Grosshöchstetten - Schulhausplatz wegen Spiellärm geschlossen

"Das Problem besteht schon länger" sagt Christine Hofer, Gemeindepräsidentin von Grosshöchstetten. Es sei oft zu laut auf dem Platz. Ausserdem seien auch schon mal Bälle auf umliegende Balkone geflogen.

Wieviele Reklamationen es gab oder von wie vielen Parteien sie kamen, kann Christine Hofer nicht sagen. Betroffen seien aber vor allem die Häuser an der Viehmarktstrasse 9 und 11. Einer der Bewohner habe, wie auch Christine Hofer selber, regelmässig mit den Jugendlichen geredet, was aber nicht zur Entspannung geführt habe. Auch ein runder Tisch, an den Hofer die Anwohnenden, verschiedene Benutzergruppen des Platzes und die Jugendfachstelle eingeladen hatte, zeitigte nicht die gewünschten Resultate, also mehr Ruhe an der Viehmarktstrasse.

Vorerst bis Ende Sommerferien

So habe man sich dazu entschieden den Platz ab 19 Uhr für die Benutzung zu schliessen. Vorerst bis Ende Sommerferien. "Ich weiss von Gemeinden, welche die Schulhausplätze schon ab Schulschluss schliessen. Das ist also nicht so speziell", sagt Christine Hofer.

Die Massnahme wird von der Berner Hunde Security durchgesetzt, die schon seit 10 Jahren in Grosshöchstetten patrouilliert und für Ruhe sorgt. Dies tut sie vor allem am Wochenende an Hotspots wie dem Fussballplatz, dem Schulhausplatz am Alpenweg und neu an der Schlosswiler Allee, wo es eine Brätlistelle hat.

Wieder ruhige Abende

Christine Hofer ist überzeugt, dass die Gemeinde für den gelben Platz vorübergehend eine Lösung gefunden habe, die für alle gut sei. Die Rückmeldungen der lärmgeplagten Anwohnenden auf die Schliessung des Platzes seien sehr positiv gewesen. "Sie sind froh, endlich wieder richtig schöne, ruhige Sommerabende geniessen zu können." Und die Jugendlichen? "Die meisten finden es natürlich nicht so toll."

Es gibt auch Kritik

Doch auch in der Nachbarschaft sind nicht alle glücklich über die "restriktive Antwort". "Schade! Wegen ein paar uneinsichtigen Typen und überempfindlichen Anwohnern bleibt der tolle Platz in der besten Sommerzeit gesperrt", ärgert sich ein Mann, der auf der anderen Seite des Schulhausplatzes wohnt, in einem Facebook-Kommentar. Er habe mit den jugendlichen Benutzern wegen lauter Musik einige konstruktive Gespräche geführt und sei immer auf Verständnis gestossen. "Offenbar gelang es den unmittelbaren Anwohnern der Rosigmatte nicht, den Dialog auf eine sachliche Ebene zu bringen", kritisiert er. Er erinnert in seinem Kommentar auch daran, dass dieser Sport- und Spielplatz schon seit ewig da sei. "So wie die Glocken der Rinder oberhalb der Möschbergstrasse ... die führten aus der gleichen Ecke zu Lärmreklamationen."

Weiterhin nutzen, auch laut, dürfen die Jugendlichen den Rasenplatz Thalibühl. Jedenfalls bis 22 Uhr. Denn danach gilt in Grosshöchstetten, wie fast überall, die gesetzliche Ruhe.