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Gemeindeversammlung Arni: "Ü-18-Party" sagt Ja zu knappem Budget

In Arni ist das Geld knapp. Das Budget für kommendes Jahr schliesst trotzdem positiv. Eine Sparrunde ging vor allem zu Lasten der Verwaltung: Auch im nächsten Sommer werden es die Angestellten in ihren Büros heiss haben.

Die Jungbürger:innen (v.l.): Linda Gashi, Tim Scheidegger, Simon Scheidegger, Andrin Pauli und Roman Wyss. (Bild: Anina Bundi)

Nachdem in Arni vor einem Jahr die Steuern heraufgesetzt wurden, habe man sich sehr bemüht, heuer ein positives Budget präsentieren zu können, sagte Daniel Hirschi, Gemeinderat Finanzen an der Gemeindeversammlung vom Mittwoch. Das gelang. Im Allgemeinen Haushalt schliesst die Gemeinde mit einem Plus von 31'216 Franken ab.

 

Kein neuer Pausenraum

Ausgaben von 150'000 Franken habe der Gemeinderat aus dem ersten Budgetentwurf wieder gestrichen. Betroffen sei vor allem die Gemeindeverwaltung, führte er nach der Versammlung aus. Zum Beispiel wurden das Einrichten eines neuen Pausenraums und der Einbau einer Klimaanlage ein weiteres Mal nach hinten verschoben. Da die Büroräume der Verwaltung sich bei Sonne stark aufheizen, werden die Angestellten also auch im kommenden Sommer schwitzen.

 

Auch im Strassenunterhalt habe man Sparmöglichkeiten gefunden und werde dieses Jahr nur das Allernötigste machen. "Wir brauchen keine Autobahnen in Arni," sagt Hirschi.

 

Vermeiden, dass die Steuern raufgehen

Man versuche zu vermeiden, dass die Steuern in den nächsten Jahren noch mehr steigen, sagte Hirschi, als er das Budget 2023 und den Finanzplan für die nächsten fünf Jahre vorstellte.

 

Auch bei den Investitionen sei man vorsichtig. So sind für 2023 96'000 Franken vorgesehen, davon 20'000 im Allgemeinen Haushalt, unter anderem für die Ortsplanungsrevision und 80'000 Franken in der Spezialfinanzierung Abwasser.

 

Für die Periode bis 2027 sind Nettoinvestitionen im Umfang von 1,56 Millionen vorgesehen. Dafür werde es wohl nötig sein für die Gemeinde, Geld aufzunehmen und die Schulden zu erhöhen, denn eine weitere Steuererhöhung wolle man unbedingt vermeiden, so Hirschi.

 

Für die nächsten beiden Jahren rechnet Arni mit einem ausgeglichenen Budget, ab 2026 dann mit einem Verlust. Das Eigenkapital der Gemeinde wird bis 2027 von heute 3,3 Millionen auf 2,6 Millionen sinken.

 

Das Budget wurde einstimmig und ohne Einwände angenommen. Einstimmig war auch das Ja zum Regelement für einen Mittagstisch und zur Wiederwahl der Firma, die die Gemeinderechnung prüft.

 

Jungbürger:innen: Das erste Mal mitabstimmen

Fünf der total 37 Stimmbürger:innen, die den Weg ins Rössli Arnisäge gefunden hatten, waren zum ersten Mal da. Die Jungbürger:innen trafen sich vor der Gemeindeversammlung mit dem Gemeinderat zu einem Apéro. An der Versammlung selber wurde das Ereignis von Gemeinderat Christoph Schweingruber gewürdigt.

 

"Willkommen zu dieser Ü18-Party", begrüsste er sie. "Wenn Ihr das Gefühl habt, etwas sollte ändern in der Schweiz, dann macht das" sagte er mit Verweis auf die meist vierteljährlichen Volksabstimmungen. Und: "Bis am 18. Juni." Dann ist in der Schweiz der nächste Abstimmungssonntag.

 

[i] 37 Stimmberechtigte entsprechen in Arni einer Stimmbeteiligung von 5,1 Prozent. Hier geht es zur Botschaft/Dorfnachrichten Arni.


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 25.11.2022
Geändert: 26.11.2022
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