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Gemeinsam gärtnern in Worb: "Die Radiesli-Idee funktioniert"

Unter dem Motto "Auch ohne grünen Daumen zum eigenen Gemüse" bebauen in Worb rund 200 Personen gemeinsam einen Gemüseacker. Jede Woche erhalten die Mitglieder des Vereins Radiesli dafür eine Tasche mit Gemüse – frisch, lokal und biologisch. Nach einem Jahr Erfahrung zeigt sich: Die Radiesli-Idee funktioniert.

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Die Idee hat Erfolg: Das Radiesli-Feld in Worb. (Bild: radiesli.org)
Gemeinsam mit anderen Verantwortung für ein Stück natürlicher Lebensgrundlage übernehmen und damit dem Trend von Globalisierung und Lebensmittelverschwendung etwas entgegensetzen: Beim Verein radiesli treffen sich solche Ideale mit handfester Gartenarbeit. Zwei Gärtnerinnen sind für den Anbau verantwortlich, die Mitglieder beteiligen sich mit Anteilscheinen und Betriebsbeiträgen finanziell und mit Pflanzen, Jäten, Ernten und Verteilen auch ganz praktisch. Vor einem Jahr wurde das erste Gemüse verteilt, bald sind laut den Initianten alle Gemüseabos vergeben.

Dein Gemüse kennt dich

In einer Mitteilung schreibt der Verein Radiesli: „Der Erfolg der Radiesli-Idee zeigt, dass sich viele Menschen gerne am Anbau ihrer Nahrungsmittel beteiligen und für ihre natürlichen Lebensgrundlagen Verantwortung übernehmen wollen. Sie wollen wissen, woher ihr Gemüse kommt, bevor es auf dem Teller landet.“
 
Auf dem Acker bei Worb gedeihen rund 60 verschiedene Gemüse nach biologischen Grundsätzen. Dazu kommt mehr als ein Dutzend verschiedener Kräuter. 35 alte und fast vergessene ProSpecieRara-Sorten bereichern die Gemüsetaschen.

Abnahme garantiert

Radiesli will bewusst einen Kontrapunkt zur landläufigen Überflussgesellschaft und ein neues Bewusstsein für die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen schaffen. Der Verein schreibt: „Beim Radiesli gibt es keine Nahrungsmittel, die im Müll landen und keinen Produktionsdruck der Abnehmer. Die Vereinsmitglieder geniessen auch die krummen Gurken und mögen zwei Wochen länger auf den Salat warten, wenn der Frühling wie dieses Jahr Verspätung hat. Die Verbundenheit mit dem eigenen Acker und die kurzen Vertriebswege machen es möglich. Betrieb, Kosten und auch das Risiko werden gemeinsam getragen; verteilt wird, was wächst. Das ist auch für den Bauer, der im Worbboden das Land für das Projekt zur Verfügung stellt, ein Gewinn.“

www.radiesli.org

Autor:in
Res Reinhard, res.reinhard@bern-ost.ch
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Erstellt: 29.04.2013
Geändert: 15.01.2016
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