuwahlen im Herbst

Gemeindepräsident Hans Peter Aeschlimann ist seit 2017 Mitglied des Gemeinderats, er sagt: «So wie es heute aussieht, stelle ich mich nochmals zur Verfügung.» Ob sich in Walkringen auf einen Schlag genügend Leute für die Sitze im Gemeinderat zur Verfügung stellen, kann er nicht sagen. «Jetzt sind die Parteien gefordert», so Aeschlimann. Im Herbst wird der gesamte Gemeinderat neu gewählt.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 06.02.2024
Geändert: 06.02.2024
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