- Wirtschaft
Generationenhaus Papillon Linden: "Das Bistro dürfte besser laufen"
Vor einem Jahr feierte in Linden das neue Generationenhaus Papillon im ehemaligen Restaurant Kreuz seine Eröffnung. Pflegebedürftige ältere Menschen und Tageskinder leben dort zusammen mit Familie Herren. Martina Herren blickt auf ein erfolgreiches, aber auch anstrengendes erstes Jahr zurück.
„Da es im Team noch zu Wechseln gekommen ist, ist das Jahr streng gewesen“, sagt Herren. Jemand sei krankheitshalber ausgefallen, für eine andere Person sei die anspruchsvolle und vielseitige Arbeit im Generationenhaus nicht das Richtige gewesen.
Mittlerweile arbeiten neben Martina und Lukas Herren, welche das Generationenhaus leiten, fünf Teilzeitangestellte in der Pflege und eine Teilzeitangestellte in der Hauswirtschaft. Diese putzt auf eigene Rechnung auch noch in den Mietwohnungen des Generationenhauses.
Wohnungen und Pflegezimmer ausgebucht
Obwohl zwei der Wohnungen zwischenzeitlich länger leer standen, ist es für Herren ein gutes erstes Betriebsjahr: „Die Wohnungen und Pflegezimmer sind derzeit alle besetzt und auch die Ferienbetten sind gefragter, als wir angenommen haben“, sagt Herren.
Noch nicht ausgebucht sind die Plätze für Tageskinder. „Da haben wir aber bewusst keine Werbung gemacht, da wir dafür schnell mehr Personal bräuchten“, sagt Herren.
Wo bleiben die Lindener Bistro-Gäste?
Am Generationenhaus angegliedert ist auch ein Bistro, welches vom bekannten Koch Ronald „Cheesy“ Preisig geführt wird. „Das Bistro dürfte besser besucht werden“, sagt Herren. Obwohl sie extra dafür eingerichtet seien, kämen zum Beispiel kaum Mütter mit Kindern.
Über die Gründe kann Herren nur spekulieren: „Mir wurde gesagt, die Lindener bräuchten jeweils etwas länger. Ob das stimmt, weiss ich nicht“, sagt sie. Andererseits habe sie gehört, dass manche ihre Preise zu teuer fänden. „Aber das glaube ich nicht. Dafür, dass wir frisch kochen, sind die Preise angemessen“, meint Herren.
Geänderte Öffnungszeiten, aber kein Menü
Um den Gästen mehr zu entsprechen, wurden seit der Eröffnung die Öffnungszeiten des Bistros angepasst. „Anstatt von Montag bis Freitag haben wir nun von Dienstag bis Samstag geöffnet. So können Leute, die unter der Woche arbeiten unser Angebot am Wochenende nutzen“, sagt Herren. Zudem sei der Samstag auch für Besucher von Papillon-Bewohnern attraktiv, um mit diesen im Bistro zu essen.
Ein Änderungsvorschlag, den Herrens bewusst nicht umsetzen, ist, ein Menü anzubieten anstatt des Selbstbedienungs-Büffets. „Das würde bedeuten, dass unsere Bewohner oft Resten essen müssten“, sagt Herren. Damit das Essen auch ihren dauerhaften Bewohnern immer noch Freude bereite, müsse dieses frisch gekocht werden.
Sparen für den Demenzgarten
Veränderungen am Generationenhaus wird es aber in Zukunft sicher geben. „Unser Wintergarten muss erneuert werden und wir planen einen Demenzgarten einzurichten“, so Herren. Im eingezäunten Garten mit rollstuhl- und rollatortauglichen Wegen sollen dort demente Bewohner den für sie oft typischen Bewegungsdrang ausleben können. „Dafür müssen wir aber noch ein bisschen sparen“, sagt Herren.
Erstellt:
01.03.2018
Geändert: 01.03.2018
Klicks heute:
Klicks total:
Bei BERN-OST gibt es weder Bezahlschranken noch Login-Pflicht - vor allem wegen der Trägerschaft durch die Genossenschaft EvK. Falls Sie uns gerne mit einem kleinen Betrag unterstützen möchten, haben Sie die Möglichkeit, dies hier zu tun.