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Blick in die Bolliger Vergangenheit: Geschichtenstunde mit Bruno Maurer

Der pensionierte Schriftsteller Bruno Maurer (74) liest aus seinem neusten Buch über die Geschichte von Bolligen vor. Der ehemalige Bankfachmann hat eine tiefe Verbindung zu seiner Gemeinde. Das Buch "Ds Läbe i üsere Gmeind" zeigt, wie die Menschen in Bolligen die letzten 750 Jahre gelebt haben.

So lebte man in Bolligen die letzten Jahrhunderte: Bruno Maurer liest aus seinem Buch vor. (Video: Angela Zaugg)
"Z Läbe i üsere Gmeind": Das dritte Werk über Bolligen des Schriftstellers Bruno Maurer. (Bild: zvg.)

Der gelernte Bankfachmann hatte irgendwann genug von Zahlen. "I probieres mau mit Buechstabe", dachte sich Maurer und begann seine "Schreibkarriere". Bis heute sind insgesamt 12 Bücher erschienen. Der vierfache Grossvater sammelte früher Kopfbedeckungen. Zuerst waren es nur militärische, später kamen noch ganz viele andere dazu. Schliesslich besass er 750 verschiedene Exemplare in seiner Sammlung. Jetzt sind es nur noch drei Stück. Den Rest hat er beispielsweise an Auktionen versteigert oder Theatern, Kirchen und Museen überlassen.

 

Das Leben vor 750 Jahren

Das Buch "Ds Läbe i üsere Gmeind" ist das dritte Buch, welches Bruno Maurer über die Gemeinde Bolligen und ihre Bewohner*innen verfasst hat. Es zeigt, wie das Leben der Menschen der letzten 750 Jahre hätte aussehen können. Eine wichtige Frage, die Maurer als Grundidee diente, war: "Was für einen Einfluss hatten damals zum Beispiel kriegerische Auseinandersetzungen auf die Menschen?"

 

Die Personen, die im Buch vorkommen, sind frei erfunden; ihre Namen jedoch entsprechen alten Bolliger Geschlechtern. Die erwähnten geschichtlichen Ereignisse hingegen haben tatsächlich stattgefunden. Maurer schrieb für verschiedenen Personen und Familien je eine Geschichte und erzählt, wie diese Leute damals lebten. "Jedes Kapitel umfasst circa fünfzig Jahre, was etwa einer Generation entspricht", sagt Maurer. "In jedem Kapitel ist immer eine andere Person oder Familie bzw. ein anderes Thema (Justiz- und Militärwesen, Geld- und Finanzwesen, Schul- und Gesundheitswesen, Politik und Religion etc.) im Vordergrund", sagt Maurer. Die letzten fünfzig Jahre spiegeln Maurers Jugendjahre. Auch die rund 120 Zeichnungen sind von ihm gezeichnet worden.

 

Das Treffen der Adligen

Die Idee für das Buch entstand durch ein Bild, welches Maurer gesehen hat. Auf dem Bild sind Männer in Rüstung vor einer Burg zu sehen. Darunter steht: "Treffen der Grafen von Kyburg mit dem Herzog von Savoyen in Bolligen, eine Stunde von Bern". Maurer fand heraus, dass dieses Treffen damals wirklich stattfand, aber dass es so eine Burg in Bolligen nie gab. Maurer begann mit weiteren Recherchen und nach und nach kam so die Idee, dieses Buch zu schreiben. Das erste Kapitel des Buches beginnt mit der Anreise der Beteiligten dieses Treffens. Der Rest hat sich dann durch Nachforschungen ergeben.

 

[i] Das Buch gibt es im Dorfbeizli, Kirchstrasse 11, im Bistro, Dorfmärit 19, oder im Buchcafe "Déjà-lu" in der Kirchstrasse 9.


Autor:in
Angela Zaugg, angela.zaugg@bern-ost.ch
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Erstellt: 07.09.2020
Geändert: 07.09.2020
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